Was haltet ihr vom Kommunismus?

Das Ergebnis basiert auf 41 Abstimmungen

Schlecht 51%
Gut 32%
Anders 17%

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Absolut schrecklich. Die besten Beispiele dafür sind Nordkorea und die DDR.


WilliamDeWorde  21.07.2023, 15:27

und was hat das mit Kommunismus zu tun?

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verreisterNutzer  21.07.2023, 15:28
@WilliamDeWorde

Weil der Kommunismus in diesen Ländern nur durch Unterdrückung der Menschen funktioniert/funktioniert hat.

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WilliamDeWorde  21.07.2023, 15:29
@verreisterNutzer

Kommunismus hat es noch nirgends gegeben. Bildung hilft

Ausnahme: christlicher Urkommunismus der Herrnhuter und Amish

1
Gut

Man darf Kommunismus nicht automatisch "gleichstellen" mit zb der persönlichen Meinung zu einigen Ländern die sich als kommunistisch bezeichnen. Ob Russland, Nordkorea, China oder sonstwer, Kommunismus wie er gedacht war, was ihn ausmacht, wird dort nur verfälscht und sehr verzerrt praktiziert und hat in vielen Bereichen nur wenig gemein was der Kommunismus nach seinen Begründern Marx und Engels sein sollte und zu bieten hat.

Woher ich das weiß:Recherche
Anders

Von der Idee/dem Gedanken her sicher eine gute Sache. In der Realiät bisher und jetzt allerdings nicht so sehr.

Gut

Der Kommunismus ist eine Gesellschaftsform, die auf Gemeinbesitz, Auflösung der Arbeitsteilung und kollektiver Entscheidungsfindung beruht, um die Produktion an die Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse anzupassen statt an die Maximierung von Profiten einer privilegierten Klasse.

Für die absolute Mehrheit der Menschheit, die unter Ausbeutung, Armut, Unterdrückung, Krieg, Krise und Umweltzerstörung leidet, wäre der Kommunismus natürlich eine bessere Alternative. Ein objektives Interesse an der Erhaltung des Kapitalismus hat hingegen nur die kleine Minderheit von Kapitalisten.

Diese Minderheit kann die Rechtfertigungen für ihre Herrschaft in den Massenmedien und Schulen verbreiten und als neutrale, objektive Fakten darstellen - das ist Ideologie.

Dazu gehören z.B. folgende Vorstellungen, die auch in vielen der übrigen Antworten hier wiedergekäut werden:

  • dass der Kapitalismus schon immer existiert hätte - hat er nicht. Kapitalismus und mit ihm profitorientiertes Wirtschaften und Lohnarbeit sind in Europa erst seit wenigen Jahrhunderten vorherrschend und wurden in anderen Erdteilen noch später eingeführt. Tatsächlich lebten die Menschen für den größten Teil ihrer Geschichte, nämlich bis zum Beginn der Sesshaftigkeit, in Gemeinschaften ohne Klassen, Staaten, Herrschaft und starre Hierarchien. Der Kommunismus will diesen Zustand erneut herstellen, nur auf einem sehr hohen Produktivitätsniveau, dass Überfluss und genügend Freizeit ermöglicht.
  • dass Kommunismus mit stalinistischer Diktatur gleichzusetzen ist - ist er nicht. Die Oktoberrevolution in Russland erzeugte eine bisher noch nie dagewesene Form der Rätedemokratie und Rechte für Frauen und nationale Minderheiten. Dass diese Errungenschaften nicht von Dauer waren und die Rätedemokratie durch die stalinistische Diktatur abgelöst wurde, war nicht eine Folge des kommunistischen Programms, sondern der Armut Russlands, der Zerstörung und Entvölkerung des Landes nach Welt- und Bürgerkrieg und der globalen Isolation nach dem Scheitern der Revolutionen in den stärker industrialisierten Ländern wie Deutschland.
  • dass der Kommunismus der menschlichen Natur widersprechen würde - dieses Argument wurde schon vor 150 Jahren von Marxisten widerlegt. Die menschliche Natur ist eben nicht festgelegt, sondern wird von den gesellschaftlichen Bedingungen geformt. Im Kapitalismus werden Eigenschaften wie Gier und Egoismus stärker an die Oberfläche gekehrt und gefördert als Solidarität und Kooperation, zu denen der Mensch ebenfalls fähig ist. Auch in feudalen Gesellschaften, also in Europa bis vor wenigen Jahrhunderten, waren die Menschen dazu in der Lage, bestimmte Werkzeuge oder Felder in der Gemeinschaft zu teilen - eben weil sie nicht für private Profite und Investitionen arbeiteten, sondern für ihren eigenen Lebensunterhalt (und den des Lehnsherrn).

Die kommunistische Gesellschaft ist deshalb eben keine unerreichbare Utopie oder Spinnerei, sondern eine naheliegende und reale Möglichkeit einer alternativen Wirtschafts- und Gesellschaftsform, für die es sich zu kämpfen lohnt.

Das Problem vor allem in Deutschland ist, dass selbst die Leute, die mit der Idee des Kommunismus sympathisieren, wenig oder gar nichts über die marxistische Weltanschauung wissen, und deshalb solchen schwachen und veralteteten antikommunistischen Argumenten nicht begegnen können.

Der Hauptgrund dafür ist, dass es in Deutschland keine kontinuierliche marxistische Tradition gibt, da die ursprünglich starken kommunistischen und sozialistischen Organisationen von den Nazis zerschlagen und ihre Anhänger massenhaft ermordet wurden. In der BRD wurden sie dann erneut kriminalisiert und verfolgt, während marxistische Ideen in der DDR stalinistisch verzerrt und ins Gegenteil verkehrt wurden.

Anders

Kommunismus ist eine Philosophie, die in der Praxis nicht funktioniert.

Ähnlich der Bergpredigt von Jesus beschreibt er eine sozial gerechte Gesellschaft, die zwar angestrebt werden kann, jedoch nie erreichbar ist, sobald auch nur ein rücksichtsloser Egoist dabei ist. Darum sind alle Versuche den Kommunismus als funktionierende Staatsform zu etablieren kläglich gescheitert.

Zum besseren Verständnis: Nur weil ein Staat von sich behauptet kommunistisch zu sein, macht ihn das noch lange nicht zu einem kommunistischen Staat. Insofern war weder die Sowjetunion, DDR, China, Kubo oder Nordkorea uvm. jemals kommunistisch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen