Warum ist Privateigentum im Kommunismus verboten?

Es ist nicht verboten. Aber die Produktionsmittel sollten nicht in privaten Händen sein.

Privateigentum per se nicht, aber in der Theorie darf niemand etwas besitzen, was dem Kollektiv dienen soll, z.B. Land oder Fabriken

Laut Kommunismus entsteht durch Eigentum einer Privatperson ein Klassenunterschied, der überwinden werden sollte und die Lösung dazu sind Enteignungen.

Die SBZ (ab 1949 DDR) enteignete 1945/1946 in der Bodenreform beispielsweise Grundbesitzer (benutzte Ausreden, wie das seien Nazi-Verbrecher gewesen), weil das Eigentum großer Besitzer als Gefahr für die sozialistische Führung gesehen wurde.

Man gab dann das enteignete Land landlosen Bauern, um v.a. die Lebensmittelversorgung aufrecht zu erhalten.

Fazit: In der Theorie unterscheidet sich der Sozialismus nochmal von der Praxis. In den sozialistischen Ländern des Ostblocks unter der UdSSR war Privateigentum eher weniger gerne gesehen wegen des Klassenunterschieds, sonder eher weil man die Machtverhältnisse kontrollieren wollte und jede Gefahr für die (gerade jungen!) Volksrepubliken abwenden wollte.

Das Privateigentum bezieht sich hier auf z.B. Produktionsflächen oder Grundstücke, nicht etwa auf Smartphone, Zahnbürste oder bewohnte Wohnung.

Eine Abschaffung des Privateigentums ist notwendig, damit Produktionsmittel kollektiviert werden und allen gehören können. So wird das unfaire Verdienen an der Arbeit der Anderer gestoppt, und Hierarchien werden abgebaut.

Auch Privateigentum an Produktionsmitteln ist nicht etwa einfach "verboten". Vielmehr macht Privateigentum an Produktionsmitteln im Kommunismus keinen Sinn. Denn im Kommunismus gibt es keine Lohnarbeit und kein Kapital. Produkte werden nicht als Waren verkauft, sondern nach einem demokratisch bestimmten System verteilt. Deshalb gibt es auch kein Geld im heutigen Sinne. Niemand hätte also irgendeinen Vorteil davon, "Privatproduzent" zu sein.