Was gibt es für Berufe in der Kirche?

13 Antworten

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1. Weißt Du, was Martin Luther dazu sinngemäß gesagt hat?

Wenn Du es gut und ordentlich und von ganzem Herzen tust, dann ist alles, was Du tust, ein guter Gottesdienst.

Selbst das Po abputzen beim Baby oder im Altenheim - ist dann Gottesdienst.

2. Du kennst die Geschichte mit dem "Reichen Jüngling"? Er kommt zu Jesus und fragt, was er denn tun könne, um in dem Himmel zu kommen.

Dabei hat Jesus immer und immer davon gepredigt, dass man nicht in den Himmel kommt, weil man etwas dazu getan hat, sondern nur weil Gott ein gnädiger Gott ist.

Wie kann man es diesem reichen jungen Mann klar machen, dass er nichts tun kann? Jesus fordert etwas, was für diesen Mann unmöglich ist: Seinen ganzen Reichtum zu verkaufen. Nicht, weil Jesus etwas gegen Reiche hat, sondern damit der junge Mann begreift, dass er nichts tun kann. Dass schon alles getan ist.

Wenn Du Gott in den Mittelpunkt Deines Lebens stellen willst, dann mach das. Das hat aber nichts mit Deinem Beruf zu tun.

Ich würde Dir dringend raten, zum Arbeitsamt zu gehen und Dich da im Blick auf für Dich geeignete Berufe beraten zu lassen. Es gibt da sehr gute Tests, die zwar nicht immer zu einem eindeutigen Ergebnis helfen, aber in manchen Fällen doch sehr hilfreich sind.

Und dann mach das. So gut Du es kannst.

Ich bin zwar Pfarrer. Aber ich kenne so viele Menschen, die unendlich wichtig für die Kirche und für Gott geworden sind, die aber nicht direkt bei der Kirche oder in der Diakonie gearbeitet haben.

Vielleicht bist du auch gar nicht der Typ für ein Leitungsamt.

Vielleicht ist aber auch eine Hilfe, wenn Du Dir eine schöne Stelle für ein soziales oder diakonisches Jahr suchst. Oder eine entsprechende Praktikumsstelle.

Mach Erfahrungen mit Deinem Leben. Arbeite an Deinem Selbstbewusstsein. Vielleicht suchst Du Dir eine Theatergruppe oder einen Chor. Und ansonsten eine ganz normale Ausbildung. Krankenschwester, Altenpflegerin...

Oder: Du gehst zur DLRG, wirst Rettungsschwimmerin und machst Wachdienst. Die Ausbildung hilft Dir, selbstbewusster zu werden.
Oder Du gehst zum Roten Kreuz oder zu den Johannitern...

Aber nicht unbedingt als Hauptberuf, sondern nebenbei...

Es muss zu Dir passen. Und wenn Du das gut machst, kannst Du an jeder Stelle für Gott arbeiten.

Und dann wirst Du ganz sicher Deinen Weg finden.

Weiniii 
Fragesteller
 26.05.2016, 15:38

Danke für deine Antwort:)

Ja ich möchte schon unbedingt Diakonin werden und auch in Rummelsberg und mir ist jetzt egal was die mir am Telefon gesagt haben. Ich meine ich kann sie verstehen und ich finde auch, dass ich gerade im Moment auch noch ungeeignet als Diakonin bin. Aber die Ausbildung dauert ja 6 Jahre und ich kann ja an mir arbeiten, meinte der Mann am Telefon auch, aber er sagte, wenn da gar nichts ist wird das schwierig.

Ich Besuch aber, hab ich mir vorgenommen, bald einen Rhetorik Kurs, geh in den Chor, zum DLRG, lern Orgel und engagier mich in der evangelischen Kirche. Und vielleicht geh ich auch zum Therapeuten, weil ich ehrlich gesagt etwas Angst vor Menschen hab, vor allem was andere von mir denken und ich denk immer das mich keiner mag. Ich glaub dann schaff ich das mit der Diakonin.

Hast du eine Idee, wie ich die in Rummelsberg noch überzeugen kann mich dieses Jahr doch zu nehmen? Ich wollte da nochmal anrufen. Hab das schon gemacht letzte Woche und gefragt warum sie mich nicht in die Ausbildung aufnehmen und der Mann am Telefon war so direkt und ehrlich, dass ich weinen musste und jetzt hält der mich bestimmt auch für überhaupt nicht kritikfähig.

Ich will Diakonin aber so unbedingt und ich möchte so unbedingt nach Rummelsberg, weil als ich da war, hab ich mich da sehr wohlgefühlt und gewusst dass ich da hingehöre. Ich hab mich da zuhause gefühlt und ich finde der Ort hat eine besondere Energie. Ich möchte auch sehr gerne der diakoninnengemeinschaft angehören. Ich hab das Gefühl dass mir sowas sehr gut tut in der Gemeinschaft und es mir hilft mich weiterzuentwickeln im Glauben und persönlich.

Kann ich denn wenn ich ein soziales Jahr gemacht habe auch ein diakonisches Jahr machen? Kann ich das in der Kirche machen? Und ist das auch oft Ausnutzung?

Ich mach gerade einen Freiwilligendienst in Nordirland in Omagh in einer Lebens und Arbeitsgemeinschaft mit behinderten. Und hier muss ich 12-14 Stunden am Tag arbeiten, auch am Samstag und Sonntag. Am Donnerstag den ganzen Tag und am Montag Nachmittag hab ich frei, bin dann aber so platt, dass ich häufig nicht viel mehr mache, auch am Abend nicht wenn ich arbeite obwohl die anderen freiwilligen echt super lieb sind. Meine Chefs hier sind aber nicht nett und ich mach immer alles falsch und krieg immer nur einen drauf, egal was ich mache. Ich fühl mich hier ehrlich gesagt wie ein Sklave. Mein Mitarbeiter im selben Haus hat Burnout und eine andere auch im Nachbarhaus. Eine dritte ist auch schon zweimal zusammengebrochen, alle so um die 20 Jahre alt. Ich bin so froh wenn ich Ende Juli gehen kann. Am Liebsten will ich jetzt schon gehen, aber meine Eltern lassen mich nicht und ich muss ja auch irgendwo wohnen.
Ich kann echt nicht mehr hier. Bin schon 8,5 Monate hier.
Sorry, das passt hier grad nicht so hin, aber musste ich mal loswerden.

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Weiniii 
Fragesteller
 27.05.2016, 00:20

Achja das mit dem überarbeiten hat sich gerade erledigt. Hab mir heute Nachmittag beim salto auf dem Trampolin den Fuß gebrochen. Komplizierter Bruch, wird nächste Woche operiert und ich muss 8 Wochen Gips tragen. Klingt zwar blöd, aber ehrlich gesagt ist mir ganz schön ein Stein vom Herzen gefallen, weil mein Problem sich dadurch aufgelöst hast. Klar hab ich jetzt einen Bruch, aber im Moment tut es gar nicht so weh. Bin echt froh dass ich hier so nette coworker hab und Supportworker die mir helfen. Die sind echt super lieb und ich bin so froh sie zu haben. Das wird mir jetzt richtig bewusst, welch gute Freunde ich hier hab:)

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Weiniii 
Fragesteller
 27.05.2016, 00:37

Meinst du denn ich soll da nochmal anrufen in Rummelsberg? Sie haben am Telefon gesagt, dass ich, wenn ich noch fragen hab jederzeit anrufen kann, aber meine Mama meinte, dass ich sie nict versuchen sollte zu überzeugen. Sie hat gesagt, dass wenn sie mich nicht nehmen dieses Jahr, ich dann schlechte Karten fürs nächste Jahr dort hab, wenn ich mich nochmal dort bewerben will. Ixh will da aber echt schon gern anrufen. Was meinst du?

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nachdenklich30  01.06.2016, 13:52
@Weiniii

Sorry, ich konnte jetzt ein paar Tage nicht antworten.

Du bist ja wirklich schon ziemlich aktiv. Respekt. Vielleicht machst Du schon zu viel... :-)

Ob du eine Therapie brauchst, musst Du selbst entscheiden. Manchmal reicht es schon, einen "Schalter im Kopf" umzulegen.

Du musst nicht jedermanns Liebling sein.

Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes. Das heißt: Jeder Mensch ist an der Verantwortung Gottes beteiligt aber auch an seiner Würde.

Wenn man immer nur der Liebling anderer Leute sein will, gibt sowohl seine Verantwortung wieder ab und viel zu oft auch seine eigene Würde.

Wer immer der Liebling anderer Leute sein will, der wird immer "Ja", sagen, wenn man um einen Gefallen gebeten wird. Bis zum Umfallen. Und wenn dann jemand kommt und sagt: "Ich glaube, Du brauchst Hilfe!", dann sagen wir: "Lass mal, ich schaffe das schon!"

Nein!

Wir müssen alle lernen, auch auf uns und und unsere eigene Würde zu achten.
Wir müssen lernen, unsere eigenen Grenzen zu spüren und einzuhalten. In Notsituationen kann man auch mal seine Grenzen ausloten. Aber dann braucht man die Erholung!

Du machst einen Freiwilligendienst!

Freiwillig ist freiwillig ist freiwillig!

Diakonin sollte in meinen Augen nur werden, wer seine Grenzen wahrnimmt und achtet und auch Nein sagen kann.

Vielleicht kannst Du ja in den verbliebenden Tagen ein wenig daran arbeiten und üben. :-)

Das war für mich übrigens auch ein gewisser Lernprozess. Angeblich sagen die Anonymen Alkoholiker zum Thema "Gott": "Du musst zwei Dinge wissen: Es gibt ihn - und du bist es nicht."

Das heißt: Du kannst die Welt nicht retten. Es wird immer Dinge geben, die du nicht tun kannst, und es wird immer Menschen geben, denen Du nicht helfen kannst.
Und das ohne schlechtes Gewissen.

Aber es gibt einen Menschen, der für Dich der wichtigstes sein sollte: Das bist zu selbst.

"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!"

Nur wenn Du Dich selber wichtig nimmst, kannst Du anderen Menschen wirklich helfen. Nur wenn Du zu Dir selber stehst, können sich andere auch mal an Dir festhalten. Und nur wenn Du zeigst, wie Du selber Hilfe suchst, können andere von Dir lernen, Hilfe zu suchen.

So.

Du hast also Deine eigene Würde. Und die in Rummelsberg wollen Dich nicht. Du musst doch dort nicht  im eine Stelle betteln. Steh doch mal zu Deiner eigenen Würde! Warum probierst Du es nicht selbstwusst woanders?
http://www.vedd.de/.cms/Mitgliedsgemeinschaften/64

Schau mal unter "Bielefeld"... :-)

Vielleicht tut es Dir auch gut, einfach mal zu erleben, dass Dich doch jemand mag. Das kann Dich stark machen.
Du bist nicht abhängig von Rummelsberg und musst sie nicht betteln.

Wenn Dir das klar ist: Forsche mal ein wenig oben auf der Seite, was es sonst noch so gibt. Was könnte Dir gefallen? Was eher nicht? Gibt es Gemeinschaften, deren Bewerbungsfristen noch nicht abgelaufen sind?

Und mit den Erfahrungen dort kannst Du ja dann auch noch mal in Rummelsberg anrufen.

Schau auf Jesus: Wollte der aller Leute Liebling sein? Hat er ihnen nicht auch eine Menge zugemutet? Provoziert? Zugespitzt? Jesus war nicht immer brav! Er hat auch gerne mal das Leben genossen...
Wo kannst Du dafür sorgen, dass Du Dein Leben genießt?
Wo musst Du auch mal zuspitzen? Provozieren?

Wenn Du Diakonin werden willst, wirst Du mal für andere zuständig sein, für die Du kämpfen musst.

Ich glaube, Du kannst das längst. Du müsstest es nur mal ausprobieren. :-)

Viel Erfolg!

P.S.: Ich habe nicht immer Recht. Ich kenne Dich ja auch gar nicht.
Du kannst mir also auch ruhig widersprechen! :-)

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Organistin wäre doch vorstellbar:

- in großen Gemeinden haben die auch hauptberufliche Organisten

- Organisten gibt es oft in Kombination mit Chorleitung und anderen musikalischen Gruppen

- Organistin kannst du nebenberuflich machen und entweder bist du mit dem Gehalt zufrieden oder du machst dann noch etwas ganz anderes nebenher

Bist du denn katholisch bzw evangelisch? Denn in Freikirchen gibt es jede Menge Aufgaben für Menschen wie dich!

Jedenfalls, egal was du machst, du musst dazu von Gott berufen sein. Das ist nichts spektakuläres, aber unerlässlich.  Und dabei spielt es auch keine Rolle ob es sich dabei um einen kirchlichen Beruf oder einen "weltlichen" handelt. Und eine Berufung kann sich im Laufe des Lebens zeigen, oder auch wieder ändern. Fakt ist jedenfalls, Gott hat für jeden einen Platz bereit, egal welche Stärken du hast :-) Mach dir also keine Sorge, weil du nicht kommunikativ bist. Gott hat dich absichtlich anders gemacht!

Für mich klingst du eher als hättest du noch keine richtige Beziehung zu Gott... wie denkst du denn in dieser Hinsicht darüber?

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch

Vor oder neben dem Kirchengebäude kannst Du als Gärtnerin arbeiten. In der Gemeinde gibt es noch zahlreiche andere Berufe. In der Kirche muss auch mal sauber gemacht werden, also Putzfrau geht auch.

Die Kirche hat doch auch eine Verwaltung, also zB bei der Kirchengemeinde oder dem Bistum. Dann gibts noch Theologische Hochschulen, die direkt zur Kirche gehören, dort wird von von Putzfrau bis Koch einiges gebraucht, genauso bei den kirchlichen Bildungseinrichtungen.