Warum zeichnen die Apokryphen Evangelien ein anderes Bild von Jesus?
Ich habe vor einiger Zeit einige Apokryphe Evangelien gelesen, darunter auch das Judas Evangelium, was mir in Erinnerung geblieben ist.
Ihm zufolge, war Judas ein sehr enger Vertrauter von Jesus, der in vieles eingeweiht war, was die anderen Jünger nicht wussten und er soll sogar den Auftrag gehabt haben, Jesus zu verraten.
Soweit ich weiß, war es sowieso Jesus Bestimmung sich für die Menschheit zu opfern und Jesus sagte vorher auch, dass er wohl bald am Kreuz hängen würde.
In der Bibel wird Judas aber als der böse Verräter hingestellt. Wieso, wenn er nur Jesus Bestimmung erfüllt hat? Und wieso sollte sich das hinterher jemand ausdenken?
Das Judas Evangelium wirft ein ganz anderes Bild auf Jesus, wie wir ihn aus der Bibel kennen.
Die Zusammenstellung der Bibel soll ein früher Papst in Auftrag gegeben haben weil es wohl viel Verwirrung gab um quasi ein einheitliches Bild zu erzeugen, das man für am wahrscheinlichsten hielt. Aber was ist mit den Apokryphen Evangelien, warum sind sie so anders? Hat jeder Jesus anders gesehen? Ich glaube nicht, dass da versucht wurde absichtlich Verwirrung zu stiften.
Was denkt ihr?
6 Antworten
Die Apokryphen haben nichts mit der Bibel zu tun. Es gibt gute Gründe, warum sie nicht zum Kanon der Bibel gehören. Einige davon wurden schon der Fragestellung aufgeführt (z. B. die viele Widersprüche zur Lehre der Bibel).
Warum die Apokryphen nicht zur Bibel gehören, wird z. B. hier recht gut beantwortet:
Einfache Antwort: Die Apokryphen gehören nicht zu den von Gott inspirierten Schriften. Das erkennst Du leicht am Inhalt, der streckenweise den inspirierten bbl. Aussagen widerspricht..
Danke, kann man aber auch nur glauben, oder nicht. Ich denke, wenn die AE Aussagekraft haben, wird das die Kirche nie zugeben. Vieles was ich dort gelesen habe ist aber schon ziemlich schräg, das muss ich zugeben, muss aber nicht heißen, dass alles falsch ist.
Nicht alles ist falsch. Da hast Du recht. Manch ein geschichtlicher Hinweis in den Apokryphen ist korrekt.
Ich verstehe nicht, warum um das Judasevangelium soviel Aufhebens gemacht wird.
Das, was du hier schreibst (ich persönlich habe das Judasevangelium nicht gelesen), geht doch auch aus den biblischen Evangelien ganz klar hervor: Es war Gottes höchstpersönlicher Wille, seinen Sohn hinrichten zu lassen. Judas war nur sein Werkzeug. Dass er trotzdem in den Evangelien als der grösste Sünder dargestellt wird, liegt daran, dass Gläubige Gott immer von aller Schuld freisprechen. Wenn er was Unrechtes tut, muss also ein Sündenbock her, an dem man seine Wut auslassen kann.
Trotzdem hat Jesus gemäß der Bibel ganz klar gesagt, dass alles, auch sein Tod, geschehen müsse, "um die Schrift zu erfüllen" und dem Willen seines Vaters entsprach.
Apokryphen sind Texte und Aussagen zweifelhaften Ursprungs oder zweifelhaften Inhalts, die von unbekannten Autoren zwischen 200 und 400 n. Chr. stammen, also viel später als die 4 Evangelien verfasst wurden. Es handelt sich um legendäre Schriften, die von den echten Büchern der Heiligen Schrift abweichen und sich fälschlich als Schriften von bekannten Persönlichkeiten ausgeben. Die Kirche hat sie deshalb vom Kanon der Heiligen Schrift ausgeschlossen. Für Christen gelten deshalb die 4 Evangelien der bekannten Evangelisten.
Judas war einer der 12 Apostel und als solcher natürlich lange Zeit auch ein Vertrauter Jesu. Er hat nicht von Anfang an die Absicht gehabt, seinen Herrn zu verraten. Er war enttäuscht, weil er sich einen weltlichen Messias erhofft hatte, der von der Knechtschaft der Römer befreien würde. Offenbar hat er nicht an Jesus als den Sohn Gottes geglaubt.
Die Freiheit des Judas wurde nicht durch die Vorher-Verkündigung der Tat und des Todes Jesu angetastet. Er war nicht zum Bösen vorherbestimmt, sondern tat es in freier Verantwortung. Judas war zwar in den Erlösungsplan eingegliedert, aber es bestand keinerlei Nötigung, sie zu begehen. Was Gott im voraus über das Tun eines Menschen weiß, hebt deswegen dessen Freiheit nicht auf.
Der göttlichen Weisheit entsprach es offenbar, die Schuld des Jüngers in den Erlösungsplan aufzunehmen, auch der Verrat eines Vertrauten gehörte zur Seelenqual des Erlösers und seinem Heilsauftrag auf Erden.
habe so was ähnliches auch von einem Pfarrer / Ortsgeistlichen erfahren als ich ihn nach den Jahren zwischen 14 und 30 fragte sprich warum da im neuen Testament nichts steht.
Das waren unter Anderem Jesus "Flegeljahre" wo er zwar bereits göttliche Macht besass aber nicht wusste wie er die richtig einsetzt.
Als er mal mit anderen Jungs spielen wollte haben die ihn nicht mitspielen lassen.
Dann hat er sie mit seiner Macht für Tod erklärt und sie waren es dann auch.
Würden dies viele Gläubigen wissen wäre das perfekte Jesusbild für sie stark in Negative gezogen
Ich glaube das jetzt nicht wirklich, weil Jesus für mich auch nur ein Mensch war, klingt aber lustig *g*
Das war das sog. Kindheitsevangelium, das auch nicht anerkannt wurde und zu den Geschichten des damaligen Volksglauben zählt.
Ja, ich lese gerade fleißig. Ohne Theologie und Geschichte gleichzeitig studiert zu haben, kann man drüber wahrscheinlich gar nichts sagen... :/ Aber ich sags mal so, wer Fehler sucht findet sie.