Warum werfen sich Buddhisten vor Meister Buddha nieder ?

4 Antworten

Buddha ist ja kein Gott,

Für manche Buddhisten schon. Der Buddhismus hat eine 2.500 Jahre lange Geschichte und ist entsprechend vielfältig.

Gautama Buddha lebte in Indien, wo der »hinduistische« Gedanke verbreitet ist, dass jeder Mensch ein Teil der (pantheistisch gedachten) Gottheit ist. Wer davon ausgeht, der verehrt nicht den Meister von anno dazumal, sondern den (noch heute existierenden) Teil der Gottheit, der in ihm war.

Aus solchen Gedanken hat sich die Vorstellung entwickelt, dass es einen göttlichen Buddha gibt, der sich zuweilen im Menschen inkarniert (für den tibetanischen Buddhismus kannst du das Wort »zuweilen« aus dem Satz streichen). Wer dies glaubt, der wirft sich vor einer Staue nieder, um diesen göttlichen Buddha zu verehren, nicht die Inkarnation des Buddha im Prinzen Siddhartha - wobei sich beides natürlich nicht vollständig trennen lässt.

Wenn der Buddhismus den du kennst so was nicht enthält, hat er solche Entwicklungen nicht mitgemacht, oder in einer Art »Reformation« sie zurückgewiesen. Aber ich kenne mich da nicht genug aus, um mehr als diese Vermutung zu äußern.

mendrup  26.09.2023, 22:30

In gewisser Weise hast Du recht. Aber vielleicht ist das Verständnis von "Gott" im christlichen Kontext auch zu sehr auf einen Schöpfer fixiert. Wenn wir den Begriff einfach streichen, könnten wir uns annähern.

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helmutwk  05.10.2023, 12:36
@mendrup
Wenn wir den Begriff einfach streichen, könnten wir uns annähern.

Was meinst du mit »annähern«?

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mendrup  05.10.2023, 12:45
@helmutwk

Gott sagt "ich bin, der ich bin". Buddha sagt, sieh genau hin, was wirklich ist und was Du nur glaubst, zu sehen. Letztendlich geht es um Einheit, Mitgefühl, Liebe, dauerhaftes Glück. Wenn wir uns mehr auf diese Ziele verständigen, ist der Weg dorthin doch eigentlich egal.

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helmutwk  06.10.2023, 20:42
@mendrup
Gott sagt "ich bin, der ich bin"

So eine wörtliche Übersetzung. Besser ist die Übersetzung:

2.Ms 3,14 Gott antwortete: »Ich bin da«,[1] und er fügte hinzu: »Sag zum Volk Israel: ›Der Ich-bin-da hat mich zu euch geschickt:

Und dazu die Anmerkung: »Der hebräische Wortlaut enthält einen Anklang an den Gottesnamen "Jahwe," der in dieser Übersetzung nach alter Tradition durch HERR (siehe Sacherklärung) wiedergegeben wird.« https://www.bibleserver.com/GNB/2.Mose3,14

Letztendlich geht es um Einheit, Mitgefühl, Liebe, dauerhaftes Glück.

In dieser und in der nächsten Welt. Dieses Universum wird zuende gehen, und dann folgt eine neue Schöpfung. Das wusste der Buddha nicht. Weswegen sein Weg nicht zum Ziel führt.

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mendrup  06.10.2023, 21:53
@helmutwk

Genau das sagt der Buddha. Weltzeitalter, Kalpas, kommen und gehen. Und dann kommt eine neue Welt. Nur hat auch diese keinen Bestand.

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helmutwk  09.10.2023, 14:46
@mendrup
Weltzeitalter, Kalpas, kommen und gehen

Ein neues Weltzeitalter ist aber keine neue Welt. In der kommenden Welt wird es keine Sonne geben, da das Licht direkt von Gott kommen wird.

Aber was wusste der Buddha schon von Gott …

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helmutwk  10.10.2023, 13:52
@mendrup

Glaube im Sinne der Bibel ist aber was Anderes. Um das zu erläutern, benutze ich einen Satz, den ich mal im Fernsehen hörte: Ein Fußballtrainer (hab vergessen wer) sagte im Interview nach einem verlorenen Spiel: Ich glaube an meine Mannschaft.

Da geht es nicht um Wissen oder Unwissen, sondern um Vertrauen.

Ich wüsste jetzt keine Stelle, an der das griechische Wort pistis im NT so verwendet wird wie du es tust. Im Griechischen hat es auch noch ganz andere Nebenbedeutungen: Treue (kommt im NT vor, wenn das Wort in Bezug auf Gott verwendet wird), oder auch was Zuverlässiges (und daher in Apg 17,31 »Und er hat allen bewiesen, wer dieser Mann ist, indem er ihn von den Toten auferweckte.«).

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Von Experte Buddhismus bestätigt

DIEjeniegen, DIE es tun: Ja, die tun es aus Respekt!

ABER es geht auch noch schlimmer: Es gibt auch viele Buddhisten, die den Buddhismus nicht verstanden haben (bspw. in Südostasien) - und die beten Buddha tatsächlich wie einen Gott an und die bitten ihn, irgendwelche Einkäufe für sie zu erledigen (ich übertreibe jetzt) -

...das ist aber natürlich das Gegenteil von dem, was Buddha wollte! - Er wollte nie, dass man ihn anbetet!

Sie nehmen Zuflucht zu den drei Juwelen

Buddha, Dharma und Sangha.

In manchen buddhistischen Traditionen wie zB im tibetischen Buddhismus sind Niederwerfungen eine gängige Praxis und gehört zu den sogenannten Vorbereitenden Übungen (tibetisch "Ngöndro").

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ng%C3%B6ndro

100,000 Niederwerfungen sind dabei zu absolvieren.

Hier wird es von einem bedeutenden tibetischen Lama erklärt.

https://youtu.be/98tpveGNNSk?si=XWjLkUctJB0CJJYH

Gruß

mendrup  26.09.2023, 22:14

🙏❤️

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