Warum waren für Hitler Japaner keine Untermenschen und Italiener gefallene Herrenrasse? Gibt es da eine Logik?

4 Antworten

Weil die Nazis ihre Ideologie in vielen Fällen nicht wirklich ernst meinten. Es war ein Mittel zum Zweck. Es wurde immer dann angepasst, wenn man dadurch politische oder militärische Vorteile hatte:

Japan war ein militärisch starkes Land und somit ein guter Verbündeter. Also wurden die Japaner kurzerhand zu "Ehrenariern" erklärt.

Ähnlich war es mit den Russen: Solange man einen Vorteil aus ihnen ziehen konnte, waren sie Verbündete. Als sich das änderte ist man ihnen in den Rücken gefallen.

Kurz gesagt: Die Ideen der Nazis dienten einfach nur dazu, möglichst schnell, möglichst viel Macht aufzubauen und zu erhalten. Deswegen ergibt vieles keinen echten Sinn, wenn man wirklich versucht das nur mit der Ideologie in Einklang zu bringen.

Russen sind Slawen, die mochte Hitler nicht. Möglicherweise hängt es auch mit Marx zusammen, der sie ebenfalls nicht mochte; und Hitler sagte selbst, dass er von der Lektüre von Marx viel gelernt habe. Japaner schnitten schon in Mein Kampf besser ab, wenn ich das recht in Erinnerung habe.

Ich weiß nicht, auf welchen Quellen diese Karte basiert – vielleicht auf irgendwelchen SS-Schriften. In Hitlers Mein Kampf taucht zwar der Begriff „Arier“ auf, aber nicht der Begriff „Untermensch“.

Die ethnischen Russen waren für Hitler gefallene „Arier“ wegen angeblicher Vermischung mit Mongolen. Die Japaner waren für ihn „Kulturträger“, also keine „Kulturbegründer“ wie die „Arier“, und auf der untersten Stufe standen bei ihm die „Kulturzerstörer“, zu denen er z. B. die Juden zählte (siehe Mein Kampf).

Es gab keine offizielle Anerkennung der Japaner als „Ehrenarier“:

Niemand weiß, wann der Begriff „Ehrenarier“ aufkam. In offiziellen Dokumenten findet er sich nicht. Gewiss gab es Drängenderes für die NS-Sozialrevolutionäre als die rassenpolitische Einordnung „des Japaners“.

https://www.welt.de/print/wams/wissen/article144181452/Buendnis-mit-dem-Teufel.html

Wenn man es sich genau ansieht, versteht man es