Warum verweigern Rennradfahrer Radwege?
Sieht man ja öfters. Gestern erst wieder: Ein Rennradfahrer fährt auf der Bundesstraße, obwohl direkt daneben ein gut ausgebauter Radweg verläuft.
Was ist der Sinn davon?
10 Antworten
Oftmals ist es gar kein Radweg, der neben der Straße verläuft. Sondern ein land-/forstwirtschaftlicher Weg, der halt auch von Radfahrern benutzt werden kann. Benutzungspflichtige Radwege sind nur solche mit einem runden blauen Schild und weißem Fahrrad drauf. Darauf dürfen aber z.B. Landwirte nicht mit ihren Traktoren fahren.
Aber ja, es werden auch benutzungspflichtige Radwege von Rennradfahrern fleißig ignoriert. Dafür haben die jeder so ihre Gründe, vielleicht auch mehrere. Als Beispiele:
- Der Rennradsport ist sehr traditionell geprägt. Es wurde schon immer auf der Straße gefahren und weil man noch immer denselben Sport betreibt, fährt man auch weiterhin auf der Straße. Der Straßenradsport war schon da, bevor es Radwege und Benutzungspflicht gab, also scheiß drauf.
- Die Benutzung straßenbegleitender Radwege ist z.T. wirklich unangenehm für Rennradfahrer. Entlang von Alleen können Baumwurzeln die Asphaltdecke zu heftigen Bodenwellen aufwölben, an denen es einem auf den schnellen, schmalen Reifen schier die Zähne ausschlägt. Innerorts ist der straßenbegleitende Radweg gerne mal ein Spießrutenlauf vor Grundstückseinfahrten vorbei, alle 30 m wird der Weg für eine Einfahrt abgesenkt, was heftig holpert und mit Hindernissen wie falsch geparkten Autos ist auch jederzeit zu rechnen. Und das auf allen möglichen und unmöglichen Bodenbelägen. Das bezeichen Rennradfahrer halt als nicht befahrbar und bleiben auf der Straße - die in der Regel in weitaus besserem Zustand ist, denn Autofahrer würden so schlechte Wege nicht akzeptieren.
- Die Streckenführung der Radwege ist z.T. wirklich beschissen. Hier mal 300 m rechts der Straße, dann mit ggf. Wartezeit die Straße überqueren, 500 m links der Straße, wieder mit ggf. Wartezeit die Straße überqueren und erneut 200 m rechts der Straße... plötzlich endet der Radweg und man muss gucken, ob er irgendwo weitergeht... Ständig anzuhalten, ist genau das was man eben nicht tut, wenn man Ausdauersport betreibt. Sondern da will man auch mal eine Stunde lang konstant treten. Wenn dies auf den Radwegen nicht möglich ist, dann benutzt man sie halt nicht.
- Gerade an Sonn- und Feiertagen, in Städten aber auch zur Hauptverkehrszeit oder an sonnigen Feierabenden, steckst du auf den Radwegen auch gerne mal im Stau. Hunderte Leute, die irgendwie langsam vor sich hin gurken und im Zweifel ihre Umwelt komplett ignorieren, d.h. es ist ihnen auch scheißegal wenn jemand gerne überholen möchte. Oder sie reagieren völlig kopflos auf die Fahrradklingel und man muss überlegen, ob man nicht mit dem Klingeln jemanden dazu animiert, spontan den Lenker zu verreißen und zu stürzen. Von Kindern noch gar nicht angefangen.
- Wenn man eine Tour auf der Karte plant, zoomt man bei entsprechender Streckenlänge gerne mal so weit heraus, dass man gar nicht mehr erkennt, wo Radwege an den Straßen entlang gehen und wo nicht. Und der traditionsbewusste Rennradfahrer merkt sich für seine 250 km Tagestour nur die Namen von 4-5 Städten, durch die er kommen will - um von einer zur anderen zu kommen, folgt er den Schildern. Nur sind Radwege nicht entsprechend gut ausgeschildert. Landstraßen sehr wohl. Also folgt man lieber der Beschilderung der Landstraße, anstatt dem Radweg zu folgen, der irgendwann plötzlich in den Wald abbiegt und sonstwo herauskommt.
Frage von LuckyLuke2006:
Warum verweigern Rennradfahrer Radwege?
Es sind nicht nur "Rennradfahrer", die die manche Redewege nicht benutzen müssen!
@ LuckyLuke2006,
bitte lies auch die weiterführenden Links!
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Warum fahren viele Fahrradfahrende trotz vorhandenen Radweg auf der Straße?
- Weil nicht alle Radwege ordnungsgemäß ausgestattet sind.
Die Mindestbreite für einen gemeinsamen Geh- und Radweg beträgt 250 cm innerorts und 200 cm außerorts. Für einen benutzungspflichtigen Geh- und Radweg ist außerdem ein Sicherheitstrennstreifen zur Fahrbahn oder zu benachbart parkenden Kfz nötig, der mindestens 50 cm breit sein muss.
Quelle
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- Weil nicht jeder Radweg benutzt werden muss, sondern nur, wenn die Radwegbenutzungspflicht durch das Zeichen 237 (Radweg) gekennzeichnet ist.
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- Weil es Radwege gibt, die nicht benutz werden müssen.
Es gibt "Radwege", die eine durchaus gute bauliche Ausstattung haben (städtebauliche Maßnahmen), die allerdings nicht als solche ausgeschildert sind.
Zitat: Radfahrer dürfen diese Wege nutzen, müssen es aber nicht. Hier ist es erlaubt, auch auf der Fahrbahn zu fahren.
Das wissen eben nur viele Mitmenschen nicht und meckern, wenn ich auf der Straße fahre (fahren muss). 🚴♀️
Ein "nicht". Meine Güte, man merkt wie wenig ich geschlafen habe, an dem Unsinn den ich zusammenschreibe sprachlich.
@ guitschee.
Du schreibst zu Recht "eigentlich" (22:52:06).
Auch wenn das blaue Gebotsschild Pflicht für Radfahrende ist, entbindet ein desolater Zustand von dieser Pflicht.
Müssen Radwege benutzt werden?
Grundsätzlich dürfen auch Radfahrer die Fahrbahn benutzen. Die Benutzung des Radweges kann allerdings durch drei Verkehrszeichen angeordnet werden. Das sind die Verkehrszeichen 240 (gemeinsamer Geh- und Radweg), 241 (getrennter Geh- und Radweg) und 237 (Radweg).
Sind diese Schilder aufgestellt, ist die Benutzung des Radwegs Pflicht© ADAC e.V.
Ausnahmen gibt es, wenn die Benutzung des Radwegs nicht zumutbar ist (durch Hindernisse wie Laubhaufen, Baugerüste, Schnee und Eis, parkende Kraftfahrzeuge usw.). Ist ein links verlaufender Radweg durch die genannten Verkehrszeichen in der Gegenrichtung freigegeben, so besteht in dieser Fahrtrichtung ebenfalls Benutzungspflicht.
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Allerdings gibt es auch bei vorgeschriebenen Radwegen Ausnahmen: Ist der Weg in einem schlechten Zustand und weist beispielsweise zu viele Schlaglöcher auf? Oder ist der Radweg durch geparkte Fahrzeuge oder Fußgänger blockiert? Ist ein Radweg unbenutzbar, gilt nach Ansicht des das Oberlandesgerichts (OLG) Naumburg im Verkehr nicht die Radwegebenutzungspflicht, wie Urteil Az. 1 U 74/11 vom 8.12.2011 besagt.
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Von dieser unleidigen Diskussion getrennt, als Rennradfahrer der ich bin, mit fast 100.000 Kilometern auf dem Buckel - ich fahre sehr gerne Radwege und tue es wo es nur geht.
Wo es nicht geht, fahre ich - muss ich auf die Straße. Obwohl ich genau dort auf der Straße, die breit genug war und kein Radweg vorhanden war, von einem jungen Autofahrer auf die Hörner genommen wurde, fühle ich mich auf der Straße sicherer, als auf den Radwegen.
Aus Höflichkeit sage ich nicht warum. 😎😇🚴♀️
Ich auch. Aber ich weiß auch leider, dass diese 110cm (gemessen direkt vom Fahrbahnrand und zur Wand) die wir hier an einer Stelle als benutzungspflichtigen gemeinsamen Geh-und Radweg vorgesetzt bekommen haben, bindend sind, egal, ob die Autos daneben zwei Spuren haben ...
Da fällt mir spontan ein Anwesenden ein🤡, den Du dazu befragen kannst ... 😎😇
Ich hatte dazu meine Stadt "befragt", die Antwort auf meine Email, da über eine Lösung nachzudenken, die nicht saugefährlich ist für alle Fußgänger und Radfahrer, war im Grund: Interessiert uns nicht. Geht an der Stelle nicht anders. Dein Problem! Und das obwohl ich Lösungsvorschläge in der Email gemacht hatte....
Da das die dritte Email in dem Tenor war....
Ich hoffe, das liest der "Anwesende", den ich gerade erwähnte.
Von solchen und ähnlichen Situationen könnte ich hier bei GF Punkte sammeln ohne Ende.
Und selbst da, wo der Radweg 3,30 m breit ist, kommt mir jemand mit dem Rad frontal auf meiner Seite zu und glotzt in die Landschaft. Kein Einzelfall!
Da bin ich genötigt, mit größter Lautstärke zu schreien "Guck mal nach vorn!!!", da fallen die fast vom Rad, weil auch andere auf dem Radweg fahren.
Ich könnte das Forum damit tagtäglich spammen.
Das liegt nicht immer an Verweigerung, sondern daran wie sie sich ihre Strecke raussuchen. Besonders Rennfahrer die gerne Abwechslung mögen informieren sich über die Strecken, aber nicht über die Radwege. Es ist simpler einfach immer auf der Straße zu bleiben, anstatt immer wieder Radweg und Straße wechseln zu müssen. Bei sehr vielen Strecken müssten sie also ständig einen Wechsel vollziehen was echt nervig sein kann.
Also nehmen sie sich diesen Umstand weg und bleiben auf der Straße. So haben sie mehr Freude an ihrer Strecke.
Für Autofahrer kann's da natürlich mal blöd laufen, aber in den meisten Fällen ist es kein Problem sie StVO konform zu überholen.
Problem ist aber dabei das wenn es sich um einen richtigen Radweg handelt. (Mit Schild) Haben sie leider auf der Straße nichts zu suchen weil der Benutzungspflicht hat.
Ne Google Suche ist keine Quelle.
Der Radweg muss folgende Voraussetzung erfüllen, damit eine Ausnahme von der Benutzungspflicht möglich ist:
Er muss straßenbegleitend sein. Er darf also nicht mehr als fünf Meter von der Straßenfahrbahn entfernt sein.
Er muss benutzbar sein. Wenn Radwege nicht in die Richtung führen, in die ein Radfahrer fahren möchte, darf und muss wieder die Straße befahren werden. So kann ein Fahrradfahrer den Radweg rechtzeitig verlassen, um sich in die Linksabbiegerspur auf der Fahrbahn einzuordnen, wenn es auf dem Radwege keine Abbiegemöglichkeit gibt.
Auch wenn der Radweg mit Schnee bedeckt ist, während die Fahrbahn geräumt wurde, ist er nicht benutzbar. Sind die Radwege zugeparkt, zugestellt, blockiert oder werden sie durch Fußgänger genutzt, kann der nicht nutzbare Abschnitt durch Nutzung der Fahrbahn umgangen werden.
Die Nutzung des Radwegs muss zumutbar sein. Ist die Fahrbahn des Radwegs auch bei angepasster oder langsamer Fahrweise, beispielsweise durch Belagschäden, nicht befahrbar, ist die Nutzung nicht zumutbar. Auch ein ständiger Wechsel zwischen rechts- und linksseitigem Radweg kann unzumutbar sein, wenn dadurch ein erhöhtes Risiko eines Fahrradunfalls entsteht.
Liegen diese genannten Voraussetzungen vor, muss ein Radweg nicht benutzt werden. Allerdings muss dann auf der Fahrbahn gefahren oder das Rad auf dem Fußweg geschoben werden. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
https://www.bussgeldkatalog.org/radweg/
So macht man das.
Scheint aber hier auf den Fall nicht für die Antworterin Zuzugtreffen. Sie redet ja eher davon das es nervig ist den Radweg zu wechseln etc. Und das ist kein Grund.
Ansonsten haben wir hier den Punkt angepasste und langsame Fahrweise. Nein Radsportler der da mit 45-50 sich dann die Reifen kaputt fahren würde. Fährt eben nicht angepasst und langsam. Und dürfte dennoch nicht auf die Straße ausweichen. Dieser sollte sich dann zum Training eine besser geeignete Strecke rausssuchen. Z.b. eine ohne Radwege. XD
Und genau deshalb sind sie Ars……..! Sie verlagern ihr Problem auf die Autofahrer. Das ist asoziales Verhalten.
Oh Nein, arme Autofahrer-Tucktucks, unter Umständen müssen sie mal 10 Sekunden hinter einem Radler herfahren ...
Nochmal: Für den eigenen Komfort es anderem unbequem zu machen ist ASOZIAL!
Okay, damit auch DU das verstehst: Leute beleidigen, nur weil der eigene Komfort in einem Auto ein winziges bisschen eingeschränkt wird, für eine sehr kurze Zeit ist "ASOZIAL".
Du tust genau das.
Ich fahre auch Rad und halte mich an die Regeln. Ist gar nicht schwer. Und wer meint, über dem Gesetz zu stehen, ist asozial, da gibt es nichts zu diskutieren.
Ich halte mich ebenfalls an die Regeln (außer letztens beim Erdbeerfeld, aber das habe ich unter Notwehr abgelegt ;-)) - dennoch kann ich manchmal die Rennradfahrer verstehen und sie zu beschimpfen und rumzuheulen, weil sie den eigenen Komfort (des Autofahrers) ein bisschen schmälern, ihren eigenen dafür aber massiv zu verbessern, finde ich nicht in Ordnung.
Und genau das ist es, was du hier in meinen Augen tust.
Sie stören hier den Autoverkehr massiv. Hör auf, widerrechtliches Verhalten schön zu reden.
Nein, tun sie nicht. Es dauert in der Regel wenige Sekunden, die sicher zu überholen.
Soll ich dir mal sagen, wie oft mich Autofahrer nicht für ihren Komfort zu eng überholen? Andere Menschen gefährden, weil man zu dumm ist, DAS ist ASOZIAL!
Wie, deine Arme sind nicht zwei Meter lang? :-D
Ich hatte auch mal die Diskussion, da hatte ich das Auto vielleicht etwas mit der Hand geschlagen - es fuhr langsam, aber trotzdem, er schrie "Mein Auto, blablabla" auf mein "Dann fahr gefälligst nicht so eng an mir vorbei", kam ein "Ich war weit genug weg" - wo ich mir dann nur dachte: ich bin 1,58m - wenn meine Hand an dein Auto kommt, dann warst du NICHT weit genug weg...
Ich hab dir ja mal vor Kurzem erzählt, was ein Autofahrer mal glaubte, was „benutzungspflichtige Radwege" seien. Hast du das gelesen?
Hier: https://www.gutefrage.net/diskussion/fahrradfahrer-ayf-der-strasse#comment-461677356
Bei sowas wundert mich dann gar nichts mehr, dass manche Autofahrer denken Radfahrer führen angeblich unberechtigt auf der Straße.
Im Beleidigen bist Du Spitzenreiter, den Honk hatte ich auch gelesen ... 👎
Kein Plan, weil sie dumm sind. Bin selbst Rennradfahrer und fahr auch strasse und muss zur Verteidigung sagen manchmal sind die Radwege auch Scheiße. Aber wenn ein guter Radweg da ist fahr ich immer drüber, find die Straße so gefährlich versteh nicht warum manche stur nur darauf fahren wollen auch wenn gute radwege da sind.
Weil die viel schneller sind als das was sonst so auf Radwegen unterwegs ist. 10km/h Kinder, 15km/h Erwachsene, 25km/h E-Bikler, sich immer wieder überholende Familien-/Gruppenmitglieder. Und dann kommt da ein Rennradler mit 35-50km/h an. Schon allein aus Sicherheitsgründen ist das sinnvoll, dass die auf der Strasse fahren.
Dies zum einen und wenn man sich einmal teils auchvden desolaten Zustand etwaiger Radwege in Deutschland ansieht ..
Was leider von der Benutzungspflicht ausnimmt, da das nur eine Richtlinie ist.