Warum stören sich so wenige am miesen Radio-Pop-Charts Gedudel?
Das ist so belanglose Musik. Die hat so keine Stimmung. Eklig digital produziert. 1 Monat dann wieder weg vom Fenster. Es gibt da so viel schreckliche Musik in den Charts! Unerträglich. Die Menschen, die das konsumieren, machen mir Angst. Vor allem, wenn man weiß, was für gigantische Songs, die bis heute wirken, in den 50er 60er 70er 80er 90er Jahren im Pop Bereich produziert wurden. Dass die ganzen Radio Hörer diesen Verlust an Qualität nicht bemängeln. Nein, sie sitzen im Auto und hören mit erstarrtem Lächeln diesen akustischen Rotz. Was ist passiert mit den Menschen, dass sie derart empfindungsarm geworden sind? Diese Vincent Weiss Hausfrauen und poppelnde Teenager Pop Musik. Und auf Big FM diesen grotesken Auto Tune stimmverzerrer Sänger die über irgendein House-RnB was auch immer Beat rülpsen, und damit die Jogginghosen-Assis vorm Radio bedienen. Was ist da nur passiert? Wie konnten wir so entzaubert und abgeklärt werden, dass die Leute keine Lust mehr auf schöne Akkordfolgen haben? Und dann immer dieser Teeny Mädchen mit ihren künstlich zerbrechlich klingenden, dauernd gewollt umkippenden Depri-Liedern. Davon gibts ne ganze Armee an Wimmer-Mädchen. Und Generation Z frisst es aus der Hand! Was ist nur passiert?
In früheren Jahrzehnten hat man über Chartmusik genauso gejammert.
Nope. Es war noch nie so unerträglicher perverser Scheiss wie heute seit Beginn der Popmusik in den Charts.
Sag das nicht. In den 70er Jahren wurde die Hitparade gerne als Schittparade betitelt.
Schau mal über den deutschen Tellerrand hinaus.
6 Antworten
Tja, ich weiß schon, warum ich seit 20 Jahren kein Radio höre. Es ist auch keine Frage es Genres. Fast jedes Genre hat herausragende Künstler hervorgebracht. Bei Wincent Weiss kriege ich auch Ohrenkrebs. Und dieser übertriebene Autotune-Mist nervt auch. Das meiste, was im Mainstream-Radio läuft, ist entweder nervtötend, langweilig, belanglos oder macht sogar aggressiv.
Man hat mal Popmusik von den 50ern bis heute analysiert. Insbesondere geachtet hat man auf Komposition, Arrangement, Dynamic Range usw. Man hat tatsächlich festgestellt, dass im Schnitt alles weitaus simpler geworden ist. Künstlerischen Gehalt haben nur noch wenige Songs. Es gibt immer noch Ausnahmen (z.B. Sia), aber sie werden immer seltener.
Was mich auch nervt, ist, dass viele Leute so auf - ich nenne es mal so - Partymusik abfahren. Hauptsache coole Beats und man kann dazu dancen. Intensive Musik, wie z.B. klassische Musik, damit können eher weniger Leute etwas anfangen.
Sia macht halt - für Popverhältnisse!! - anspruchsvolle Musik, aber im heutigen Sound. Es gibt noch mehrere Sachen, die nerven, insbesondere so etwa ab Ende der Neunziger:
Songs werden nicht zu Ende gespielt, Gitarrensoli werden rausgeschnitten. Das Phänomen gab es sogar in den Siebzigern. Aber gefühlt wurde es Ende der 90er / Anfang 2000er von den Radiostationen auf die Spitze getrieben. Instrumentalparts scheinen wohl auch irgendwie langweilig zu sein, was ich überhaupt nicht verstehe. Ich kann 10 Stunden am Stück instrumentale Musik hören, ohne dass mir langweilig wird.
Man kann eigentlich nur Informationssender, Klassik Radio oder halt spezialisiertes Internetradio hören. Bei allem anderen muss man Angst haben, dass gleich Andreas Bourani oder James Blunt um die Ecke kommt.
Ja schlimm. Dass dreisteste dieser Radioverantwortlichen sind neuerdings Song Intros die mit Werbung für den Radiosender besungen werden, im Gewand des Liedes, das darauf folgt und dann geht es ohne Blende ins Original Lied über😂
🤣Ja, stimmt. Merken die Moderatoren eigentlich, wie albern das ganze ist? Oder muss man, wenn man sich dort bewirbt, nachweisen, dass man keinerlei musikalischen Ansprüche hat?
Ja die dürfen kein eigenständiger Charakter sein. Weder bezogen auf Persönlichkeit noch Songauswahl. Das muss alles immer gleich klingen. Zudem stehen die Songs ja eh vorher fest.
Ein paar Monate, nachdem Kings Of Leon ihr "Only By The Night"-Album rausgebracht haben, war "Notion" der drittbekannteste Song daraus. Ich wurde zu der Zeit auf der Straße von einem Radiosender angesprochen. Ich konnte mir ein Lied wünschen. Ich habe mir den genannten Song gewünscht. Die Dame sagte mir, dass sie den wahrscheinlich nicht bringen würden, obwohl der Song zu dem Zeitpunkt in den Charts war.
Jede Zeit hat seine Musik. Meine Eltern fanden in den 80/90ern auch alles kacke, was wir gehört haben.
Weil sie das Genre Pop nicht mochten. Das ist was anderes.
Wenn es mich stört, wechsle ich den Sender - so einfach ist das.
Manchmal möchte man aber einfach ein wenig Hintergrundbeschallung. Ich persönlich höre dann zwar trotzdem keine 08/15-Popsender, aber ich betrachte es nicht als Sünde, wenn andere es tun.
weil gangta-rap im trend ist. und mit trendiger musik machen radiosender mehr geld als mit musik die nur 5% der menschen hören.
Nun, diese Musik heutzutage funktioniert, sie trifft den Nerv der Zeit.
Anspruchslose Musik mit substanzlosen Texten und Homogenität in der Präsentation, sodass man das Ende des einen Liedes und den Anfang des anderen kaum noch mitbekommt - Das ist das Richtige in dieser kurzlebigen Zeit, in der alles immer schneller, höher, weiter gehen muss.
Was das über die Zeit aussagt, bleibt deiner Interpretation überlassen.
Das ist es auch. Das Radio ist zu einem Berieselungsmedium geworden wie es das Fernsehen ist.
Über die Leute erlauben ja immer noch dass es sie prägt.
Natürlich prägt es die Leute. Das kann man schwerlich in Abrede stellen. Bloß ist reine Prägung eben kein eindeutiges Qualitätsmerkmal.
Die berechtigten Fragen hierbei sind: a) Was prägt sie, b) Wie prägt es sie und c) Was sind die Folgen?
a) Die furchtbare Musik ohne dass sie den qualitativen Mangel überhaupt wahrnehmen. b) Oberflächlich. Verkümmert. Entromantisiert. Reizüberflutet. c) Die Empfänglichkeit für immer belanglosere Mucke.
Und genau diese Konditionierung auf Belanglosigkeit, dieses Liebäugeln mit sachlicher und emotionaler Vereinfachung bei immer größeren und stärkeren Reizen ist das Problem.
Aber das ist eine richtige Katastrophe, weißt du das?
Selbstverständlich. Diese Verrohung beobachte ich schon lange mit großem Unbehagen. Mir sind bereits viele Gesichter dieses Phänomens begegnet und keines von diesen war auch nur im Ansatz nett anzusehen.
Das ist aber nichts neues. Wenn ich mir heute anhöre was in den 90gern und 80gern in den Charts war bekomme ich auch das Grausen, zumindest in weiten Teilen.
Man muß halt einfach wissen das charts sich selbst produzieren. Nicht der tatsächliche Geschmack der Leute entscheidet sondern das was die Sender gerne hören wollen. Geduddel als selbsterfüllende Prophezeiung.
Da brauchst du nur die LP Verkaufszahlen mit den Radiocharts vergleichen.
Kann man sia zwar auch nichts anfangen, aber grundsätzlich gebe ich dir recht.