Warum scheuen sich noch so viele, sich als Organspender nach ihrem Ableben zur Verfügung zu stellen?

11 Antworten

Der Organspendeausweis wird tatsächlich dazu verwendet um Menschenleben zu retten nicht für medizinische forschung.

Ich würde es ganz einfach so machen, Organspende "JA" ist der standart, jedem steht es frei sich abzumelden dann kommt man wenn man Organe braucht aber auch unten auf die Liste.

Wer bereit ist Organe zu spenden sollte auch zuerst welche bekommen wenn er sie benötigt.

PESHEVA 
Fragesteller
 16.12.2023, 21:33

Gibt es ein neues deutsches Gesetz, welches jeden zu einem Organspender macht, es sei denn, er legt Widerspruch dagegen ein.

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Kaen011  16.12.2023, 21:49
@PESHEVA

Nein, das es ist aktuell nicht in planung ich würde es aber gut finden.

Hier findest du die Länder in Europa mit OPT-IN (man muss bescheidsagen wenn man organspender sein möchte) und OPT-OUT (man muss bescheidsagen wenn man KEIN Organspender sein möchte).

https://www.wartepatient.de/wp-content/uploads/2022/02/transplantationsgesetze-Europa.jpg

Meiner Meinung nach sollte man sich einfach fragen "Würde ich organe von einem toten annehmen? Oder würde ich wollen das mein Kind Organe von einem toten bekommt?"

Entsprechend sollte auch die eigene Entscheidung ausfallen.

Jemand der sagt "Ich kann beides nicht mit meinem glauben vereinbaren" spendet halt nicht, ist auch okay.

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Meine persönliche Einstellung zu dem Thema ist zu komplex, um sie in dem kleinen Organspendeausweis festzuhalten. Allerdings pflegen wir in der Familie einen sehr offenen Umgang mit diesem Thema - Arzteltern ;). Somit wissen mein Mann, meine Mutter und meine Schwester sehr genau, wie ich dabei wozu stehe und ich wiederum weiß es von ihnen.

Was ich bei dem Thema halt echt schwierig finde, ist, dass es nicht unbedingt nur darum geht, das Leben anderer Menschen durch die Spende eines inneren Organs zu retten, Stichwort Gewebespende. Da dort dann durchaus gewisse kommerzielle Interessen mit reinspielen, finde ich das echt nicht so komplett unproblematisch...

Naja, und das Bekanntwerden der Skandale in dem Bereich vor einigen Jahren war auch nicht unbedingt vertrauensfördernd. Nicht für mich und sicherlich auch nicht für einige andere Menschen...

Ob man das juristische Konzept des Hirntods als okay empfindet oder nicht, ist auch so ein Punkt auf der Liste, der manche Menschen zweifeln bzw. zurückschrecken lässt. Ich mein, klar, es ist definitiv ein Moment, wo man nicht wieder spontan aufwachen und sein Leben wie gewohnt weiterleben wird. Das steht dabei nicht mehr zur Debatte. Aber inwiefern Sterben eben doch ein Prozess ist und ob und wie der durch diese Organentnahme gestört wird, kann eben auch niemand mit abschließender Gewissheit sagen, da es eben etwas ist, wovon die, die es erlebt haben, nicht mehr berichten können...

Somit nein, es ist keine eindeutige oder leichte oder naheliegende Entscheidung, sondern ein sehr komplexes Thema, mit dem sich wirklich jede und jeder individuell beschäftigen und dann den ganz persönlichen Weg finden sollte. Und wo es auch absolut akzeptiert werden muss, welche Entscheidung die Menschen dort für sich persönlich treffen.

Weil man bei einem Organspender evtl. eher aufgibt und die Organe spendet/rausholt, als man es bei einem Nicht-Organspender tun würde. Außerdem finde ich die Vorstellung eklig, dass meine Organe nach meinem Sterben in einem anderen Körper weiterleben.

Kaen011  16.12.2023, 21:26
Weil man bei einem Organspender evtl. eher aufgibt und die Organe spendet/rausholt, als man es bei einem Nicht-Organspender tun würde

Nein die können nur herausgenommen werden nachdem der tot eingetreten ist. Generell eignen sich dafür nur "gesunde" tote, i.d.r also Leute die durch einen unfall o.Ä. gestorben sind. Wenn man an einer krankheit stirbt sind die Orange i.d.r. nicht mehr zur transplantation geeignet.

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vanOoijen  16.12.2023, 21:37
@Kaen011

Erstmal ist es der Tod - und nicht der tot.

Und zweitens ist die Definition des Hirntodes Ansichtssache.

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Kaen011  16.12.2023, 21:43
@vanOoijen

Die Definition des Hirntodes ist keine Ansichtssache. Der Hirntod wird als der unumkehrbare Ausfall entscheidender Bereiche des Gehirns beschrieben 1. Seine Feststellung (Hirntod-Diagnostik) ist eine durch die Bundesärztekammer genau geregelte Bedingung für die Organspende. Erst wenn der Hirntod definitiv diagnostiziert wurde, gilt ein Mensch in Deutschland als tot 1. Die Definition des Hirntodes besagt, dass es zu einem nicht umkehrbaren Ausfall der Hirnfunktion gekommen ist. Das betrifft das Kleinhirn, Großhirn und den Hirnstamm. Betroffene können nicht mehr spontan atmen, vielmehr müssen Patient*innen auf der Intensivstation künstlich beatmet werden 2. Der Hirntod wird auch als Individualtod bezeichnet. Er markiert den Übergang des Sterbevorgangs in das Stadium des intermediären Lebens (Supravitalphase), in der die einzelnen Zellen nacheinander absterben. Mit dem Tod der letzen Körperzelle endet das intermediäre Leben und man spricht vom biologischen Tod 3.

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vanOoijen  16.12.2023, 22:33
@Kaen011

Das kannst Du mir darlegen solange und so gut Du willst.

Ich kenne sehr strange Drogen und weiß, dass beim Hirntod u.a. eine Welle aus DMT durchs Gehirn flutet.

Zudem habe ich auch politische und religiöse Gründe niemals Orgabspender zu werden.

Bei mir redest Du diesbezüglich gegen eine Wand.

Niemals!

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Du weißt aber schon, dass man nicht Deine Leiche aus dem Kühlfach nimmt um sie auszuschlachten?

Sondern dass sogar Schmerzmittel verabreicht werden bei der Organentnahme?

Organe von Toten sind nichts wert.

Körperlich lebst Du dabei noch.

Der soziale Aspekt, warum sich in meinem Portemonnaie ein Organspendeausweis befindet, auf dem ich widerspreche, ist dass ich nicht das Leben irgendwelcher wohlhabender Musterbürger verlängern möchte.

Ich möchte selbst auch keine Organe erhalten und schätze den Tod als den großen Gleichmacher.

Zudem singt man in der katholischen Kirche ja auch, dass man in seinem Leibe Gott schauen soll:

https://youtu.be/TXCFq3XCxXw?si=LqPiDyLxd5xztngp

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter
PESHEVA 
Fragesteller
 16.12.2023, 21:36

Natürlich liegt dann mein lebloser Körper zu gewissen Zeiten in einem Kühlfach. Doch nicht schlechter die Situation für meinen leblosen Körper als unter der Erde. Sogar sinnvoller.

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vanOoijen  16.12.2023, 22:01
@PESHEVA

Ja, nachdem Du bei lebendigem Leibe ausgeschlachtet wurdest.

Nix da!

Und Zudem erinnere ich an den Transplantations-Skandal.

Es erfüllt mich mit Freude, wenn die Reichen elendig verrecken.

Ich helfe denen bestimmt nicht.

Außerdem möchte ich friedlich entschlafen.

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PESHEVA 
Fragesteller
 16.12.2023, 22:04
@vanOoijen

Friedlich endlos einschlafen in der Nacht und dabei nichts merken, wünscht sich die Welt..Doch kommt es oft anderst als gewünscht.

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vanOoijen  16.12.2023, 22:43
@PESHEVA

Ich habe natürlich Angst vor dem Tod, aber ich weiß dass er kommt.

Mein Vater ist vor 11 Jahren an Leukämie gestorben. Da war er 66 und ich 36.

Ich bin habe den Tod schon gesehen. Das ist für mich nicht abstrakt.

Bitte respektiere meine Meinung.

Ich werde niemandem mit meinen Organen helfen. Und das ist eine wohl überlegte, bewusste Entscheidung eines mündigen Menschen.

Die hat jeder zu akzeptieren.

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vanOoijen  16.12.2023, 22:46
@PESHEVA

Vielleicht zur Versöhnung: Die Lebendspende einer Niere - wie Steinmeier für seine Frau, lehne ich nicht ab.

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Kaen011  16.12.2023, 21:41
Sondern dass sogar Schmerzmittel verabreicht werden bei der Organentnahme?

Man kriegt Schmerzmittel, Nakotika und Muskelrelaxansmittel. Dies sorgt dafür das der Tote sich nicht mehr bewegt, auch wenn der Patient tot ist (sogar wenn man ihm den Kopf abschlagen würde), können weiterhin reflexreize ausgelößt werden.

Die einzelnen Nervenbahnen laufen eben nicht erst im Gehirn zusammen sondern schon im Rückenmark.

Den Kniesehnenreflex den man vom Doktor kennt funktioniert auch noch, da das signal im Rückenmark verarbeitet wird und nicht erst im gehirn.

Ich möchte selbst auch keine Organe erhalten und schätze den Tod als den großen Gleichmacher.

Und die Einstellung ist (meiner Meinung nach) absolut in ordnung.

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Ich trau dem Braten nicht, seit Johannes von Thurn und Taxis zwei Herztransplantationen hatte, während andere leer ausgehen...

PESHEVA 
Fragesteller
 16.12.2023, 21:42

Kann ich gottseidank nicht entscheiden, wer mein gesundes Herz, meine gesunde Leber oder meine gesunde Lunge bekommt als Patient. Hoffentlich aber nicht Mutti Merkel, falls sie braucht.

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PESHEVA 
Fragesteller
 16.12.2023, 21:51
@PESHEVA

Weil sie hat während ihrer Amtszeit schon tausende Bürger ins Unglück gestürzt - mitunter tausende steuerzahlende und rechtschaffende Bürger. Hängt mich wegen meiner Meinung. Doch das ändert sich nicht an der Wahrheit

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vanOoijen  16.12.2023, 22:06

Eben. Die Reichen sollen gefälligst abkratzen wie wir anderen auch.

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