Warum richtet sich der Kommunismus immer gegen die Religion?
Hallo, diese Frage ist ernst gemeint und frage ich mich schon länger. Es ist doch so, das sich der Kommunismus immer gegen Kirche und Religion richtet, die sind Atheisten und sagen es gibt keinen Gott. In allen kommunistischen Länder wird die Religion verfolgt und ist verboten oder zumindest nicht gern gesehen. Man denke in der Sowjetunion wurden unter Stalin Kirchen und Moscheen zerstört und als Steinbrüche oder Ställe missbraucht und Priester ermordet, in der Volksrepublik China wurden während der Kulturrevolution die bhuddistischen Klöster in Tibet zerstört und Mönche getötet, und in Polen wurde die katholische Kirche unterdrückt es gab Spannungen wegen des polnischen Papstes Johannes Paul II. mit dem Regime und in der DDR war die Kirche auch nicht gern gesehen. Und auch den Filmen Don Camillo und Peppone geht es auch um den Konflikt zwischen Kirche und Kommunismus. Warum ist das so? Weil eigentlich haben die Religion und der Kommunismus doch viele Gemeinsamkeiten, beiden geht es um soziale Gerechtigkeit, die einfachen Leute Arbeiter und Bauern sollen frei sein ohne Unterdrückung durch den Adel und allen soll es materiell gut gehen ohne Hunger und ohne Krieg, alle Länder und Völker der Welt sollen freidlich miteinader leben, Jesus Christus predigte genau das Gleiche, er half den einfachen Leuten und war gegen die Adeligen und die Unterdrückung. Haben kommunistische Regime Angst die Priester könnten die Leute gegen sie aufhetzen oder dass die Leute ihnen davonlaufen und lieber an Gott glauben als ihre Regime???
32 Antworten
In allen kommunistischen Länder wird die Religion verfolgt und ist verboten oder zumindest nicht gern gesehen.
Das ist nicht wahr. Es gab natürlich immer Spannungen mit der Kirche aber akute Übergriffe gab es nur Zeitweise in den Zeiten als die kommunistische Führung ihre Machtposition sichern musste und dazu die Kirche angriff. Danach gab es eine Koexistenz. Sprich solange die Kirche keine Machtansprüche geltend machte liessen die Kommunisten diese auch gewähren.
Ein Grund für die Haltung der Kommunisten der Kirche gegenüber ist, dass die grossen Theoretiker des Kommunismus eine der Kirche und dem Glauben allgemein eine ablehnenede Haltung einnahmen. Oft vermischten sie aber dabei gewollt oder ungewollt Kirche und Glauben. Der Leitspruch von Marx "Religion ist Opium des Volkes" wurde zum Programm. Dabei muss ich anmerken, dass so schön die Ideale der Religionen auch sind ist die Kirche immer und überall eine weltliche Organisation mit einer bestimmten Stellung im Machtgefüge, also auch mit Machtzielen. Eine politische Organisation. Ausserdem ist vieles in Religionen wirklich nichts als Opium für labile Gemüter und wird auch gern so verwendet von Kirchenvätern.
Voll korrekt, das mit der Stellung im Machtgefüge usw.. Nicht vergessen, dass sich die Kirchen in so ziemlich allen politischen Hierarchien immer schön mit den Mächtigen arrangierten, auch in den ehemaligen sozialistischen Ländern.
Das ist eine simple Konkurrenzsituation. Auch der gelebte Kommunismus - abgesehen davon - dass er noch nirgendwo in Reinkultur auf der Welt umgesetzt wurde - trägt absolut religiöse Züge. Im Gegenzug zu den etablierten Religionen, sind seine Theoreme sehr irdisch verankert und verzichten auf eine Jenseits-Vertröstung.
Um sich selbst zu legitimieren, hängen sich die Kommunisten das Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit um. Aber das haben auch schon die ebenfalls pseudoreligiösen Nazis mit ihrer Rassentheorie mit äußerst mäßigem Erfolg versucht und ist daher sehr kritisch zu betrachten.
Die religiösen Züge siehst du in erschreckenden Parallelen zu den Darstellungen beispielsweise des Christentums. Die Physiognomie Karl Marxens mit iherer Ähnlichkeit zu traditionellen Darstellungen Gottvaters war für die Kommuisten quasi ein "Gottesgeschenk" ;-). Wen die Aufmärsche der FDJ nicht an Karfreitagsprozessionen erinnern, der sollte mal beim Optiker vorbeischauen. Etc, etc.
Die Kommunisten wollten die alten Religionen im Kapf um die Herzen der Menschen einfach vom Futtertrog vertreiben. Mehr nicht. Die ganze ideologische Verbrämung, Reliogion sei Opium für's Volk - mag zwar mehr oder weniger richtig gewesen sein - blieb aber nur eine argumentative Komponente im Kampf um die von mir bezeichneten Futtertröge.
Der Glaube wurde als Mittel angesehen, sich mit der kapitalistischen Ausbeutung der Arbeitskraft auszusöhnen und damit Mittel zum Aushalten zu sein.
....da stossen 2 religionen aufeinander!!!
...kannst du mir nochmals verzeihen, dass ich nicht alle antworten durchgelesen hatte, bevor ich diese meine antwort von mir gab, während du mindsestens 2x die gleiche aussage als unfug abgetan hast...dazu deshalb nur kurz, auch im kommunissmus wird mit fast den gleichen insignien und pathetischen abhandlungen und gehabe, hantiert, wie in jeder anderen religion auch!! beide wollen ihren "heiligen büchern" gemäss , das jeweilige paradies erschaffen, klappt aber nicht, da eben nur von menschen erdacht!!!
Keiner streitet ab, dass Ideologien religiöse Züge tragen. Als Antwort auf die Frage ist es dummes Zeug. Nach der Logik müsste der Kapitalismus ebenso reihenweise Kirchen schließen. Was ist das Kapital anderes als ein Götze?
Das tut der Kapitalismus doch bereits, siehe die vielen leerstehenden oder umgewidmeten katholischen Gotteshäuser in Deutschland. Nur geschieht das nicnt auf Druck von staatlicher Seite sondern aus dem Kapitalismus innewohnenden Zwängen (Geldmangel durch weniger Gläubige)
Ja, allerdings, viele Pfarrstellen in den beiden großen Kirchen wurden deswegen gestrichen.
Es gibt keinen staatlich-kapitalistischen antikirchlichen Druck, aber einen gesellschaftlichen. Das ist fast genauso schlimm, man kann sich ihm als Religiöser nur leichter widersetzen. Die Institutionen allerdings leiden darunter, weil sie den Zwängen der Wirtschaftlichkeit unterliegen. Das zeigt sich m. E. nicht zuerst an den Kirchen selber aber an den kirchlichen und anderen sozialen Einrichtungen, z. B. Pflegeheime und Hospize. Institutionalisierte Religionen sind i. d. R. Sozial-Unternehmer (auch die Muslime und Juden betreiben soziale Einrichtungen, bei den Buddhisten sind es mitunter sogar die Klöster selbst). Und an dieser Stelle spüren sie den Zwang zum Kapitalismus, zum Erwirtschaften von Gewinnen, zuerst. Jeder weiß, daß etwa ein Alten- und Pflegeheim kaum wirtschaftlich zu führen ist, wenn man die Pflege wirklich ernst nimmt. Dennoch wird verlangt, daß Einrichtungen sich selbst finanzieren... Gruß, q.
Der Kommunismus beruft sich auf den Atheismus. Der Kommunismus setzt auf die Kraft des Menschen und dies unter Führung einer "allwissenden" Partei, daher ist der Glaube mit dem Kommunismus nicht vereinbar und wird als Gefahr und Gegner angesehen. Religion ist nach Marx "Opium des Volkes", durch die der Mensch im Hinblick auf die himmlischen Freuden im Kapitalismus ausgebeutet werden kann.
Es gibt ein gutes Buch zum Thema Kommunismus und Religion von Mikhail Rykhlin. Seine Bücher wurden teilweise ins Deutsche übersetzt
Schau mal hier nach:
Mann mann mann - es gab und gibt keine Länder, in denen Kommunismus verwirklicht wurde/wird!!!