Erreicht man den wahren, richtigen, guten und edlen Kommunismus, wenn man mehr als 100 Millionen Menschen umbringt?
Wenn man mit Commis diskutiert, lernt man ja als erstes, dass die 30-60 Millionen toten Chinesen, die 20-40 Millionen toten Russen und die 1 Mio toten Kambodschaner die kommunistische Ideologie nicht diskreditieren, weil es alle keine richtigen kommunistischen Regime waren.
Von den genannten Regimen gibt es noch die chinesische Diktatur. Die haben am meisten Menschen umgebracht. Sollten die vielleicht einfach noch mal 50 Mio Chinesen umbringen, um richtig kommunistisch zu werden? Vielleicht liegt es ja daran, dass die Regime alle nicht genug Menschen umbringen konnten und so nicht zum wahren, edlen, tollen und paradiesischen Kommunismus werden konnten.
Die DDR z. B. lehnte ja die chinesische Lösung ab. und ging unter.
Muss man also die tumben Menschen zu ihrem Glück zwingen und wer nicht will, geht .... über die Wupper?
8 Antworten
Erreicht man den wahren, richtigen, guten und edlen Kommunismus, wenn man mehr als 100 Millionen Menschen umbringt?
Unwahrscheinlich, dass das ein Kriterium dafür ist.
Das Ziel von Karl Marx war die Befreiung der Menschen und keine Diktatur. Der Marxismus wurde jahrelang falsch interpretiert und führte oft zu Diktaturen. Man muss eigentlich ein Mittelweg zwischen Kommunismus und Kapitalismus finden damit die Welt funktionieren kann.
Ja das ist eine Variante, jedoch gab es auch den demokratischen Sozialismus wie in Frankreich und Chile diese wurden aber immer militärisch von Kapitalisten wie der USA zerstört. Also gibt es nicht nur den einen Staatssozialismus wie in der DDR sondern auch Demokratische Varianten.
Kommunismus = Klassenlose Gesellschaft, Abwesenheit von Herrschaft und Staat
Sozialismus = Übergangsphase zum Kommunismus, Diktatur des Proletariats, Zwang gegenüber den besitzenden Klassen
Sowas sollte schon sitzen um in inhaltliche Debatten zu gehen
Ich möchte gerne noch etwas ergänzen. Du hast ja bereits hervorragend Klassenbewusstsein (im soziologischen Sinne) geschaffen.
Es lesen ja immer mal wieder Leute mit, die noch anders als du, keine klare Vorstellung von linker Politik und der Diversität linker Politik haben.
Innerhalb des Sozialismus/Kommunismus gab es höchst unterschiedliche intellektuelle Gruppen.
Da gab es die Bolschewiki (z.B. Lenin) die Menschiewiki (Martov) und die Sozialrevolutionäre (Zernow, Kaplan).
Kaplan tötete z.B. später in einem Anschlag Lenin (wenn auch etwas "zeitverzögert"), weil Lenin diktatorische Strukturen geschaffen hat, auf die dann später autoritäre Machthaber wie Stalin Zugriff hatten.
Innerhalb dieser Debatte, um eine sinnvolle Durchsetzung sozial(istisch)er Ideen gewannen die Sozialrevolutionäre immer mehr an intellektueller Bedeutung in westlichen Gesellschaften, weshalb man sie heute (natürlich mit diversen Anpassungen und Unterschieden) am ehesten in der Schule mit den (früheren) Sozialdemokraten vergleichen kann. Aus dem Sozialismus heraus entstand also in westlich-kapitalistischen Ländern überhaupt erst der Gedanke einer besseren kapitalistischen Gesellschaft (sozialen Marktwirtschaft), von der wir alle profitieren.
Alles Postive im Kapitalismus hat entweder ein ungemein größeres Ungleichgewicht an Negativem, oder ist erst durch die Gegenbewegung (Sozialismus) entstanden.
Wie immer - linke/progressive Revolutionäre verbessern die Welt insgesamt historisch immer zum Positiven, auch wenn man einzelne Vorgehensweisen natürlich haarscharf kritisieren muss. Gerade wenn sie in eine autoritäre Ordnung umschlagen.
Linke haben die französische Revolution durchgesetzt (Demokratie und Humanismus), Linke haben das Frauenwahlrecht erkämpft, Linke haben die Sklaverei abgeschafft, Linke haben uns die Sozialdemokratie erkämpft.
Wenn der Fragesteller wirklich retrospektiv denkt, dass er auf "der richtigen Seite der Geschichte" stehen, sollte er wirklich mal ein Geschichtsbuch aufschlagen.
Genossenschaftliche Grüße und Danke für deinen Kommentar. ✊🏼
Es gab weiße Massenmorde, es gab rote Massenmorde. Zu sagen "Der eine hat 50 und der andere 80 Millionen umgebracht deswegen ist der eine nicht so schlimm wie der andere" ist der totale Kindergarten...
Natürlich nicht. Die Frage ist hier, wie man es verhindern kann, dass der Kommunismus zur Autokratie und zur Diktatur führt. Der Kommunismus der angesprochenen Länder war nie eine Gesellschaft, wie sie sich Marx vorgestellt hatte.
Ich bin mir sicher es waren viel mehr Tote. China hatte schon 1950 eine Bevölkerung von ca. 600 Millionen. Die allermeisten Menschen die damals gelebt haben sind heute tot. Da kommen wir schon auf mindestens 500 Millionen Tote. Nennt sich Biologie, und hat mit dem Kommunismus an sich überhaupt nix zu tun.
Das ist falsch.
Es sollte auf jeden Fall die Diktatur des Proletariates errichtet werden . Das hat ja auch geklappt.