Was ist so schlimm am Kommunismus vor und Nachteile?

13 Antworten

Dass der Kommunismus nicht funktioniert hat liegt nicht allein an den USA. auch ohne die USA würde dieses System nicht funktionieren, solange nicht alle mitmachen. Die USA stellte halt eben den machttechnischen Gegenpol zur SU dar, hat sich mit der ein Wettrüsten geliefert und gewonnen.

Das hat aber wenig mit dem Wirtschaftlichen System des Kommunismus zu tun: Die Probleme dieses Systems sind schlicht und einfach, dass es ein komplett ideelles System ist. All deine hohen Vorteile kann man, direkt gesagt, vergessen, da der Kommunismus ein System ist, das nie funktioniert hat und vor allem nie funktionieren wird.

Warum? Weil die Welt nicht endlos Ressourcen hat. Bei einer begrenzten Anzahl on Ressourcen entsteht früher oder später wieder eine Klassengesellschaft, nämlich die, die 'haben' und die die 'Nicht haben'. Ab diesem Moment ist dieses System gescheitert.

Zudem funktioniert Kommunismus, wie gesagt. nur wenn alle mitmachen. Problematisch dabei ist allerdings, dass der Mensch vom Wesen her komplett egoistisch ist. Der MÖCHTE gar nicht, dass alles gleich ist, denn die Evolution hat den Menschen per se darauf getrimmt 'besser' zu sein, denn es herrscht Survival of the fittest. Höhere Evolutionäre Fitness bedeutet mehr Weibchen, bedeutet mehr nachkommen, bedeutet DNA Weitergabe , das übergeordnete Ziel von Mutter Natur.

Dementsprechend richtet sich der Kommunismus komplett gegen die Natur des Menschen... und wird deswegen nie umsetzbar sein, was alle positiven Aspekte dieser schönen, aber leicht unumsetzbaren Idee im Keim erstickt

binaadoo1  29.09.2019, 16:32

Das ist alles richtig. Und darum sind wir bei der Zerstörung unserer eigenen Lebensgrundlage auf dieser Erde schon so weit gekommen und werden auch nicht mehr umsteuern können.

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BeviBaby  29.09.2019, 17:43
@binaadoo1

Das könnten wir vermutlich auch mit Kommunismus nicht bzw. hätten wir mit Kommunismus nicht gekonnt.

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Ja, Schuld haben immer die anderen. Auch in den Strafanstalten gibt es fast nur Unschuldige, wenn du die Insassen sprichst. In der kommunistischen Theorie soll es allen klassenlos gut gehen - auch das Böse, das nach der linken Ideologie nur durch Benachteiligung entsteht - wird ausgerottet. Aber nicht das Böse wurde ausgerottet, sondern die Bürgerlichen und Intelligenten. Die Kader, die Anführer haben sich mit Privilegien und Datschen versorgt - während das Volk darben musste und auf bessere Zeiten in der Zukunft vertröstet wurden, die nie kam. Die verachtete Bibel hat immer Recht - auch hier - denn sie sagt, das Menschenherz ist böse von Jugend auf. Und wer will mir erzählen, dass jeder gewissenhaft seine Arbeit tut, wenn sie nicht gerecht, das heißt unterschiedlich nach Leistung vergütet wird.

"... Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, obwohl das Trachten des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an ..." (1.Mose 8, 21)

Es funktioniert nicht, ganz unabhängig von den USA. Erstmal musst du diejenigen ausschalten, die ihr Privatding machen wollen, weil ihnen das Spaß macht und weil sie dafür hart arbeiten wollen. Für ihr ganz persönliches Ding. Ausschalten kannst du sie nur mit Gewalt, also Diktatur.

Wenn du diese ausgeschaltet hast, geht das Problem erst richtig los. Planwirtschaft setzt die falschen Anreize, belohnt den Minderleister und bremst den Leistungstypen. Am Ende geht es nicht allen gleich gut, sondern gleich schlecht, bis auf die Partei-Elite mit Westwaren und Westreisen.

Als Kenner des Sozialismus sowjetischer und chinesischer Prägung möchte ich folgendes feststellen:

Die ursprüngliche Idee des Kommunismus war nicht schlecht. Als Vorbild galt die Pariser Kommune aus dem Jahre 1871, die leider aus eigenen Unzulänglichkeiten ihr Ende fand.

Unter den Führungspersonen gab es einen häufigen Wechsel, denn es kam zu gegenseitigen Verhaftungen unter dem Verdacht des Verrats zugunsten der Regierung Thiers. Jules-Henri-Marie Bergeret, Mitglied des Zentralkomitees und der Kriegs- sowie der Exekutivkommission der Kommune, wurde nach der Niederlage vom 3. April am 8. verhaftet und schrieb an die Wand seiner Zelle: „Bürger Cluseret, Sie haben mich hier eingesperrt. In einer Woche, erwarte ich, Sie hier zu sehen.“ Er irrte nur in der Zeit, denn sein Nachfolger wurde erst am 1. Mai verhaftet. Dessen Nachfolger Louis Rossel amtierte nur wenige Tage, bis er, zusammen mit einem vernichtenden Urteil über die Kommune, am 9. Mai mit den Worten: „Ich habe die Ehre, um eine Zelle in Mazas zu bitten“ zurücktrat. Der letzte „Kriegsminister“ der Kommune war dann Louis Charles Delescluze.

Den Sozialismus in der UdSSR begründete W. I. Lenin (1870-1924). Hier regierte ständige Kontrolle (Tscheka) über die Sowjetbürger. Die Schikanen nahmen mit dem Bürgerkrieg zu. Unter seinem Nachfolger J. W. Stalin (1878-1953) wurde die Unterdrückung verschärft. Nicht wenige verschwanden in Gulags (Lagern). Schon aus ökonomischen Gründen wurden diese Lager nicht aufgelöst. Wegen ihrer aussichtslosen Lage trennten sich viele Gefangene von ihren Familien. Erst unter N. Chruschtschow (1894-1971) wurden einige Gefangene rehabilitiert. Die Lager bestanden aber unter L. Breschnew (1906-1982) weiter fort. Im Rahmen von Glasnost und Perestroika wurden die Lager weitgehend aufgelöst, bestehen aber heute noch im neuen Russland fort. Denn die russische Justiz kann nicht als demokratisch bezeichnet werden. Sie steht unter dem Einfluss des Kreml.

Die Wirtschaftspolitik erfuhr während der Neuen Ökonomischen Politik (NÖP) eine gewisse Liberalisierung. Diese reichte bis in die Zeit Stalins. Da aber zunehmend britische Partner in den gemischtstaatlichen Betrieben der Spionage verdächtigt wurden, sind diese Unternemensformen allmählich aufgelöst worden. Erst während des II. Weltkrieges gab es wieder eine Zusammenarbeit mit den USA im Bereich der Kriegswirtschaft. Der Überfall auf die Sowjetunion durch Nazideutschland machte eine Moderniserung der sowjetischen Rüstung erforderlich. Vor der Zeit N. Chruschtschows dominierte in der Sowjetunion die Schwerindustrie. Nach mehreren Aufständen in Ungarn, Polen usw., entschloss man sich den Bereich der Leichtindustrie auszubauen und die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu verbessern. In Rotchina nannte man das Gulaschkommunismus. Trotz aller Anstrengungen konnte eine wesentliche Verbesserung der Situation nie erreicht werden. Die Betriebe arbeiteten oft ineffizient. Zu viele Ressourcen wurden verschleudert. Der Abfall bei der Produktion stieg. Als Gorbatschow die politische Bühne betrat, war die Situation so gravierend, dass eine Änderung der Verhältnisse nicht in Sicht war. Schließlich musste er Boris Jelzin (1931-2007) weichen, der nur noch einen Rest der ehemaligen Sowjetunion beherrschte.

dj30000  29.09.2019, 19:13

soweit alles richtig.. dennoch für meinen geschmack zu "steril".. der kommunismus oder was auch immer man als solchen zu bezeichnen pflegte, hat millionen über millionen über millionen menschen auf bestialischte weise das leben gekostet.

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Sektenforscher  30.09.2019, 14:05

Eine herausragende Persönlichkeit in der SU war Juri Andropow. Er war der Mann im Hintergrund, schlimmer als Erich Mielke (1907-2000) in der DDR. In der Funktion als sowjetischer Botschafter in Ungarn ab 1954 nahm Andropow verschiedene Spezialaufgaben wahr, so dass er später zu Rang und Namen kam. Dank seiner Fähigkeiten zu Ränken und Intrigen stieg dieser zum Chef des KGB auf. Sein langer Arm reichte bis Berlin-Karlshorst. Hier stellte der KGB für die Kontrolle des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR die Verbindungsoffiziere zur Verfügung (Vertretung des KGB beim MfS). In der Zeit als Generalsekretär der KPdSU (1982-1984) arbeitete Andropow daran, das sozialistische System zu reformieren, aber in dem Sinne, dass das bestehende System unangetastet blieb. So setzte dieser eher auf eine Erneuerung bzw. auf eine Weiterentwicklung. Hier favorisierte er ein Qualitätsmanagement und forderte bei der Produktion eine höhere Ausbeute bei möglichst geringem Materialeinsatz bei entsprechender Abfallvermeidung. Andropow steht für den sich allmählich herausbildenen Zynismus in der sowjetischen Gesellschaft.

 

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Sektenforscher  30.09.2019, 14:14
@Sektenforscher

Nachtragen möchte ich etwas, was viele in Deutschland nicht wissen. Nach dem II. Weltkrieg hatten wir im Westen Deutschlands erhebliche Diskussionen wegen der Versorgung der Krietgsopfer. Denn diese waren in der damaligen Öffentlichkeit stark präsent. Man beobachtete nicht wenige Kriegsbeschädigte mit ihren umgebauten Behindertenfahrzeugen. In der Sowjetunion unter Stalin hatte man gezeichnete Kriegsbeschädigte in einem Kloster versteckt. Die Sowjetbürger sollten die Schattenseiten des großen vaterländischen Krieges nicht sehen. Man wollte als Kreigsheld dastehen. Der Kommunismus ist gegenüber dem Nationalsozialismus überlegen.

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Mal ganz schwarz-weiß.
Die Vorteile kannst Du bestimmt von der Webseite einer sehr linken Partei wie die MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) ablesen und übernehmen. ;-o

Die Nachteile:

  • Kein Anreiz des Systems für das Individuum um etwas zu leisten. Auswirkungen aufs Bruttosozialprodukt?
  • Ungerechtigkeit durch gleiche Löhne, egal was man für eine Arbeit macht.Der, der sein Leben riskiert soll im Vergleich mit dem „Faulenzer" dasselbe erhalten?
  • Alles im Kollektiv? Wer möchte das denn heutzutage?
  • Planwirtschaft? Völlig an den Bedürfnissen vorbei geplant!
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung