Warum reden alte Menschen Zocken oft so schlecht?

16 Antworten

Warum reden alte Menschen Zocken oft so schlecht ?

Tun sie das ?

Mein Opa hatte ein Supernintendo und damit Zelda III, Lufia, Teranigma und Secret of Evermore gezockt

Immer mit Notizen um zu gucken was er dabei noch besser machen könnte

Habkenname  01.01.2024, 15:01

Dann war dein Opa gerade für seine Generation aber eine absolute Ausnahme.

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Es ist eben ein Irrtum, dass Zocken das Gehirn trainiere. Zocken tut zwar so, als würdest du das Gehirn trainieren. Aber in Wirklichkeit verödet das Gehirn. Und zwar auf drei unterschiedlichen Bereichen.

A Wahrnehmung

Das Gehirn muss lernen, dass du dich in deiner Umwelt gut zurechtfindest. Deine Umgebung beinhaltet Gerüche, Hautempfindungen, Geschmäcker, Töne, Muskelempfindungen und Bilder. All diese verschiedenen Reize passen zueinander und stimmen mit den Naturgesetzen überein. Das Gehirn lernt mit dieser komplexen Welt zurechtzukommen, indem du dich aktiv durch diese Welt bewegst.

Beim Zocken ist deine aktive Bewegung reduziert auf deine Finger, allenfalls auch noch den Arm. Das Bild ist reduziert auf deinen Bildschirm. Dieser reagiert aber nicht auf deine Körperlage, folgt also selbst bei einem Naturfilm nicht den Naturgesetzen. Die Töne stimmen fast nie mit der Realität des Bildes überein. Und Gerüche, Geschmäcker und Haut- und Muskelempfindungen fehlen ganz. Alles, was das Gehirn von Natur aus braucht, um zu lernen, fehlt beim Zocken. Denn Lernen heisst vor allem: Sinneswahrnehmungen zu verknüpfen. Wissen wird gespeichert in den Arealen der Sinne und der Bewegungen. Wenn du da nichts einspeisest, kann auch kein Wissen und Können entstehen.

B Selbst-Motivation

Zocker sind äusserst konzentriert und mit vollem Herzen bei der Sache. Deshalb entsteht der Eindruck, sie trainieren ihre Konzentrationsfähigkeit und ihre mentale Ausdauer. Tatsächlich passiert genau das Gegenteil. Denn die Zocker bleiben nur deshalb so konzentriert, weil die Spiele genau darauf perfektioniert sind, die Zocker beim Spiel zu halten. Sie geben alle paar Sekunden eine kleine Belohnung, ab und zu auch eine Enttäuschung, von Psychologen genauestens darauf abgestimmt, dass der Zocker nicht aufgibt.

Im Alltag haben wir dies nie. Der Normalfall in der Realität ist, dass du Tage, Wochen oder sogar Jahre arbeiten musst, um ein Ziel zu erreichen. Um ein gutes Zeugnis zu erhalten, musst du ein halbes Jahr arbeiten. Fürs Abi arbeitest du mehrere Jahre. Wenn du in die Junioren-Fussballauswahl kommen willst, musst du dich Monate oder Jahre dafür abmühen. Wenn du als Zocker gewöhnt bist, alle paar Sekunden ein Lob zu kriegen und nach einer Stunde ein Level höher zu sein, spielst du eben nicht mehr Fussball.

C Umgang mit realen Menschen

Der Umgang mit realen Menschen muss geübt werden. Das kostet manchmal Überwindung, jemanden anzusprechen. Reale Menschen nerven manchmal. Da ist die Versuchung gross, mal zu zocken und das Ansprechen sein zu lassen. Wenn du's aber nie tust, kannst du's eben auch nicht. Das macht einsam. Denn dir ist ja auch klar, dass dein Handy nicht wirklich dein Freund ist und deine Zocker-kumpanen auch nicht.

Zusammengefasst: Zocken verhindert die Gehirnentwicklung, lähmt die Selbst-Motivation und macht einsam. Schon in Ordnung, wenn du das auch mal machst. Aber wenn es dein Hobby ist, solltest du das überdenken. Wirst du aber nicht tun. Du kriegst ja schneller ein Lob, wenn du noch ein Game spielst.

Lamanini  01.01.2024, 15:49

Das klingt ziemlich pseudowissenschaftlich.

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Lamanini  01.01.2024, 15:56
@diderot2019

Und Beleidigungen passen dabei in etwa ins Bild, ja.
Mach richtig Wissenschaft oder gar nicht, denn das da ist eine Beleidigung an jeden Psychologen.

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diderot2019  01.01.2024, 16:11
@Lamanini

Bei welcher meiner Aussagen denkst du, würde ein Psychologe widersprechen? Oder sogar alle Psychologen? So sehr, dass sie durch meine Darstellung beleidigt wären?

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diderot2019  01.01.2024, 16:33
@Lamanini

Ich bezweifle, dass du in meinem Text Aussagen findest, denen viele Psychologen widersprechen würden.

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JMJreboot  01.01.2024, 16:10
Zusammengefasst, Zocken verhindert die Gehirnentwicklung, lähmt die Selbst-Motivation und macht einsam.

Zusammengefasst, viel Meinung, keine Ahnung.

Deine pauschale Sichtweise ist nicht nur extrem einseitig sondern zudem auch in vielen Teilen schlicht falsch.

Exessives Zocken kann durchaus zur Sucht werden mit all den negativen Konsequenzen. Nur gilt dies für alle Suchterkrankungen.

Als Hobby gibt es da hingegen nichts zu überdenken solange andere Lebensbereiche nicht darunter leiden.

Der Spaß steht im Vordergrund wie bei den meisten Aktivitäten welchen Menschen in ihrer freien Zeit nachgehen

https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/sport/e-sport/gaming-gesundheit-1135180

https://www.aok.de/pk/magazin/familie/kinder/ist-gaming-gesund/

https://t3n.de/news/studie-zockende-kinder-schneiden-bei-gehirntests-besser-ab-1508332/

https://www.quarks.de/gesundheit/drogen/zocken-kann-suechtig-machen-wie-drogen/

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diderot2019  01.01.2024, 16:32
@JMJreboot

Ich greife mal einen deiner Links heraus:

https://t3n.de/news/studie-zockende-kinder-schneiden-bei-gehirntests-besser-ab-1508332/

Da heisst es:

Wer in seiner Freizeit viel und oft vor dem PC oder der Konsole saß, musste sich von seinen Eltern oft anhören, dass ja auch mal zu einem Buch gegriffen werden könne, statt sich von flimmernden Bildschirmen berauschen zu lassen.
Wie eine Studie zeigt, könnten aber genau diese Kinder einen Vorteil gegenüber gleichaltrigen Spielkameraden haben, zumindest im kognitiven und motorischen Bereich. 

Wenn ich dann die Originalstudie anschaue, lese ich:

Findings As part of the national Adolescent Brain Cognitive Development study and after controlling for confounding factors, results of this cross-sectional study of 2217 children showed very small levels of enhanced cognitive performance measured on inhibitory control and working tasks in children who played video games vs those who did not, although the video gamers had significantly higher attention problems, depression, and attention-deficit/hyperactivity disorder scores compared with the those who did not play video games. 

In der deutschen Übersetzung wird also aus "very small levels of enhanced cognitive performance" ein klarer Vorteil. diejenigen, die dies nicht taten. Die Aufmerksamkeitsprobleme, Depressionen und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen der Zocker verschwinden vollständig aus der Übersetzung.

Willst du deine anderen Studien nun doch noch selber lesen? Oder muss ich dir auch bei denen sagen, was da drin steht?

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JMJreboot  01.01.2024, 18:17
@diderot2019
Oder muss ich dir auch bei denen sagen, was da drin steht?

Es ist nicht notwendig dich noch lächerlicher zu machen.

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Weil die nicht verstehen was es bringt und was man da macht und ja was ich nicht kenne kann ich nicht als gut empfinden.

Oftmals fehlt auch wegen dem Alter das technische Verständnis und die Fähigkeit etwas neues zu lernen und daran Gefallen zu finden.

diderot2019  01.01.2024, 15:28
Oftmals fehlt auch wegen dem Alter das technische Verständnis

Die Leute, welche diese Spiele entwickelt haben und noch immer entwickeln, sind die allerersten, die ihren Kindern verbieten, damit zu spielen. Am technischen Verständnis liegt's da sicher nicht.

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Mangew  03.01.2024, 05:23
@diderot2019

Und woher willst du das wissen? Ich habe selber mehrere Spiele entwickelt und würde mich freuen wenn meine Kinder diese Spiele spielen würden. So eine stumpfe Aussage oder eher gesagt Annahme muss auch erstmal belegt werden.

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diderot2019  03.01.2024, 10:58
@Mangew

Ich habe das von Adam Alter 'Unwiderstehlich'. Er erwähnt

  • Steve Jobs, dessen Kinder den Technikkonsum seiner Kinder auf ein Minimum beschränkt,
  • Chris Anderson, Herausgeber des Technologie-Magazins Wired, dessen fünf Kinder in ihren Zimmern keine Geräte mit Bildschirm benutzen dürfen. Zitat: "Schliesslich haben wir mit eigenen Augen gesehen, welche Gefahr von den neuen Technologien ausgeht.
  • Evan Williams, einen der Gründer von Blogger, Twitter, sowie der Online-Publishing-Plattform Medium, dessen zwei Söhne ebenfalls kein iPad kriegten,
  • Lesley Gold, Gründerin einer Web-Controlling-Firma, deren Kinder Werktags nicht an den Bildschirm dürfen.
  • "Design-Ethiker Tristan Harris glaubt, dies liege nicht an mangelnder Willenskraft, doch kämpfe man gegen 'ein ganzes Heer auf der anderen Seite des Bildschirms, dessen Job einzig darin besteht, jegliche Selbstdisziplin zu unterminieren.'"

Alter erzählt weiter:

  • "Mehrere Spieledesigner erzählten mir, sie würden das extrem schnell süchtig machende Online-Spiel World of Warcraft tunlichst meiden."
  • "Greg Hochmuth, einer der Instagram-Gründer begriff schnell, dass er eine Suchtmaschine baute"

Dass Computerspiele für die Gehirnentwicklung bedenklich sind, erklärt der Gehirnforscher Manfred Spitzer ausführlich und gestützt auf sehr viele Studien in: 'Digitale Demenz'.

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Hallo!

Viele haben schlicht keine Ahnung und verdammen alles unbekannte.

Auch die Berichterstattung in den Medien ist bei uns eher wenig "schmeichelhaft", teilweise sogar "verdammend" verkehrt.

Ich nenne dazu nur diese leidige "Killerspiel-Debatte".

Und derartige "Aufreger" erreichen auch Menschen, die dazu keine eigenen Kenntnisse haben.

Und für manche sind Schach und Monopoly bereits schnelle Spiele...

Die spielen dann schon lieber "Der Plumpssack geht rum"...

Gruß

Martin

Michael941  03.01.2024, 15:53
Ich nenne dazu nur diese leidige "Killerspiel-Debatte".

ja, im linearen fernsehprogramm ist einiges hinterher. ich kann das nicht mehr sehen weil mit einer beharrlichkeit immer wieder die selben inhalte verbreitet werden. alle game-shows laufen nach dem selben schema ab und das 100fach wiederholt. fast stereotypenhaft.

Und für manche sind Schach und Monopoly bereits schnelle Spiele...

ja so ist es in deutschland, alles neue wird verteufelt und es wird nichts gewagt neu zu versuchen und zu erlernen. ich denke auch darum läuft es hier schlecht.

stillstand.

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Der Mensch ist seit vielen Generationen Jäger, Sammler später kam Vielzucht und Ackerbau dazu.

Seit einer Generation sitzen wir an Bildschirmen und tauchen auch in virtuelle und künstliche Welten ab.

Dadurch ergeben sich neue Chancen aber auch insbesondere gesundheitliche Risiken (das reicht bis zur Spielsucht bei Spielzeiten von mehr als 30 Stunden pro Woche).

Sensorisch werden nur noch der Sehsinn und der Hörsinn benötigt sowie die Schnelligkeit der Finger meist einer Hand.

Von der sogenannten realen Welt schotten sich Zocker bzw. Gamer ab.