Warum müssen die Erziehungsberechtigten der Sexualerziehung zustimmen?
Bei uns steht in Bio demnächst Sexualkunde an (8. Klasse). Unsere Erziehungsberechtigten müssen vorher einen Elterbrief unterschreiben, dass sie mit der Teilnahme einverstanden sind. Warum ist das so? Ich dachte jede*r hätte das Recht, aufgeklärt zu werden.
Bist du sicher?
Sicher worin?
15 Antworten
Es gibt hier ein rechtliches Spannungsfeld:
Einerseits ist es das natürliche Recht der Eltern, die Kinder zu erziehen, auch und gerade im Bereich der Sexualerziehung, andererseits gibt es mit der Schulpflicht eine gravierende Einschränkung dieses Rechtes, weil der Staat einen gewissen Bildungsstandard garantieren möchte - und zwar sowohl was das Niveau derselben angeht als auch die Neutralität.
Nun gehört Sexualkunde nicht zu den Dingen, die der Staat zwingend vermitteln muss. Gleichwohl dürfte es für viele Eltern ganz angenehm sein, wenn das in der Schule passiert, auch deshalb, weil viele Eltern rein wissenstechnisch überfordert sein dürften (die können zwar Verkehr und Periode erklären, aber was welches Hormon bewirkt, da wird die Luft schon dünner ...). Allerdings gibt es eben auch Eltern, die genau diese Aufklärung, warum auch immer, nicht wünschen, ergo muss das Einverständnis eingeholt werden - ob man den Kindern damit einen Gefallen tut, ist eine andere Frage.
Aus Religiösen Gründen oder wenn die Eltern es nicht wollen. Wobei ich 2. nicht wirklich nachvollziehen kann.
Vielleicht wollen die Eltern das Kind ja selber aufklären? Religion könnte ebenfalls ein Grund sein…
Also bei uns ist es so, dass man in der Grundschule die Bestätigung brauchte. Bei der weiterführenden Schule wird nur den Eltern Bescheid gegeben, dass Sexualkunde unterrichtet wird.
Du hast schon recht, dass man vor allem im unserem Alter aufgeklärt werden sollte, (in der Grundschule ist es ja noch verständlich, dass man dort eine Einverständnis braucht) aber vielleicht liegt es ja an deiner Schule? Du hast ja mal gesagt, dass du auf einer Bischof Schule gehst. Vielleicht ist es da ja anderes.
Eltern müssen informiert werden und haben ein bisschen Einfluss auf den Inhalt. Sexualkunde ist aber Pflicht:
Eltern haben ein Recht auf Mitsprache und sicherlich lassen sich in manchen Streitpunkten Kompromisse finden.
Doch grundsätzlich gilt: Sexualkunde ist für alle Schüler Pflicht. Ein Anspruch auf Befreiung von diesem Unterricht besteht nicht.
https://www.backwinkel.de/blog/sexualkunde-in-der-grundschule/#2
Es kommt darauf an, was in Bio gelehrt wird.
Da haben manche Eltern Angst, dass zum Beispiel Homosexualität nicht nur als normal vorgestellt wird, sondern Jugendliche dazu animiert werden, solchen Neigungen nachzugeben.
Streng gläubige Muslime und Christen sind nicht einverstanden, wenn die Sexualität auch in Bildern gezeigt wird.
Manche fürchten auch, dass bei ihren Jugendlichen so das Interesse auf sexuelle Beziehungen erst geweckt wird.
Ich finde den Kommentar zur Homosexualität etwas merkwürdig formuliert. Es ist normal und es ist richtig Kindern zu sagen, dass sie einfach so sein sollen, wie sie sind.