Warum ist man unter älteren Leuten oft so distanziert?
Also in meiner Generation ist es vollkommen normal, dass man anderen Leuten private Sachen erzählt. Wenn ich z.B. einen Alptraum hatte, dann erzähl ich das meinen Freunden.
Bei der Generation meiner Eltern geht es immer darum, dass möglichst nichts irgendwie irgendwo erzählt wird. Mein Vater würde z.B. nicht mal seinen engsten Leuten erzählen, wenn er eine Krankheit hätte, z.B.. In der Generation gibt es eine ganz strikte, strenge Trennung zwischen "Familie" und "Fremden".
In meiner Generation z.B. ist es vollkommen normal in Freunde teilweise mehr Vertrauen zu haben als in Verwandte.
7 Antworten
Ältere Leute (dazu zähle ich mich auch mal) sind noch ohne soziale Medien wie Facebook, Instagram, TikTok, Whatsapp, etc. aufgewachsen und sind es deshalb weder gewohnt, noch haben sie das Bedürfnis, ihr gesamtes Umfeld ständig über ihr Privatleben auf dem Laufenden zu halten.
Ich habe zum Beispiel noch nie irgend einen Whatsapp-Status veröffentlicht. Das würde ich noch nicht mal machen; wenn ich gerade am Nordpol wäre. Bei meinen jüngeren Kollegen kann man da hingegen regelmäßig ihr gesamtes Privatleben en détail verfolgen; am schlimmsten, wenn sie im Urlaub sind.
Das Mitteilungsbedürfnis ist unter anderem durch diese technischen Möglichkeiten heute bei jungen Leuten eben viel höher, als bei uns. Dadurch wird häufig viel "öffentlicher" gelebt. Das macht sich dann auch im persönlichen Gespräch bemerkbar.
"Quasselstrippen", die ständig jedem ein Ohr über ihr Privatleben im Detail abgekaut haben, ob es die anderen interessiert hat oder nicht, gab es aber auch früher schon.
Man hat immer weniger Freunde als man glaubt und mehr als man kennt.
Von wem der Spruch ist erinnere ich nicht mehr, aber ich vermute Du bist noch sehr jung und hast noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Was Dir viele längst Erwachsene erzählen können ist, dass die ersten von denen Du nur eine Staubwolke siehst, wenn Du bis zum Hals in der Schei... steckst, Deine sog. langjährigen Freunde sind. Sogar Familienanghörige lassen Dich dann im Stich, selbst wenn es nichts Schlimmes, z. B. eine Straftat o. ä., ist.
Fremden Menschen sollte man grundsätzlich nichts allzu Privates erzählen, insbesondere keine Intimitäten im Internet breitlatschen. Die meisten Menschen sind nur neugierig, aber es gibt auch andere, die nichts Gutes im Sinn haben. Auch bei Kollegen sollte man nicht zu vertrauensseelig sein. Die nutzen ihr Wissen und hauen Dich genadenlos in die Pfanne wenn es um die nächste Beförerung geht.
Einen gewissen Vertrauensvorschuß muß man natürlich jedem Menschen geben und 100 % Sicherheit vor Gemeinheiten und Verrat gibt es nie, aber ich glaube, das junge Menschen einfach noch zu naiv und idealistisch sind und zuviel von sich preisgeben. Bleib bei den harmlosen Mitteilungen, dass ist sicherer.
Hi, ich bin 33 Jahre alt und vor 10 Jahren hätte und habe ich auch noch viel mehr erzählt als ich es jetzt mache.
In den 10 Jahren Lebenserfahrung habe ich gelernt, dass viele Leute einfach nur neugierig sind und sehr gerne tratschen, mehr nicht. Warum etwas persönliches mit einer Person besprechen, die einem nicht helfen kann, das Problem zu lösen? Bei persönlichen Dingen greife ich nur auf Familie oder die engsten Freunde zurück.
Ich persönlich hab eher das Bedürfnis mit anderen Leuten zu sprechen. Ich kann Probleme nicht gut "in mich rein fressen".
Du triffst eine unzulässige Verallgemeinerung.
Als ich die Diagnose Leukämie hatte (dies hat sich dann als Irrtum herausgestellt), habe ich dies weder meiner Partnerin noch meinen Kindern mitgeteilt, um sie durch diese Kenntnis nicht unnötig zu belasten. Aber sicherheitshalber habe ich dies einem Freund mitgeteilt.
Aber einen Beleg dafür kann er nicht angeben, außer seiner Erfahrung mit seiner eigenen Familie. Und das kann man als Beleg für eine Tendenz nicht gelten lassen.
Was für einen Beleg hättest du denn gern? Die meisten Tendenzen kann man kaum belegen, weil keine Zahlen erfasst werden (können). Das macht sie aber nicht falsch. 😉
Worüber man nicht sprechen kann, darüber sollte man schweigen. Eine Aussage ist nicht deshalb schon wahr weil man sie nicht widerlegen kann. Der der eine Aussage macht, muß sie auch belegen können. Siehe Russels Teekanne.
Schmarrn.
Dann würden die meisten Menschen sich nur anschweigen und 90% der Fragen auf dieser Plattform sowie 99% der Antworten würden verschwinden. lol
Dann hätten manche vielleicht wieder Zeit zum Nachdenken. Und übrigens, ich schreibe keinen Schmarrn.
Ältere Leute wissen, dass es nicht fair ist, andere mit seinen Problemen zu belasten.
Warum unzulässig?
Im Übrigen ist das Benennen von Tendenzen keine Verallgemeinerung. Er sagt nicht, dass alle so sind. Aber mehr als früher. Das ist eine völlig ordentliche Aussage.