Warum glauben die meisten Menschen dass Verantwortung und Schuld dasselbe wären?

9 Antworten

Ich bin ein Mensch, und ich glaube das nicht.

Schuldgefühl ist nicht Schuld.

Schuld ist ja auch mit Schulden sprachverwand, was auch keine Emotion ist.

Verantwortung ist ja auch kein Verantwortungsgefühl.

Und das Gefühl im Recht zu sein, muss ja nicht bedeuten das man auch Recht hat.

Ein Synonym ist auch nicht immer eine Gleichstellung.

Verantwortung schlägt in Schuld um, wenn den Worten keine Taten folgen.

Wobei nicht jeder in der Lage ist, dabei Schuld zu empfinden.

Schuld = negative Ursache wirkungsbeziehung.

Verantwortung = bewusstes eingreifen in Situationen und mit der Wirkung leben können.

Schuld wird auch im jura ermittelt. Wer ist für diese Situation verantwortlich?

Dadurch berühren sich diese Begriffe in vielen Punkten. Schuld ist emotional behaftet sowie Verantwortung.

Wir verbinden mit schuld negatives und Verantwortung etwas heroisches.

Drehen wir die Zeit zurück an denen kleine Gruppen zum Überleben normal waren (Steinzeit und so).

Hat jemand bewusst die Gruppe in Gefahr gebracht und er sah die negativen Konsequenzen oder er hätte zum Beispiel die Gruppe in der Nähe einer Höhle gebracht an der jeder weiß das dort raubtiere wohnen und dadurch ist ein weiteres Mitglied zu Schaden gekommen ist die person schuld, denn woanders ginge es auch, aber er hat alle überzeugt dort hin zu gehen und sagen wir Beeren zu sammeln.

Bei Verantwortung ist meist eine negative Situation an dem man zu beweisen hat ob man sich dem bewussten denken ob man sich der stellt. Zurück in der zeit bedeutet dies zum beispiel ein Bakterien verseuchte kind abzustoßen oder schlimmeres um zu verhindern das alle krank werden. Es ist ein entweder bewusst etwas tun oder die Dinge ihren Lauf lassen, bei dem nicht handeln eventuell zu größeren Komplikationen führen kann

Aber wie entstehen denn Schuldgefühle? Aus Verantwortungslosigkeit.

Klar ist Schuld eine subjektiv wahrgenommene Emotion. Dennoch ist Schuld auch eine Mentalität und eine Sichtweise. Schuld ist eine weiterinterpretierte Emotion, die oft mit Trauer oder Wut verbunden ist. Mit Schuld verbindet man meistens auch Reue. Und wenn du etwas bereust, dann kannst du diese Reue als Quelle der Motivation nutzen. Beispielsweise um eine bessere Person zu werden.

Verantwortung ist ebenso mental und emotional. Die beiden kann man auch nicht wirklich trennen. Du übernimmst Verantwortung über das, was du willst / musst oder generell eine emotionale Bedeutung für dich drinnen siehst. Sei es um andere glücklich zu machen, um dich glücklich zu machen, um andere nicht wütend zu machen, was auch immer es innen drinnen bei dir als Bedürfnis sich herauskristallisiert, das muss befriedigt werden. Nihilistisch gesehen hast du keine Wahl und du wirst Verantwortung über etwas "entscheiden", weil du so bist.

Aber durch ungenügend Verantwortung kommt es zur Schuld. Deswegen kann man die beiden nicht trennen. Ich fühle mich schuldig kann dann gleich gesehen werden als ich fühle mich so, als hätte ich da mehr tun können / anders handeln können. Klar sind die beiden nicht gleich, aber man kann diese beiden gleich sehen, weil sie eng assoziiert sind. Ich stimme dir zu, dass die beiden nicht komplett identisch sind, dennoch finde ich, dass man keine objektive klare Linie erkennen kann, dass die beiden trennt.

Woher ich das weiß:Hobby – Jordan Peterson, Carl Rogers, Carl Gustav Jung uvm.
verreisterNutzer  20.11.2021, 00:53

Nein. Schuld ist eine nutzlose Motivationsquelle.

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Khovinc  20.11.2021, 00:58
@verreisterNutzer

Erstens meinte ich, dass Schuld auch nah zu Reue steht und Reue als Quelle der Motivation angesehen werden kann. Und selbst wenn es Scheinmotivation ist, ist es trotzdem Motivation. Zudem meinte ich, dass du es als Quelle der Motivation nutzen kannst. Das heißt es besteht die Möglichkeit Reue als sowas ansehen zu können, dennoch kein muss. Schuld ist für mich quasi die Vorstufe von Reue. Zuerst fühlt man Schuld, dann Reue. Also Reue für mich, ist etwas stärkeres als Schuld. Kannst du und wirst du wahrscheinlich auch anders sehen. Du gibst dir zuerst die Schuld, dann nach etwas prozessieren vertiefst du dich darin und bereust es.

Ich mein, wenn du etwas bereust, versuchst du es nicht in irgendeiner Weise davon wegzukommen? Indem du dich veränderst. Und in der Veränderung steckt Energie und die Energie kommt aus Motivation. Und die Veränderung gebraucht ebenso Verantwortung. Motivation ist hier positiv angehaucht, Motivation kann aber auch stark negativ angesehen werden. Natürlich ist hier positiv und negativ subjektiv, aber ich hoffe dennoch du weißt, was damit gemeint ist.

Ich weiß was du meinst, sie sind alle nicht komplett identisch. Dennoch sind sie so eng miteinander verwoben, dass man da keine klare Grenze erkennen kann. Es sind solche subjektiven Wörter, die ganz anders interpretiert werden, dass man objektiv gesehen darauf keine klare Linie erkennen kann.

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verreisterNutzer  20.11.2021, 01:02
@Khovinc

Psychologisches gesetz. Negative motivationsquellen wirken motivierend aber ändern nicht viel

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Khovinc  20.11.2021, 01:03
@verreisterNutzer

Hm okay. Da sind wir nicht auf derselben Seite. Kannst du "negative Motivationsquelle" definieren? Und wenn sie motivierend wirken, aber nicht viel ändern, was meinst du genau damit?

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Khovinc  20.11.2021, 01:18
@verreisterNutzer

Das ist überaus generalisiert und das gefällt mir überhaupt nicht. Erstrecht der Satz wie "8 Emotionen, die verhindern, dass du dich selber und andere liebst". Davon geht man vom worst-case scenario aus. Wenn man so verloren in seiner Schuld, Trauer, Angst.. was auch immer ist und man mental und emotional davon überhaupt nicht mehr wegkommen kann. Angst ist aber auch absolut normal. Es bietet uns Sicherheit oder versucht uns Sicherheit zu bieten beispielsweise. Kann auch vieles mehr sein. Ist es nicht gesund, Angst zu fühlen, wenn du noch leben willst und einer dich mit einem Messer aktiv und bewusst verfolgt? Damit wächst auch eine "Motivation" beispielsweise wegzurennen. Ist es nicht gesund hin und wieder in Trauer verfangen zu sein, weil man damit sich selber und die eigenen Grenzen mehr kennt beispielsweise? Und wenn du beispielsweise ständig traurig bei deinen Freunden bist, diese Motivation nutzen kannst, um dich von denen zu distanzieren? Und ist es nicht gesund, manchmal Schuld zu fühlen, damit daraus Verantwortung wachsen kann, damit du dieses Schuldgefühl beispielsweise umgehen kannst? Und aus Motivation entsteht diese Verantwortung?

Tut mir Leid aber ich finde das Bild, das du gesendet hast nicht wirklich treffend auf meine Fragen. Motivationsquelle ist für mich immernoch Motivationsquelle. Natürlich ist es anders für jeden, aber Motivation bewirkt immer etwas. Auch wenn es ganz klein ist, Motivation bewegt dich immer. Sonst wäre es für mich keine Motivation. Ich ziehe oft aus meinen Schuldgefühlen und anderen negativen Emotionen, die im Link beschrieben worden sind meine persönlichen Motivationen. In meinen Augen gibt es nichts gesünderes, als daraus zu lernen und persönlich zu wachsen, anstatt verfangen zu sein. Eine starke generalisierung mit "wenn du aus diesen Emotionen deine Motivation ziehst, wirst du scheitern". Sie können absolut destruktiv wirken, aber sie können auch absolut positiv und charakterfördernd wirken. In beides ist Motivation involviert.

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