Welchen Stellenwert hat "Schuld" in Deinem Leben, und wo findest Du die Ursache?
Bitte schreibt jetzt keine Lebensbeichten dazu, ein wenig zur Unterhaltung am Abend ...
Wer das Thema "Schuld" erledigt hat, ohne Therapie usw., schreibt vielleicht ja auch mal kurz etwas dazu, "Null" kann man ja auch anklicken ...
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
16 Antworten
Ich sehe Schuld nur dann als real an, wenn man durch unverantwortliches und/oder unbedachtes Handeln anderen Menschen geschadet hat. In dem Fall würde ich versuchen mich der Schuld zu stellen, Verantwortung zu übernehmen und soweit wie möglich den Schaden zu beheben oder auszugleichen.
Ansonsten akzeptiere ich keine Schuld solange ich mir gegenüber bestätigen kann immer zu einem gegebenen Zeitpunkt nach besten Wissen und Gewissen (verantwortlich) gehandelt zu haben.
Sollte sich nachträglich herausstellen, dass die Handlung falsch war oder zu negativen Resultaten führte tut mir das zwar leid und ich kann, schon darüber etwas agonisieren, aber Schuld würde ich dann keine für mich erkennen.
Vielen Dank für Deine sehr gute Antwort!
(Fast hätte ich einen Roman dazu geschrieben ...) ☺️
Jeder Mensch macht sich aus meiner Sicht während seines Lebens durch schlechte Taten schuldig. Ich bin froh, dass ich als als gläubiger Christ mit der Gewissheit leben kann, dass Jesus am Kreuz für meine Schuld bezahlt hat.
Und das nach meinem Glauben einfach nur aus Liebe zu mir und aus einem daraus resultierenden tiefen inneren Bedürfnis Gottes in einer Beziehung mit mir zu leben und aus mir einen Menschen zu machen, der immer mehr seinem seinem Ebenbild der Gnädigkeit, Barmherzigkeit, Güte (und was es noch so für Tugenden gibt) ähnlicher wird. Aus meiner Sicht hat da Gott auch schon einiges bei mir bewirkt.
Deshalb bin ich dankbar, dass es - aus meiner christlichen Sicht - Vergebung für Schuld gibt, wenn wir Gott darum bitten:
- "Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,8.9).
Das Ziel ist schon, möglichst nicht zu sündigen. Wenn wir ehrlich sind, merken wir aber, dass wir das nicht schaffen. Deshalb:
- "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).
Ich bin Buddhist und im Buddhismus gibt es das Konzept der "Schuld" nicht, genau so wenig wie etwa "Sünde". Es geht vielmehr um "Verantwortung".
Wenn man in der Lage ist, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und in Frieden mit seinem Unfrieden zu leben, für den hat sich "Schuld" erledigt.
Insbesondere der Wandermönch Anshin Thomas hat sich mit den Themen "Verantwortung", "Leiden" und "Frieden mit dem Unfrieden" befasst.
Neben seinem Buch gibt es auch einige Videos mit Vorträgen von ihm auf Englisch (manche mit deutscher Übersetzung). Vielleicht ist es ja von Interesse für dich.
SCHULD hat immer etwas mit "bringen" was nötig wäre, zu tun. zB: Kreditschuld, die zurückbezahlt werden muss. In der Arbeit die Zeit und Leistung zu bringen, die für meinen Lohn erwartet wird. - Es gibt aber auch die Schuld des Menschen gegenüber Gott, die als Sünde bezeichnet wird: Die reine wahre Anbetung dem Schöpfer, der Menschen über seine Werke setzte, aber auch Verantwortlichkeit erwartet. - Offenbarung 11:18 - Und die Schuld seiner Diener, diese Botschaft allen Menschen zuteil werden lassen. - Apostelgeschichte 1:8
Es gibt aber auch die Schuld des Menschen gegenüber Gott, die als Sünde bezeichnet wird
Diese Art "Schuld" existiert nur für Gläubige, für keinen anderen sonst. Ihre Ursache sind unbewiesene Behauptungen und deren Auslegungen.
die Schuld seiner Diener, diese Botschaft allen Menschen zuteil werden lassen.
Auch das gilt für die gleichen Leute aufgrund der gleichen Ursachen und für niemand anders. Diese Verantwortlichkeit, von der Du meinst, die Dein Schöpfer von Dir erwartet, ersetzt Du einfach mit "Schuld seiner Diener" und "Sünde", hoffst wohl auf "Erlösung" und "Vergebung". Du entziehst Dich, verschiebst damit nur Deine Verantwortung, auch und gerade Dir selbst gegenüber. Leider entgeht Dir so etwas aus Deiner Sicht dieser Geschichte und keiner wird das ändern können. Nur Du.
Vielen Dank! Wenn das der Buddhismus so einfach erklärt, dann erklärt er das so einfach wie ich und so bin ich auch mit Deiner Antwort 1:1 einverstanden. Wie einfach die Welt doch sein kann ... ;) 👍