Ich bin ein Täter
Hallo liebe Community,
Oft lese ich hier Kommentare von Menschen, die Mobbingopfer sind und sehr darunter leiden. Solche Geschichten gehen mir heute sehr nahe, weil ich damals einer war, der andere zumeist schwächere,sozial benachteiligte oder einfach "komische" Mitschüler gemobbt hat.
Ich gehörte zur "sicheren Seite", weil meine Truppe angesehen war. Diejenigen, die keinen Rückhalt hatten waren uns gnadenlos ausgeliefert. Heute begegne ich diesen Menschen z.Teil auf der Straße, im Bus oder in der Bahn. Es tut mir sehr weh, dass ich diese Menschen verletzt habe. Ich war damals jung und unerfahren im Umgang mit anderen Menschen. Wie soll ich damit umgehen? Soll ich mich bei den Opfern entschuldigen? Wie kann ich das verarbeiten?
5 Antworten
Würden meine Täter mich entschuldigen, was damals geschah, hätte ich Ihre Entschuldigung niemals akzeptiert, am besten schaue ich Sie böse an & wenn ich keine Kontrolle mehr über mich habe, gehe ich physisch auf Sie zu.
Erstens: du machst dich wieder zum Täter bei mir: schreib mir nicht so einen Eintrag wie heute: Zitat: "Wenn du so sprichst wie du schreibst, dann hätten wir das Problem schon gefunden :) Lehrerin an einem Gymnasium???? Willst du uns verarschen?" Ich suche nach Hilfe Nach einem Rat, nach Verständnis oder Aufklärung für mich. Ich bin dafür offen und nicht eine Angeberin. Also deine Bemerkung empfinde ich als einen harten Schlag. Damit fährst du dich selber in den Keller, denn vor mir verlierst du deinen Respekt. Ich schreibe dir diese Zeilen, damit du verstehst, was du bei mir ausgelöst hast und wo du damit vor mir stehst. Denke darüber nach, wie du in der Zukunft mit negativen Aussagen umgehst und halte vor den Augen den Kontext in dem du dich mit einer Person befindest wie Z.B. wo wann wie etc....
Dass du diene Fehler heute einsiehst und korrigieren möchtest, ist schon ein Schuldbekenntnis und ein Erkenntnis für die Zukunft alles besser zu machen. Damit -denk mal so- löst du dich selber von diesen Schuldgefühlen. Du sollst dir selber entschuldigen. Wenn du dich bei den Opfern entschuldigen möchtest -wen du die noch finden kannst- dann würde ich dir empfehlen erst diese Leute auf so eine nette Art zu begrüßen, dass in dieser Begrüßung schon sich spüren lässt ohne direkt zu sagen, dass du ein anderer Mensch geworden bist. So kannst dann Gespräche entwickeln, später noch ein ausdrückliches Entschuldigung loswerden und die Welt für dich renkt sich auf einen ruhigen Bahn.
Viel Glück Eva ...ohne Fehler gibt es keine Lehrer!!!!!!Es lebe der Fehler!!!!!!
Also ich würde dir wirklich empfehlen, auch wenn es dir schwer fällt dich zu entschuldigen! Wenn du mal wieder einem dieser Menschen begegnest, dann versuch vielleicht ein Gespräch anzufangen. Aber stell dich den damaligen "Opfern" auf jeden Fall allein unter vier Augen gegenüber, solltest du nicht allein sein, könnten sich die Menschen wieder bedroht fühlen und dir sowieso ned glauben. Bei mir hat das auch mal jemand getan, der mich auf´s übelste beleidigt hat. Ich habe ihm verziehen, weil er den Mut hatte mir gegenüber zu stehen und mir in die Augen zu schauen und dabei zu sagen: Es tut mir leid. Heute komm ich sogar recht gut mit ihm aus! Erzähl es ihnen genau so wie du es hier erklärt hast, das du zu den falschen Leuten gehört hast und du es bitter bereust. Glaub mir, du wirst bestimmt bei einigen zwar vermutlich nicht bei allen dein Gewissen erleichtern können. Vielleicht verzeihen dir auch ein Paar und dir wird es besser gehen!
Auch deine damaligen "Opfer" warten vielleicht darauf und auch ihnen geht es vielleicht dadurch besser. Sie haben wenn sie dir begegnen garantiert auch ein schlechtes Gefühl. Also hab Mut und versuch es ;)
Wäre toll, wenn du vielleicht sogar mal ein Ergebnis schreiben könntest!
Viel Glück
Wenn Du gar nicht klarkommst, geh zum Psychologen.
Und je nachdem wie sehr Du leidest, ist die Frage, ob eine Konfrontation für Dich mit den Betroffenen Dir gut täte...
Also, ich wurde während der Oberschulzeit 7.-11. Klasse im Klassenverband gemobbt und ab der 8./.9. schwappte es auf Nachbarklassen in meiner Jahrgangsstufe und kurze Zeit später auch auf andere Jahrgänge über. Schlussendlich die ganze Oberschulzeit.
Und es wirkt sich bereits in der Zeit aus, weil Du irgendwann jedes Vertrauen in Gleichaltrige verlierst. D.h. zu der Ausgrenzung von außen kommt eine Innere dazu - aus Selbstschutz ... aber mitunter auch aus wachsendem Selbsthass, denn auch zu dem Mobbing von außen kann ein Pedant sich selber gegenüber entstehen.
Der permanente Druck keine Fehler zu machen - damit Futter für das Umfeld für die kommende Zeit - sorgt zwangsweise für Patzer. Und wiederholte Patzer im Kontext mit eigentlich eigenen Fähigkeiten lässt nicht unbedingt Selbstliebe aufkommen.
Ich werde diesjahr 40 und immer noch haut mich meine Teenagerzeit aus der Bahn. Flashbacks ,Flashbacks flashbacks. Es gibt Filme - mit Teenagerparties - die können all meinen Entsagensschmerz von damsls reaktivieren. Cool....
Und ich kann meine Teenagerzeit im engeren Sinne nicht nachholen. Natürlich kann ich mich heutzutage sinnlos besaufen ... aber wo kriege ich den Hormoncocktail und das Feeling des Pubertierens her.
Wenn Du Problem mit deinem Mobber-Sein hast, dann setz Dich dagegen ein!!!!!
Jeden Tag werden Menschen gemobbt oder suizidieren sich deswegen.
Ganz ehrlich: mir wird eine Entschuldigung meiner Mitschüler nicht helfen ... Ich Krieg die letzten 20-25 Jahre nicht zurück, in denen ich mich nur mit Sucht und Selbstverleugnung ausgehalten habe.
Ich Versuch Grad die Kurve zu mir hinzu kratzen, bin da, wo andere mit 20 sind ... Mit 40 erwartet die Gesellschaft von einem was anderes...
Schon wieder Erwartung, schon wieder der Druck: Du bist anders/seltsam ... schmink Dir deine Träume ab <> Du bist nicht mehr 20 ...
Entschuldige dich bei ihnen :) Es wird dein Gewissen entlasten
Ich als ehemaliger Mobbing Opfer, der dadurch grosses erlitten hat, werde es sicher nicht leicht machen, nur damit der Täter sein Gewissen entlasten kann, niemals.
Entschuldige bitte, wenn dich mein Kommentar zu sehr gekränkt hat. Ich wollte lediglich auf deine Rechtschreibung aufmerksam machen und ein nicht unerhebliches Problem unterstreichen, wenn du als Lehrerin arbeiten möchtest. Dürfte ich erfahren in welchen Fächern du unterrichten möchtest?