Warum glauben mache religiösen Menschen es besser zu wissen als die Wissenschaft?

11 Antworten

Es ist ein beliebter Trick - oder vielleicht auch nur ein unbeabsichtigter Denkfehler - in harten Diskussionen: Ich beschreibe eine ziemlich dümmliche Gegenposition (einen «Pappkameraden») zu meiner Theorie, stampfe sie mit einigen wenigen treffenden Argumenten in den Boden - und stehe als strahlender Sieger da. Sollte noch einer versuchen, mich zu kritisieren, frage ich leicht mitleidig: Sind sie etwa der gleichen hoffnungslosen Meinung wie diese Leute (der »Pappkamerad«)?

"Das ist ein Trick - ein Denkfehler. Denn nur, weil ich einen Kritiker widerlegt habe, ist noch nicht gesagt, dass es nun überhaupt keinen Grund zur Kritik mehr gibt. Denn: Kritik ist nicht gleich Kritik - es gibt gute und schlechte Kritiker. Und das gilt auch für die Kritik an der Evolutionstheorie.

Immer wieder behaupten Vertreter der Evolutionstheorie: »Du bist gegen die Evolutionstheorie? Willst Du etwa behaupten, die Welt sei in 6 Tagen erschaffen und die Dinosaurier seien ausgestorben, weil sie bis zur Sintflut noch nicht schwimmen gelernt hatten?« - und haben nicht nur die Lacher auf ihrer Seite, sondern auch alle Kritiker ausgeschaltet. Dabei unterstellen sie, dass alle Kritiker biblische Fundamentalisten sind. Aber das stimmt so nicht: Es gibt neben dem extremen Fundamentalisten noch zahlreiche andere kritische Haltungen.

Deshalb wollen wir zunächst die verschiedenen Kritiker an der Urknall- und Evolutionstheorie ein wenig näher beleuchten."...

https://www.k-l-j.de/012_evolution.htm

Dort kannst du mal reinschauen.

Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Ich denke, die Psychologie dahinter ist die gleiche wie der Glauben an Verschwörungstheorien, etc... es ist einfach tief im Gehirn verankert. Fester Glaube hat ja genau die Eigenschaft, dass er nicht hinterfragt wird... sonst wäre es kein Glaube.

Erschwerend dazu kommt die Moral. Wenn du daran glaubst, dass alles aus der Bibel wahr (weil Gottes Wort) ist, kann es schnell zu einer Sünde werden, daran zu zweifeln.

Wir hatten im Übrigen einen Reli-Lehrer/Pfarrer, der an vieles aus der Bibel nicht "geglaubt" hat... in der modernen Theologiewissenschaft gibt es durchaus andere Ansätze. Aber auch dagegen gibt es natürlich Kritiker.

Das Wissen der Menschheit ist äußerst gering im Verhältnis zum Wissen des Gottes und Vaters des Herrn Jesus Christus. Die Evolutionshypothese kann nicht sagen, wie eine Zelle entstanden ist, und hält die Herkunft des Geistes des Menschen für unklärbar. Sie weiß nicht, wieso ein Mensch l e b t.

Die Bibel sagt es: Weil Gott Seinen Geist in den Körper des Adam blies (1 Mose 2,7). "Der Geist ist es, der lebendig macht" (Joh 6,63).

Man beachte: Mit diesem Gott, dem Allesbewirkenden, alles Hervorrufenden, haben wir es zu tun:

"Er sprach, und es geschah; Er gebot, und es stand da" (Psalm 33,9). Das war die Schöpfung. Übrigens bedeutet Sein hebräischer Name Jewe (Jahwe): "Der (alles) Werdenmachende".

www.biblischelehre.de ("Was sagt denn die Heilige Schrift?")

Ganz so einfach ist das nicht.

Wissenschaftliche Theorien und das was in der Bibel darüber steht sind zwei völlig unterschiedliche Arten dies zu beschreiben. Die Evolutionstheorie hat grosse Lücken und Mängel und was in der Bibel steht ist nicht wissenschaftlich zu verstehen sondern in diesem Fall als eine Art Gleichnis. Zudem muss man bedenken dass die Bibel vor 2000 Jahren etwa geschrieben wurde und es wäre extrem verwunderlich wenn da die Evolutionstheorie in Mose 1 beschrieben wäre. Sie wurde nach damaligem Begriffsvermögen geschrieben und ist kein wissenschaftliches Buch. Dennoch ist sie von der Aussage her richtig und etwas anderes nimmt sie nicht in Anspruch.

Reinkanation 
Fragesteller
 07.09.2023, 23:42

So kann man sich es auch zurecht biegen. Die Autoren der Bibel meinten es zu 100% so wie es da geschrieben steht

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Reinkanation 
Fragesteller
 07.09.2023, 23:48
@Patrickson

Es lässt sich halt wiederlegen. Es gibt beispielsweise Fossilien die älter sind als es die Erde laut der Biebel ist

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10tel  07.09.2023, 23:51
@Reinkanation

Diskussionen von kritischen Wissenschaftlern belegen immer wieder, dass auf dem Weg zum Wissen zahlreiche Annahmen gemacht werden.

Ich nenne eine: „Überall im All herrschen dieselben physikalischen Gesetze wie im Sonnensystem.“ Sie haben gerade mal mit Ach und Krach ein paar Mondvisiten absolviert.

Knapp 95% des Alls (u.a. dunkle Materie, dunkle Energie) sind vollkommen unbekannt.

Das macht die religiösen Darstellungen nicht glaubhafter, zeigt aber die ebenso geringe Augenhöhe der Wissenschaft.

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Patrickson  08.09.2023, 00:03
@10tel

Was diesbezüglich die Augenhöhe der Wissenschaft angeht bin ich gleicher Ansicht wie du. Was aber stimmt dann? Was ist die Wahrheit? Ob die Evolutionstheorie der Wahrheit entspricht weiss ich nicht. Die Bibel sagt aus, dass Gott der Schöpfer des Universums, des Lebens und des Menschen ist und das sehe ich auch so, daran glaube ich und halte ich für wahr und damit kann ich etwas anfangen, mit der Evolutipnstheorie nicht.

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10tel  08.09.2023, 00:09
@Patrickson

Ich bin Agnostiker und übersetze den Begriff „Gott“ mit „das Unverstandene“. Damit sind wir dann sofort bei der Wissenschaft, der Mensch braucht Geheimnisse, um forschen zu können.

Ich sehe überhaupt keinen Widerspruch, „das Unverstandene“ hat den Schöpfungsakt angestoßen und die Wissenschaft versucht zu erklären,wie es weiter geht.

Beide erklären aber nicht, warum.

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Patrickson  08.09.2023, 00:10
@Reinkanation

Klar gibt es das und ein Alter des Universums von ein paar tausend Jahren klingt nach heutigen Erkenntnissen als purer Unsinn aber das meiste was in der Bibel steht ist nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen Quatsch. Doch Gott steht über wissenschaftlichen Erkenntnissen und muss sich nicht daran halten.

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Patrickson  08.09.2023, 00:14
@10tel

Das warum ist für uns Menschen unwichtig, das wie ebenfalls, wichtig für uns Menschen sind die Konsequenzen und welche Schlüsse wir daraus ziehen.

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10tel  08.09.2023, 00:49
@Patrickson

| Das warum ist für uns Menschen unwichtig

Irrtum, es gibt (auch in Foren) immer wieder Menschen, die nach dem Sinn des Lebens fragen. Vermutlich sogar jeder Mensch im Leben mindestens einmal bei einem Schicksalsschlag oder Langeweile.

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Patrickson  08.09.2023, 10:50
@10tel

Ich beziehe meine Aussage auf die Entstehung des Universums, des Lebens und des Menschen und auf nichts anderes, in dieser Sache ist das Warum für uns Menschen unwichtig und wir können das Warum hier auch nicht ergründen.
Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist etwas ganz anderes, da scheint die Frage nach dem Warum durchaus wichtig zu sein doch sie macht nur dann Sinn wenn wir auch die Frage nach den Konsequenzen stellen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen doch es ist vergleichbar mit Diagnosen stellen: Die richtige Diagnose führt zur richtigen Therapie, eine falsche Diagnose hingegen führt zur falschen Therapie, hier ist es sehr ähnlich, wenn wir das Warum falsch beantworten werden wir auch die falschen Konsequenzen und Schlüsse ziehen. Wie erkennt man ob man die richtige Diagnose gestellt hat? Indem die Therapie zur Heilung führt! Wie erkennt man ob man das Warum richtig beantwortet hat? Indem die Konsequenzen und Schlüsse daraus zur Heilung führen, indem man als Mensch „geheilt“ wird, den Heilung brauchen wir alle. Und genau dies bewirkt mein Glauben mit mir, er heilt mich, also habe ich das Warum richtig beantwortet und die richtigen Konsequenzen und Schlüsse gezogen.
Wie ist es bei dir?

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10tel  08.09.2023, 11:00
@Patrickson
Wie ist es bei dir?

Ich habe keinen religiösen Glauben, interessiere mich aber sehr dafür, wie er das Leben der Gläubigen beeinflusst und diskutiere gerne. Denn das sind meine Mitmenschen, Nachbarn, Gastgeber im Urlaub.

Als Kind und Jugendlicher musste ich „biblische Geschichte“ und den Konfirmationsunterricht absolvieren. Dazu gehörte, die Dummschwätzer in der Kirche anzuhören. Habe also jahrelang von der Bibel gehört. Mein Kind wurde erst auf eigenen Wunsch getauft.

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Patrickson  08.09.2023, 11:47
@10tel

Es ging mir ähnlich und ich wurde als 8 Jähriger in der ersten Stunde des Religionsunterrichtes vom Religionslehrer, es war ein katholischer Pfarrer, mitten in der Stunde vor die Türe gestellt weil ich beharrlich auf seine Aussage, dass es Gott schon immer gebe geantwortet habe „das geht nicht, das ist unmöglich“ und das machte ihn so wütend dass er mich rauswarf….:-) und so blieb es dann auch für lange Zeit und ich war überzeugter Atheist und fand den Christlichen Glauben sowas von verlogen und dumm doch als ich mit etwa 22 aus purer Neugier begann die Bibel zu lesen verstand ich plötzlich was da geschrieben steht und es fiel mir in der Tat wie Schuppen aus den Haaren, plötzlich gingen mir die Augen auf und ich erkannte den tiefen Wahrheitsgehalt von dem was ich da las. Und so entschied ich mich mit 23 bei vollem Bewusstsein und absolut freiwillig für den Christlichen Glauben und alle Konsequenzen daraus und diesen Weg gehe ich jetzt seit 40 Jahren mit viel Freude und Hoffnung und Glauben durch alle Höhen und Tiefs hindurch, durch Scheitern und Gelingen, in Angst und Schmerz, in Freuden und Glückseeligkeit und ich werde diesen Weg weitergehen bis zum Ende, doch das Ende ist erst der Anfang…

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10tel  08.09.2023, 12:05
@Patrickson
absolut freiwillig für den Christlichen Glauben und alle Konsequenzen daraus

Wenn du damit glücklich und zufrieden bist, war das für dich die richtige Entscheidung.

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Patrickson  08.09.2023, 12:22
@10tel

So ist es! Und was für mich gut ist kann auch für andere Menschen gut sein. Es ist mir absolut fern meinen Glauben jemandem „aufzudrängen“ aber wenn sich jemand dafür interessiert gebe ich gerne Auskunft darüber und in Diskussionen beziehe ich auch klar Stellung und sage wie ich etwas sehe und verstehe doch wenn ich merke dass es dem Gegenüber nur darum geht mich und meinen Glauben „blöd hinzustellen“ und sich lustig darüber zu machen steige ich aus und schweige meistens denn wie steht es so schön in der Bibel: Man soll die Perlen nicht vor die Säue werfen, und daran halte ich mich.
Danke für das Gespräch und habe es von Herzen gut, Patrickson :-)

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