Warum ging es mit der Qualität deutscher Filme ab den späten 60ern rasend bergab?
Vor dem Krieg gab es in Deutschland viele gute Filme und Regisseure. Auch nach dem Krieg gab es noch gute Leute. Zwar lag der Fokus jetzt auf Heimatfilmen, aber die waren immerhin sehr gut inszeniert und gefilmt. Man kann über "Piroschka" spotten, aber handwerklich ist da alles richtig gemacht.
Mit Edgar-Wallace und Karl-May konnte sich das deutsche Kino dann nochmal in anderen Genres beweisen.
Ab den späten 60ern ging es dann aber rasend bergab. Das fing dann mit Schlager-Paraden an und endete im Schulmädchen-Report. Eigentlich hat sich das deutsche Kino seitdem nie wieder erholt. Und heute sind wir bei Matthias Schweighöfer und Elyas M'Barek gelandet.
11 Antworten
Ich würde nicht sagen das es bergab ging.
Es ist einfach nicht bergauf gegangen und konnte daher mit anderen Ländern nicht mithalten. Wobei ich nicht dafür bürgen würde das das deutsches Fernsehen überhaupt irgendwann mal konnte.
Es gibt auch immer wieder gute Deutsche Filme. Aber man sieht eigentlich sehr deutlich das Problem. Es wird zuviel gespart!. bzw. zu wenig investiert.
Special Effekts sind in Deutschland z.B. extreme Seltenheit während das in jedem anderen Land Standard ist. Und genauso wie an den Specials gespart wird wird es auch an den Drehbüchern.
Es gab mal einen der sagte: Wenn du in Deutschland einen Budget von 40 Millionen für einen Film hast ist das ein Monumentales Großprojekt, hast du in LA 100 Millionen für einen Film ist das eine absolute budget-Produktion.
Bei solchen Größenunterschieden der Finanzierung kann man nicht erwarten vergleichbare Qualität erreichen zu können.
Es gibt etliche Filme aus den Bereichen historischer Film / True Story Film die großartig sind.
Beispiele : Baader Meinhof Komplex, Sophie Scholl - Die letzten Tage, Das Leben der anderen und viele mehr. Sieh dich mal im Bereich historischer Film / True Story Film um. Da findest du einiges aus deutscher Produktion was Qualität hat. Was die Filme aus den Vereinigten Staaten betrifft lässt sich sagen : " Auch wenn man viel Geld zur Verfügung hat, heißt das noch lange nicht das auch ein guter Film dabei herauskonmmt " . Das wichtigste an einem Film ist nicht das Geld, sondern das Drehbuch.
Filme sind immer ein Spiegel ihrer Zeit und damit des Zeitgeschmacks.
Der Schulmädchen-Report wurde wohl als Beitrag zur sexuellen Befreiung wahrgenommen.
Indianer und Karl May - das ginge heute überhaupt nicht, gäbe sofort einen Shitstorm.
Die "Fack ju Göhte" Filmreihe wird von künftigen Generationen wahrscheinlich als Spiegel des Zeitgeistes der 2010er Jahre wahrgenommen.
Durch Zufall habe ich heute am Nachmittag auf ARD gezappt. Zu Glück hatte ich keinen Ton an. Es lief eine billig Serie und ich war gezwungen hinzusehen. Es war wie bei einem Unfall! Man will nicht gaffen, aber man kann nicht anders. Es ist wie ein Zwang!
Diese billig Serie war so schlecht, dass es mich geschüttelt hat. Das Licht war furchtbar, die Dekoration grauenhaft, die Schauspieler unterirdisch schlecht. Da war eine Frau im Bild, die in der ganzen Zeit ihrem Filmpartner nicht ein einziges Mal in die Augen gesehen hat. Sie hat so viel Intimität rüber gebracht, wie ein Handstaubsauger. Er hat sie wenigstens zwei Mal angesehen, aber das hat sein Schauspiel nicht besser gemacht.
Richtig schlimm war die Kameraführung. Ständig fuhr die Kamera super langsam an den "Schauspielern" vorbei. Mal in die eine Richtung, mal in die andere. Dann gab es eine Totale und dann wieder eine super langsame Kamerafahrt. Es war zum Fremdschämen! Wie kann man so etwas drehen?
In deutschen Kinofilmen gibt es ähnlich schlecht gemachtes Handwerk und ähnlich schlechte Schauspieler. Dazu kommt aber, dass im Kino alles über das "Wort" beschrieben wird. Deutsche Regisseure sind einfach nicht in der Lage eine Geschichte zu zeigen. Sie müssen alles über den Dialog erzählen. Es gibt keine subtilen Andeutungen, keinen verstehenden Blick, kein heimliches Grinsen. Die Musik wird nur zur Untermalung eingesetzt und nicht als Stilmittel. Das Licht ist grauenhaft und die Farbe der deutschen Filme haben ganz oft einen Blaustich. Dadurch sehen die Schauspieler grau aus. Graue Menschen in einem grauen Land! Wer will den so etwas sehen?
Das es auch anders geht, hat Bulli Herbig gezeigt. Das alles beantwortet aber nicht deine Frage. Ich kann dir auch nicht sagen WARUM das so ist. Ich sehe nur wie schlecht dieses Handwerk hier ist.
Weiß ich nicht, was ich da gesehen habe. Es hat mich auch nicht interessiert wie der Schrott heißt. Nach einer Weile habe weggeschaltet, mich noch einmal geschüttelt und erst wieder daran gedacht, als ich deine Frage sah.
Ich finde den Sound auch immer wieder auffallend.
Hören sich die Schauspieler an wie der letzte mist hast du eine Produktion aus Deutschland.
Jede noch so schlechte Synchro ist besser als die deutschen Originalsprecher.
Wobei das stimmt nicht ganz. Einmal hatte ich einen "Deutschen Film" identifiziert und der war dann glaube ich aus Österreich.
Wenn ein Film in Deutsch ist schalte ich nicht auf Englisch um weil ich mich dann auf die Sprache konzentrieren müsste um sie zu verstehen. Das passt nicht zum Prinzip des Abschaltens wofür ich Fernsehen nutze.
Und das es regelmässig eine Englische Synchro gibt wage ich auch zu bezweifeln.
Wurde nicht gerade erst ein deutscher Film für mehrere Oscars nominiert?
Am Ende liegt es doch nicht am Handwerk selbst, sondern an der Finanzierung. Netflix lässt Geld fließen, plötzlich gibt es auch Qualität.
Im Westen nichts Neues, ist schon mal ein extrem gutes Buch. Zudem wurde der Film bereits verfilmt und der hat als Lehrstück für den neuen Film gedient. Wenn dann auch noch ein wenig Geld dazu kommt, dann kann so ein Film auch schon mal eine Nominierung bekommen. Doch leider ist das nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
Das ist halt mein Punkt.. Babylon Berlin , Deutschland 83, Dark und einige andere deutsche Serien haben international gute Kritiken bekommen, aber die wurden von internationalen Streaming Anbietern finanziert. Für mich ist es nur eine Frage der Finanzierung. Will man also nur für den deutschen Markt produzieren oder auch für den internationalen Markt. Was immer du geschaut hast, war eben nur für den deutschen Markt gedacht, ohne jeglichen Anspruch.
Du willst damit sagen, dass es nur am Geld liegt, wenn man auf deutschen Leinwänden keine Subtilität, schlecht gesetztes Licht, schlechte Dialoge und noch schlechtere Schauspieler sieht?
Ja, ich denke schon. Ich meine, diese Qualität ist gut genug für ZDF, ARD und andere Sender. Qualitativ ist es sozusagen gut genug für den deutschen Markt, aber eben nicht gut genug für den internationalen Markt. Es ist doch kein Zufall, dass in Zeiten der "Streaming-Kriege" plötzlich auch die Qualität des deutschen TVs zunimmt.
"Deutsche Regisseure sind einfach nicht in der Lage ..."?
Was für eine, pardon, dümmliche Verallgemeinerung.
Ich nenne nur EIN Gegenbeispiel: Dominik Graf.
Es gibt übrigens auch Regisseurinnen ...
Das ist auch einer dieser dümmlichen Sprüche - wenn einem nichts mehr einfällt.
Sag mal, was ist in dich gefahren? Warum greifst du mich persönlich an? Hast du nichts besseres zu tun?
Sag mal, was ist mit Dir los? Ich habe nicht DICH angegriffen, sondern mich zu dem geäußert, was du gesagt hast.
"Ausnahmen bestätigen die Regel" halte ich, entschuldige bitte, für einen dümmlichen Spruch.
Es reicht! Ich werde ich jetzt nicht nur blockieren, sondern auch ignorieren. Es ist mir scheißegeal was du jetzt noch schreibst. Das wars!
Wer derartige Pauschalisierungen schreibt wie du in deiner Antwort, sollte mit Kritik daran umgehen können.
Du kannst selbstverständlich tun und lassen, was du möchtest.
Es tangiert mich nicht.
Kunstförderung ist schlussendlich auch Förderung der kulturellen Identität. Filme werden in den meisten Ländern gefördert, wenn sie wertvoll für die eigene Kultur des Landes sind. Damit hatte Deutschland, nach dem Zweiten Weltkrieg, seine Probleme, so auch die Kunstförderung. Ohne Geld geht halt nichts.
Sturm der Liebe?