Auf dem Boden sitzen Asozial?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der freien Natur setzen sich die meisten durchaus auf den Boden. Innerorts ist der Boden nicht unbedingt so sauber, dass man sich hinsetzen möchte. Menschen ab 50, 60 empfinden es als unbequem, sich so weit unten hinzusetzen und aufstehen zu müssen.

Also setzen sich innerorts nur die auf den Boden, die unkonventionell erscheinen wollen.

Auf dem Boden sitzen ist nicht asozial. In meiner Jugend in den 70ern haben wir z.B. bei Konzerten fast alle auf dem Boden gesessen, nachdem wir zuvor unsere Parkas ausgezogen hatten, denn auf denen saßen wir dann. LG

Der Boden ist bei uns sicher nicht der natürlichste Ort, um sich hinzusetzen.

  • Straßen und Bürgersteige/Gehwege sind schmutzig. Ich will hier jetzt nicht aufzählen, was so alles in trockener und flüssiger Form auf der Straße landet.
  • In öffentlichen Gebäuden und Geschäften trifft das auch zu. Überall wo Menschen und Tiere gehen, ist der Boden schmutzig. Außerdem: Wenn du in Laufgängen, Fluren und Passagen auf dem Boden sitzt, bist du anderen Menschen im Wege. Soll ein Rollstuhlfahrer etwa einen Bogen fahren, wenn dies überhaupt möglich ist, oder solange warten, bis du - endlich - aufgestanden bist und den Weg freigemacht hast?
  • Bist du bei jemandem zu Besuch, so gibt es dort sicher ein Sofa, einen Sessel oder Stuhl, auf dem du Platz nehmen kannst. Du verhältst dich ungesittet, wenn du dich auf den Boden setzt. Sollten tatsächlich nicht genug Sitzplätze vorhanden sein, wird der Gastgeber eher sich selbst einen kleinen Hocker (Karton oder irgendeinen Stuhlersatz) besorgen und dir einen normalen Sitzplatz anbieten, als dass er dich auf dem Boden sitzen lässt - das gebietet einfach die Höflichkeit. Wenn du bei einem einfachen Abendbrot einen Teller für dein Essen bekommst, dann schiebst du ja auch nicht den Teller beiseite und schmierst dir dein Brot auf der Tischplatte. Liegen neben deinem Teller Messer und Gabel, dann benutzt du diese auch und stopfst dir nicht mit den Fingern zusammengeklappte Graubrothälften in den Mund. Und du legst nach dem Essen auch nicht die Beine auf den Tisch, "weil's doch so bequem ist."

Was du bei dir zu Hause machst, ist deine Sache. Aber auch da kommt es bei (den meisten) Besuchern wahrscheinlich nicht gut an, wenn du dich auf den Boden setzt und ihnen womöglich noch deine nackten Füße entgegenstreckst.

Bei einem Spaziergang draußen in der Natur oder bei einer Wanderung ist es im Sommer ganz normal, sich auf eine trockene Wiese (ohne Kuhfladen!) zu setzen oder im Wald auf einem Baumstamm Platz zu nehmen, um ein wenig auszuruhen und/oder eine Vesper zu nehmen.

Verwechselst du das nicht mit Menschen, die den ganzen Tag auf Parkbänken herumliegen und als Kopfkissen eine halbleere Schnapsflasche haben?

Shadowplay28 
Fragesteller
 26.09.2023, 13:32

Ähm nein? Ich rede da von mir selber der sich einfach normal auf den Boden setzt ab und zu weil er nicht mehr stehen kann..

Das klingt übrigens sehr feindselig..

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guenterhalt  26.09.2023, 13:49
@Shadowplay28

So ist es nicht, auch Obdachlose müssen nicht besoffen herumliegen.

Asozial bedeutet, stark von der Norm abweichend. Warum also sollte das Sitzen auf dem Boden dann asozial sein. Wer für eine 10 Minuten Busfahrt den Boden als Sitzplatz nutzt, der sollte sich aber doch fragen, ob man nicht andere Personen behindert.

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