Warum bin ich transphob?

AuchKarma  20.09.2023, 19:50

Kennst du noch andere transsexuelle Personen?

MyHeartInRepose 
Fragesteller
 20.09.2023, 19:52

Ja, ich habe ein paar Leute gekannt. Bei denen hatte ich auch oft das Gefühl es stimmt nicht. Tatsächlich haben sich 2 auch wieder geändert und leben als Frauen.

tippsforqueers  20.09.2023, 21:34

Könnte es sein, dass du diese Person in irgendeiner Weise als "Bedrohung" für die Transcommunity oder für dich selbst empfindest?

MyHeartInRepose 
Fragesteller
 20.09.2023, 22:54

Er sieht sehr weiblich aus und in der Öffentlichkeit wird er immer als Frau angesprochen.Ich finde es "Fake" wenn unsere Freunde das ausblenden.Denkst du es hat was damit zu tun?

4 Antworten

Naja es gibt welche die total übertreiben, mit Absicht gestellte hoch oder tief Stimme und viel Drama. Vielleicht triggert dich das. Anderseits hättest du gerne in der Vergangenheit mehr Support gewünscht, bedenk das auch.

MyHeartInRepose 
Fragesteller
 20.09.2023, 20:03

Danke für die Antwort!

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Dafür kann ich dir eine relativ einfache Erklärung geben:

Sich als trans zu outen ist nicht leicht, das weißt du. Die meisten müssen sehr viel Ablehnung ertragen. Menschen glauben einem nicht. Sie glauben nicht, dass Transidentität real ist und keine Krankheit, oder sie glauben dass gerade DU keine richtige Transperson ist. Wenn man dann anfängt zu transitionieren wird alles was man tut bewertet. "Also, so ziehen sich Frauen aber nicht an..." oder "Warum schminkst du dich noch? Ich dachte du willst jetzt ein Mann sein!" oder "Also, das war jetzt aber nicht sehr weiblich von dir, das musst du noch lernen!"

All diese Dinge versucht man zu ignorieren und seinem eigenen Weg zu sich selbst zu finden. Du scheinst das geschafft zu haben... aber scheinbar hast tu solche transphoben Glaubenssätze trotzdem ein bisschen verinnerlicht.

Also. Kann ja sein, dass eine Person irrtümlich glaubt, trans zu sein. Aber vielleicht stimmt es auch. Hättest du damals gern einen Freund gehabt, der sogar selbst trans ist, dir aber nicht glaubt? Wie zerstörerisch muss das sein?
Versuche lieber die Person dabei zu unterstützen, zu sich selbst zu führen. Und akzeptiere, dass du von außen nicht beurteilen kannst, wohin dieser Weg führen wird.

MyHeartInRepose 
Fragesteller
 20.09.2023, 22:58

Ich Versuche sehr ihn zu unterstützen. Ich habe ihn das auch nie so gesagt und respektiere seine Pronomen und seinen Namen. Das mit dem verinnerlichen kann gut sein. Ich will mich auch wirklich ändern, weil ich ihm glauben will. Ich will füe ihn da sein und ihn unterstützen, ich kann es aber emotional nicht. Es fühlt sich so falsch für mich an wenn meine Freunde ihn als Typen oder Mann bezeichnen, weil er vor allem in der Öffentlichkeit als Frau wahrgenommen wird. Vielleicht habe ich damit ein Problem? Ich habe jahrelang damit gekämpft als Mann gesehen zu werden. Weißt du was ich da tun könnte?

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Ich kenne das sogar sehr gut. Ich weiß noch genau, das ich mal den Gedanken hatte "An sich glaube ich ja nicht, dass es nichtbinäre Menschen gibt, aber wenn, dann wäre ich wohl einer der wenigen Menschen, der so wäre - es wären deutlich weniger als die, die das Wort benutzen. Aber das gibt es ja nicht, also bin ich es auch nicht".

Irgendwann war das aber nicht mehr da, und ich weiß auch nicht warum. Vielleicht ist es, weil ich mittlerweile eher das umgekehrte Problem habe: Ich fühle mich nicht trans genug, weil ich mich nicht bei meiner Familie outen kann und ich deshalb nicht mal versuchen kann, mich anzugleichen oder an anderen Orten so zu leben, wie ich eben eigentlich bin. Und dann sehe ich die Leute auf Insta usw, die Hormone in Mikrodosis nehmen und von ihren Eltern in den Arm genommen werden dabei. Leute, die Brust-OPs kriegen, ihre Namen rechtlich ändern usw.

Aber irgendwie ist ja beides eine Form von 'Ich bin nicht wie die anderen'. Mal ist es ein "Ich bin nicht wie die anderen, ich bin was besseres", mal ein "Ich bin nicht wie die anderen, ich bin schlimmer dran".

Und ich muss auch noch daran arbeiten, mich nicht mehr so viel zu vergleichen. Was mein Rat an dich wäre. Nein, einfach ist das nicht - aber irgendwo muss man ja anfangen. Wenn du derzeit noch aktiv in Therapie bist, ist das vielleicht auch ein Thema für dort.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
MyHeartInRepose 
Fragesteller
 20.09.2023, 23:00

Danke dir. Es bedeutet mir viel deine Meinung und Wahrnehmung zu hören. Vielleicht brauche ich einfach noch ein bisschen Zeit und die OPs' bis ich mich mit mir selbst wohl genug fühle.

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Seraphiel0  21.09.2023, 08:00
@MyHeartInRepose

Du kannst aber nicht unbedingt andere Leute warten lassen, bis du unterm Messer warst, damit du sie fair behandelst.

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MyHeartInRepose 
Fragesteller
 21.09.2023, 08:53
@Seraphiel0

Du verstehst nicht. Wenn ich es nicht ändern wollen würde, hätte ich es nicht geschrieben. Ich spreche ihn mit maskulinen Pronomen und seinem gewählten Namen an. Ich bin respektvoll. Ich weiß nicht wie ich meine GEDANKEN ändern soll. Ich will ja auch nicht so weitermachen, das ist aber alles in meinem Kopf. Er weiß nichts davon. Ich gebe mein Bestes und schaffe es nicht meinem Mindset zu ändern. Deswegen brauche ich Hilfe.

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Seraphiel0  21.09.2023, 09:18
@MyHeartInRepose

Dein Verhalten verändert dein Gehirn. Mach weiter so, irgendwann geht das ganz automatisch.

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Ich würde mich mal fragen, was es ist, was dich daran hindert, die Person als Mann zu sehen.

Und dann im Umkehrschluss Parallelen zu deiner Situation erkennen. Ggf. kannst du hier durchaus erkennen, dass du das Verhalten deiner Eltern reproduzierst.

Du solltest dir stets bewusst machen, dass die Rechte, die du für dich einforderst, für alle gelten. Nicht nur für dich.

LG

MyHeartInRepose 
Fragesteller
 20.09.2023, 19:51

Deswegen fühle ich mich so schlecht. Ich will diese Person akzeptieren, aber ich habe da eine Blockade.

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