Warum betrügen immer mehr Fahrschüler beim Führerschein?

7 Antworten

Naja, anscheinend halten manche es für einfacher, zu besch..., als sich mal hinzusetzen und zu lernen. Aber ich denke auch, daß dies ein generelles Problem ist und sich nicht unbedingt auf Fahrschulen beschränkt. Nicht umsonst tauchen hier bei GF ja immer mal wieder Fragen auf, die sich damit beschäftigen, wie man sich (überspitzt formuliert) in 2 Tagen den Lernstoff eines Halbjahres ins Hirn kloppen kann...

Zur Ehrenrettung Vieler muß ich aber auch noch sagen, daß die Anzahl an Ablenkungen schon deutlich größer ist, als dies noch vor 20 Jahren der Fall war. Ich weiß nicht, wie ich heutzutage durch meine Schulzeit käme...

Ich war da ganz sicher kein Unschuldslamm und bin folgerichtig mit dieser Taktik dann auch mehr als einmal auf die Nase gefallen. Bis ich dann mal angefangen hatte, konstanter für die Schule (und später fürs Studium) zu lernen - jeden Tag so ca. 1 bis 2 Stunden. Das Resultat: Bei meinen Mitschülern galt ich zwar als Streber, aber meine Noten wurden deutlich besser und ich bekam so den einen oder anderen "Job" als Nachhilfe-"Lehrer"...

Dennoch bin ich der Ansicht, daß Regeln heutzutage zu lax durchgesetzt werden. Dadurch meinen Viele, diese dann auch nicht mehr so ernst nehmen zu müssen. Wenn Schummler deutlichere Konsequenzen befürchten müßten (wie z.B. eine halbjährige oder noch längere Sperre für weitere Prüfungen), dann denke ich doch, daß es sich so Manche(r) zweimal überlegen wird, bevor er/sie erneut zu besch... versucht.

Also vor 23/24 Jahren, wo ich den Schein gemacht habe war es definitiv leichter. Die Fragen scheinen sowohl mehr geworden zu sein, als auch deutlich anspruchsvoller.

Ich habe das vor kurzem Online noch paar mal gemacht, weil ein jüngerer Kumpel von mir gerade dabei war seinen Schein zu machen. Ich habe über 1h und bestimmt 5 oder 6 Anläufe gebraucht, bis das wieder geklappt hat. Da sind Fragen drin, mit so Filmchen und Elektroauto Gedöns. Fragen, die ich noch nie gesehen hatte. Sowas gab's damals nicht. Bei mir waren das nur Papierbögen zum ankreuzen.

Und die praktische Prüfung war damals auch nicht schwer. Jedenfalls hier auf dem Land nicht, viel weniger Verkehr, keine Kreisverkehre, kaum Radfahrer. Es war damals leichter. Ich würde es nicht nochmal machen wollen.

Und es ist sauteuer geworden. Ich habe damals glaube ich 1300 D-Mark gezahlt, das sind so gut 650 "Doppelmark", also Euro - dafür bekommt heute wahrscheinlich nicht mal mehr die Theoriestunden.

Die Anforderungen in vielen Bereichen gehen immer nur nach oben, nie nach unten. Ständig kommt was hinzu. Man hat es heute teils schon schwerer finde ich.

Sind die Fragen mehr geworden bzw. die Ansprüche gestiegen?

Meines Dafürhaltens nicht wirklich. Die Theoriefragen, die hier auf GF gestellt werden, sind kein Bisschen schwieriger als das, was ich vor 14 Jahren hatte.

Und mal ehrlich: Es ist völlig wumpe, wenn einige Fragen schwierig sind. Es ist ein fester Fragenkatalog mit festen Antworten, notfalls lernt man die korrekte Antwort auf eine schwierige Frage auswendig und fertig.

Das Problem ist, dass das Arbeit ist ;)

Warum haben immer mehr Menschen Schwierigkeiten mit dem Führerschein?

Weil es heute für viele junge Menschen das erste Mal ist, dass sie wirklich eigenverantwortlich eine Fleißaufgabe erledigen müssen und auch wirklich durchfallen können.

Aus der Schule kennt man das heutzutage nicht mehr. Da wird nur noch darauf hin gearbeitet, jedem sein Erfolgserlebnis zu geben, egal wie er sich anstellt. Keiner traut sich mehr, einem Schüler zu sagen dass er zu schlecht ist und Konsequenzen folgen zu lassen. Maximaler Kuschelkurs.

Joa, klar, es gibt Klassenarbeiten... aber wenn man darauf nicht lernt, kann man ja trotzdem noch irgendwas hinschreiben und der Lehrer wird wohlwollend ein paar Punkte vergeben. Ansonsten holt man sich halt seine schlechte Note ab, das Leben geht weiter. Falls die Versetzung gefährdet sein sollte, ist eh der Lehrer schuld und die Eltern wirken auf die Schulleitung ein, wie gemein es doch wäre wenn das arme Kind sitzen bleibt.

Das ist die gleiche Beobachtung wie bei Waldi2007: Man wundert sich, wie viele Leute hier auf GF mal eben in einer Frage den Stoff eines halben Schuljahres erklärt haben wollen. Weil sie kurz vor knapp plötzlich gemerkt haben, dass sie ja gar nicht auf die Klausur oder Prüfung vorbereitet sind. Das kann nur daher kommen, dass diese Leute vorher monatelang nichts gemacht haben und dachten, es klappt schon irgendwie.

Oh, und natürlich ist das Wissen, das abgefragt wird, eh irrelevant. Nur Schikane gegenüber armen Leuten, die all den Stoff nicht brauchen, um ihre Millionen als Influencer zu machen. Ergo, man will es gar nicht lernen.

Und so gehen Jugendliche auch an den Führerschein heran! Frage einen Fahrlehrer, wie das so läuft... da wollen Fahrschüler zur Theorieprüfung, die im Untericht gepennt und in der Übungsapp keine 3 h geübt haben! Und beschweren sich, wie gemein der Fahrlehrer ist, ihnen zu sagen dass das so nichts wird. Und wenn sie dann erwartungsgemäß durch die Prüfung durchfallen, waren die Fragen blöd, die Prüfung unfair, der Fahrlehrer unfähig, steckt die Fahrschule mit dem Prüfer unter einer Decke... dass man zu wenig gelernt hat, kommt vielen nichtmal in den Sinn!

In dem Kontext ist es absolut schlüssig, dass Schüler (in jeder Art Schule) versuchen, irgendwie doch durch die Prüfung durchzukommen, anstatt sich adäquat darauf vorzubereiten.

Zu spicken, ist ja noch harmlos. Ich habe schon von Bestechungsversuchen gehört...

Spiegelt sich auch in der Schule- in der Regel betrügt fast die ganze Klasse bei Prüfungen.

Ich glaube die Schwierigkeiten tun sich nicht nur beim Führerschein, sondern allgemein in der Bildung auf.