War ich jemals verliebt und wie fühlt sich verliebt sein überhaupt an?
Hallo,
ich (w20) hab mich neulich gefragt, ob ich überhaupt jemals wirklich verliebt war. Aber wie soll ich das auch wissen, wenn ich mir nicht wirklich sicher bin, wie sich verliebt sein überhaupt anfühlt? ...
Ich hatte schon Beziehungen, aber ich war bei der Trennung (1x weil ich eben eher freundschaftliche Gefühle hatte und 1x weil ich mich unter Druck gesetzt gefühlt habe weil wir unterschiedliche Vorstellungen von einer Beziehung hatten) nie traurig. Ich mochte die beiden, wir haben auch theoretisch super zusammengepasst, aber die Trennungen waren nicht schlimm! Das einzig blöde war, dass ich die Personen halt beide mochte und nicht verletzen wollte. Was bei einer Trennung nun mal leider irgendwie passiert.... Naja.
Ich hab mich schon oft gefragt, ob ich mich in Personen verliebt habe oder in das Gefühl. Ich fand es toll, dass sie mich toll fanden. Aber fand ich sie wirklich auch auf diese romantische Art toll? Keine Ahnung... Es kam schon öfter mal vor, dass sich irgendwelche Typen in mich verliebt haben, meistens Leute, mit denen ich (aus meiner Sicht) gut befreundet war. Ab und zu gab es dann aber auch mal "interessantere" Leute, die mir halt entweder ihre Gefühle gestanden, sich für mich interessiert haben oder wo andere Leute gesagt haben, dass wir "so ein süßes Paar" wären.
Ich kann nicht wirklich sagen, ob ich bei meiner letzten Beziehung, bevor die ganzen Probleme anfingen, nicht doch verliebt war. Wie gesagt war es vielleicht auch nur das gemocht werden, das Interesse seinerseits, die Aufmerksamkeit, und das halt in Kombination mit der Tatsache, dass er ein super cooler Typ war und ich ihn mochte. Aber inwiefern? Keine Ahnung...
Vor etwa anderthalb Jahren habe ich ein Mädchen aus meiner Schule wiedergetroffen und habe mich irgendwie zu ihr hingezogen gefühlt. Ich wollte sie umarmen, ihre Hand halten, fand sie toll, ... Aber auch da kann ich die Gefühle nicht einordnen, also ob das schon verliebt sein war oder nicht.
Ich hab mich nie zu jemandem sexuell hingezogen gefühlt und identifiziere mich als asexuell. Nicht, dass ich denke, dass Sex schlecht ist oder so. Er ist mir einfach relativ egal, von alleine verschwende ich keine Gedanken daran... Wenn ich Leute frage, wie das ist mit dem verliebt sein, ist immer mindestens ein Teil davon auf körperliche Anziehung bezogen. Aber das kenne ich halt nicht...
Eigentlich habe ich nicht wirklich ein Problem damit single zu sein. Aber das Thema verliebt sein beschäftigt mich halt gerade... Und ich komme zu keinem wirklichen Ergebnis. Für einen Denkanstoß wäre ich deshalb dankbar.
Liebe Grüße
4 Antworten
Zunächst muss man mal zwischen Liebe, was die größte Wertschätzung gegenüber jemandem oder etwas ausdrückt, und Verliebtheit unterscheiden, was eher auf Begehren zurückzuführen ist und bei der so Faktoren wie Aussehen, Verhalten und Pheromone eine Rolle spielen.
Die Pheromone insbesondere, lösen bestimmte Körperreaktionen in uns aus, mehr Dopamin, weniger Serotonin und noch einiges mehr. Unsere Körperchemie kommt sehr durcheinander, was zur Folge hat, dass wir kleinere Macken an einem potenziellen Partner eher übersehen um um das Zusammenkommen zu erleichtern.
Man darf nicht vergessen, biologisch geht es beim Verlieben in erster Linie um Fortpflanzung. Daher kommt übrigens auch die Redewendung, "Die Chemie zwischen uns stimmt".
Diese Verliebtheit von wenige Wochen, bis hin zu ein paar Jahre anhalten.
In dieser Zeit hat man den Partner dann entweder lieben gelernt oder nicht. Dafür gibt es kein Rezept und man muss bedenken, dass beide gleich denken müssen, also beide müssen den anderen so sehr wertschätzen, damit sie zusammen bleiben können.
Wie man merkt das man verliebt ist?
Das ist schwer zu sagen. Gefühle kann man in der Regel schlecht in Worte fassen, jeder nimmt es anders wahr.
Bei mir war es so, dass ich das erste mal dachte, dass ich verliebt bin, als ich auf einer Veranstalltung jemanden kennen gelernt habe und später einen sehr starkten Drang verspührte, ihn wieder zu sehen. Wir hatten keine Adressen ausgetauscht und ich habe einige Monate durch die Gegend telefoniert, bis ich jemanden gefunden hatte, der ihn kennt. Dann habe ich öfter mit ihm telefoniert und es waren stundenlange Telefonate. Das gelingt mir sonst kaum, dass ich sehr lange mit jemandem telefoniere.
Das ich verliebt war, ist mir erst nach und nach aufgegangen. Und leider war das Gefühl einseitig. Da war ich übrigens 24.
Eine schwierige Frage, aber erst mal die Wissenschaft. Es ist möglich Gefühle wie Liebe und Zuneigung wissenschaftlich zu beweisen und zwar in Form von Hirnstrommessunge, Hautfeuchtigkeit, Herzfrequenz etc., aber was bringt dir das.
Nichts würde ich jetzt einmal behaupten, das ist allenfalls für die Forschung von Interesse. Denn wen du verliebt bist oder liebst wirst du es ohnehin wissen.
Aber nochmal von Vorne, nehmen wir einmal an du seist asexuell, was durchaus möglich ist und dich, solltest du betroffen sein, wohl kaum stören wird. Da du aber den Wunsch hattest die Hand deiner Schulfreundin zu halten und in ihrer Nähe zu sein, glaube ich das eher nicht!
Was also ist mit dir und deinen Gefühlen los, man könnte jetzt einfach sagen Misses Right ist dir noch nicht über den Weg gelaufen, was wahrscheinlich der Fall ist, aber das beantwortet nicht wirklich deine Frage!
Was ist Liebe, ich persönlich kann mit wissenschaftlichen Erklärungen ebensowenig anfangen, wie mit den berühmten Schmetterlingen im Bauch und dem Kribbeln in der Magengrube, was zweifellos eintrifft wenn es einem erwischt hat.
Das ist aber noch immer keine Erklärung dafür was es denn nun ist und wie man es definieren kann. Ich bevorzuge hier eindeutig die Literatur, nicht den üblichen HerzSchmerz Kitsch, der durchaus auch sehr schön sein kann.
Nein ich meine in erster Linie ein Buch das schon vor vielen Jahren erschienen ist. Es heisst "Dshamilja" und wurde vom kirgisischen Schriftsteller Tschingis Aitmatow geschrieben.
(Während ihr Mann im Krieg ist, verliebt sich Dshamilja in Danijar. In Kirgisien einem Land, wo Männer und Frauen eng an die patriarchalischen Traditionen der Nomaden gebunden sind, entwickelt sich die Liebe dieses ungleichen Paares).
Es sei die "schönste Liebesgeschichte der Welt" schrieb einst Louis Aragon über diese Novelle. Ich finde sie beschreibt die Liebe und das verliebt sein genau so wie ich und offensichtlich viele Andere es auch empfunden haben und immer noch empfinden.
Wer weiss, vielleicht hilft dir dieses kurze Büchlein bei deiner Suche, nach der Liebe. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und bin überzeugt du wirst fündig werden!
Verliebt sein ist ungefähr so wie man sich als kleines Kind vor Weihnachten auf die Geschenke freut. So ein bisschen Schmetterlinge im Bauch, aufgeregt sein aber sich gleichzeitig unheimlich freuen. Nur dass du dich auf die Person freust.
Das kann wie gesagt ein paar Wochen anhalten - normalerweise ungefähr so 2-3 Monate. Wenn man dann mit jemand längere Zeit zusammen ist, merkt man was Liebe ist, einfach diesen Menschen ungeachtet seiner Macken gern zu haben.
"Verliebt sein ist ungefähr so wie man sich als kleines Kind vor Weihnachten auf die Geschenke freut."
Dann war das, was ich gefühlt habe, aber ganz anders. Das war nämlich eher so eine Art negative Aufregung und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren und Wut auf die Person.
Für mich war es einfach das schönste Gefühl überhaupt. Und man hat sich so wohl und geborgen in der Nähe der Person gefühlt wie sonst nie.