Wäre DE (gerade NordDE) viel wärmer ohne die Alpen?
Die Alpen wirken wie eine Barriere und sorgen nicht nur dafür, dass Arten aus dem Mittelmeerraum es sehr schwer haben, nach DE zu gelangen, sondern auch dafür, dass es die Sahara schwerer hat, DE zu wärmen, wenn es nötig ist.
Gleichzeitig drückt die Arktis durch bis zu den Alpen und sammelt sich dort, also staut dort die Kälte und macht DE insgesamt extrem kalt. Italien hingegen machen die Alpen subtropisch (Orangen, Oliven), da die Arktisluft kaum über die Alpen kommt und die Sahara auch im Winter gegen die Alpen bläst.
Wäre also DE deutlich wärmer, gerade im Winter und Sommer, wenn die Saharaluft ohne Alpen flach bis zur Nordsee blasen könnte und die Arktisluft sich nicht an den Alpen nordwärts sammeln würde?
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6 Antworten
Das Klima wird nicht nur von den Alpen bestimmt, da gibt es noch viel mehr Faktoren. Aber ohne die Alpen würde sich Wettertechnisch einiges ändern bei uns. Vermutlich hätten wir dann auch viel mehr Winde, die entweder mehr trockene oder nasse Luft zu uns bringen würden.
Trockene Luft wäre cool, dann könnten die Sümpfe und Moore endlich mal schön durchtrocknen.
Es wäre dann vergleichbar mit Nordamerika. Dort hat sich die Trockenheit im Frühling und Sommer bis in den Norden von Kanada ausgebreitet. Im Winter gibt es Nordstürme, die die Kälte bis nach Mexiko transportieren.
Das wäre hier ähnlich. Es wäre im Frühling und Sommer deutlich trockener in Deutschland. Im Winter würde die Kälte bis nach Sizilien strömen.
Aber egoistisch gedacht hätte ich es an der Nordsee dann wärmer und vor allem eine viel raschere Erwärmung im Frühling. Es dauert hier unfassbar lange, bis regelmäßig die 20°C erreicht werden, in manchen Jahren erst Mitte/Ende Juni, dabei sollte sowas im April geschehen und Mai sollte richtig warm sein. Aktuell dröppelts zwischen 8-12°C, aber ich will mich nicht beschweren, es ist ja erst März.
Ich frage mich, ob es in Sizilien dann noch Orangenanbau gäbe, wenn die 10 Frostereignisse im Jahr hätten, spannend.
Die Alpen haben eine West-Ost-Ausdehnung von 600 km und die Höhe ist gerade im Ostteil überschaubar. Sie sind nicht mit den nordamerikanischen Kordilleren zu vergleichen.
Die Alpen sorgen für lokale Effekte, Stau- und Föhnlagen, aber für ein Tief von der Größe des Nordatlantiks oder ein Hoch über ganz Skandinavien und Nordrussland sind sie ne Lachnummer, werden einfach überströmt.
Du darfst nicht vergessen, dass Nordamerika bis weit in den Norden reicht, und dahinter kommt das Meereis. Nördlich von Europa ist das Meer ganzjährig eisfrei, die Nordsee ist es auch und die Ostsee im Süden meist. Das mildert Kaltlufteinbrüche aus Norden.
Das Mittelmeer ist auch kein vollwertiger Ersatz für den Golf von Mexiko.
All das lässt mich vermuten, dass der Einfluss der Alpen nicht so groß ist, an der Nordseeküste sogar gering.
Schade, oder vielleicht auch besser so, denn die Alpen zu sprengen oder abzutragen ist wohl eher nicht durchführbar.
Einen gewissen Vergleich kannst du mit dem nordamerikanischen Kontinent anstellen. Dort gibt es keine Gebirgsbarriere zwischen der Arktis und dem Süden.
Deutschland liegt (bis auf die allersüdlichsten Landesteile) auf Höhe von Kanada. Mir wäre aber nicht bekannt dass es in Kanada sehr viel wärmer wäre als hier.
Dafür erlebt New York, das ungefähr auf dem selben Breitengrad wie Rom liegt, im Winter regelmäßig Schneestürme und Kältewellen.
Übrigens: wenn die Luftmassen aus Süden, also auf kürzestem Weg aus der Sahara kommen, ist es hier unmittelbar am nördlichen Alpenrand oft extrem warm. Föhn.
Zum Teil wäre es erheblich wärmer. Es kommt darauf an woher der Wind gerade weht. Bei einer Südströmung hätten wir im Sommer mit extremeren Hitzewellen zu kämpfen und auch im Winter wären 15 Grad häufiger. Dreht aber der Wind auf Nord oder Ost würde sich nichts ändern, da hätten die Südeuropäer den Schwarzen Peter gezogen, weil dann die Winter dort viel kälter wären. Subtropische Vegetation am Gardasee in Südtirol oder an der Cote d`Azur wären dann Geschichte.