Viele Sünden begangen (evangelisch)?

9 Antworten

Hallo

Dein Text hat mich sehr erschüttert. Erstens wegen deiner Lebensgeschichte - du musstest in jungen Jahren schon so viel Leid erleben, völlig grundlos. Das lässt einen erstmal an die Existenz eines gütigen Gottes zweifeln. Warum so etwas zulassen?? Das Zweite, was mich aber noch mehr erschüttert, ist dass du dir selbst für dieses Leid die Schuld gibst! Manche Menschen tun das. Sie verinnerlichen die Gewalt und fühlen sich für das, was ihnen widerfahren ist, selbst verantwortlich. Dieses Gedankenmuster musst du unbedingt abstellen und als völlig falsch hinterfragen. Du bist nicht schuld an deinem Missbrauch und auch nicht am Mobbing. Das Opfer ist nicht schuld, an dem, was es erleidet. Manchmal schwingt da auch ein gewisser Selbsthass mit, nach dem Motto "Ich war zu dumm, um mich aus dieser Situation zu befreien" und Ähnliches. Was bei solchen Gedanken not tut, ist dass du dir selbst der Freund und Beistand bist, den du in der Aussenwelt offenbar nie kennen gelernt hast. Wenn du gläubig bist, dann kann der Glaube an den Gott Israels helfen. Das ist der Gott der Leidenden und Weinenden - einer, der sie aus der babylonischen Sklaverei herausführt, in die Freiheit eines selbstbestimmten Lebens. Die Aussenwelt hat versagt - dafür kannst du nichts. Jeder Mensch hat das Recht, ohne den Schmerz der Vergangenheit zu leben. Besonders du, nachdem, was du schon alles durchlitten hast. Setz deinem Schmerz ein Ende, indem du diesen Schuldgefühlen keine Chance gibst und dir selbst der beste Freund bist.

unknow100034 
Fragesteller
 07.04.2021, 13:35

Das ist wirklich lieb, vielen lieben Dank! Ich bin nun auch schon länger in Therapie um das ganze zu verarbeiten.. Ich denke das ich mir selbst die Schuld zuschiebe kommt auch irgendwie von meinen Eltern. Mein Vater ist ein sehr grosser narzisst, der sich nie für uns interessiert hat. Er hatte in meiner Kindheit auch ne Affäre, hat meine Mutter also betrogen (kein Wunder das er sich dann nie für uns interessiert hat) meine Mutter ist Tabletten abhängig und mein großer Bruder Alkoholiker. Als das damals alles mit mir passiert ist, gaben sie mir die Schuld dafür und haben sich nicht gross darum gekümmert, bzw. Eher nicht eingesehen das es mir dadurch ekndcah schlecht geht und ich eben auch ein Trauma davon trage. Ich denke das war das schlimmste für mich, wenn die eigene Familie einen nicht versteht. Deshalb habe ich dann eben auch angefangen mich selbst zu verletzt, zu rauchen usw...

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emilia32  07.04.2021, 13:46
@unknow100034

Du musst dich von der Gewaltspirale lösen. Das geht nur durch die Liebe. Sprich mit dem gütigen Gott, der dich über alles liebt und dich von dem ganzen Müll befreien möchte. Du bist sein geliebtes Kind.

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Was du schreibst, hört sich mehr nach einem Opfer als nach einem Täter an.

Dass Gott uns verzeiht, ist nach der Bibel wirklich ganz einfach. Wir brauchen Sündenerkenntnis, dass wir Sünden begangen haben (wir sündigen alle in Worten, Taten und Gedanken, das müssen wir einsehen) und Gott um Vergebung bitten.

Wenn wir dies ernsthaft tun, dürfen wir uns sicher sein, dass Er uns alle (!) unsere Sünden vergibt.

Im Neuen Testament der Bibel steht klar:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Und:

  • "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).

Weil Gott uns liebt:

  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
  • "Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren" (Römer 5,8).

Weil Gott dir vergeben hat, kannst du dir auch selbst vergeben und dein altes Leben hinter dir lassen. Der Apostel Paulus hat vor seiner Bekehrung Christen verfolgen, foltern, ins Gefängnis werfen und töten lassen. Danach änderte er sich komplett (eine 180-Grad-Drehung) und wurde zum Verkündiger des Evangeliums, der "Frohen Botschaft" von Gottes Liebe, Gnade und Errettung.

Jesus ist für die Sünde der ganzen Welt gestorben. Das schließt auch deine Sünden ein. Jeden Tag von neuem, auch 2 mal täglich.

Nur mit dem Beten solltest du wieder anfangen. Eine gute Beziehung läuft über Gespräche. Wenn du Gott anschweigst, dann hilft dir das gar nicht.

Rede mit ihm und klage ihm deinen Kummer. Erzähl ihm, wie schlecht es dir geht und wie schwer dir das alles ist.

Er hört dir zu. Jesus ist die ganze Zeit bei dir und wartet nur darauf, dass du wieder mit ihm redest.

Viele sehen Gott mit anderen Augen. Lies das neue Testament.

Gott ist gerecht. Er hatte seine Gründe. Aber als Zeichen für die Liebe zu uns Menschen, setzte er einen Regenbogen an den Himmel. Gott ist nicht böse. Gott ist das Beste, was der Menschheit widerfahren ist. Er ist voller Liebe, Gnade, Wärme, Ruhe, Frieden, Barmherzigkeit, Harmonie und Geborgenheit.

"Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt, der soll ein Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde" (1.Mose 9,13).

Dieses bunte Farbband am Himmel ist doch eine herrliche Idee Gottes, finde ich.

Gott sagt uns mit diesem phantastischen Zeichen, auch mit Dir habe ich meinen Bund geschlossen, ganz allein, persönlich mit Dir.

Gläubige haben bereits in alter Zeit, den Regenbogenfarben, folgende Deutungen zugeordnet:

- Rot, die Farbe der Liebe, Gott liebt Dich!

- Orange, die Farbe der Hoffnung. Du darfst immer Hoffnung haben!

- Gelb, die Farbe der Ewigkeit. Durch Jesus haben wir eine Zukunft!

- Grün, die Farbe des Wachstums. Gott sorgt für Dich!

- Hellblau, die Farbe der Wahrheit. Gottes Wort ist die Wahrheit!

- Indigo (Dunkelblau), die Farbe der Treue. Gott steht zu seinem Bund!

- Violett, die Farbe der Buße und Versöhnung. Gott vergibt Deine Schuld.

Weiter heißt es in

1. Mose 9,14: "Und wenn es kommt, daß ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken."

1. Mose 9,15: "Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, daß hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe."

1. Mose 9,16: "Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, daß ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist."

1. Mose 9,17: "Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden."

Und als Jesus kam, wurden Ehebrecher verschont und nicht mehr hingerichtet. Er vergab den Menschen ihre Sünden.

All das Leid gehört zum Leben dazu. Es dient dem geistigen Wachstum.

Die Hölle wurde für den Teufel und seine Anhänger geschaffen. Aber er ist der Gott dieser Welt. Er führt die Menschen in Versuchung. Er versucht sie zu beeinflussen und zu manipulieren, redet ihnen ein, dass Gott nicht existiert oder dass Gott sie verlassen hat. Er erzählt ihnen Lügen. Er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. (Johannes 8,44)

Gott lässt den Teufel aber auch an uns heran, um unseren Glauben zu prüfen, nämlich ob wir trotz Leid und schlimmen Erlebnissen ganz allein immer noch auf Gott vertrauen oder ob wir uns von Gott abwenden und den Lügen des Teufels glauben. Da gab es mal eine Geschichte in der Bibel. Die Geschichte von Hiob.

Hiob ist ein unbescholtener und gottesfürchtiger Mann. Er lebt einige Jahrhunderte vor Christus mit sehr viel Gesinde irgendwo im Osten Palästinas. Und er ist reicher als alle anderen in der Gegend. Er weiß nicht, dass er als Spielball einer Wette zwischen Gott und dem Satan herhalten muss. Eine riskante Wette: Sollte Hiob versagen, hätte sich auch Gott selbst aufs Spiel gesetzt. Und Satan ist ganz sicher, dass Hiob sich von Gott abwenden wird, wenn er ihm nur übel genug mitspielt. Aber auch Gott vertraut auf Hiobs unerschütterliche Frömmigkeit. Der Teufel hat grünes Licht für alle Heimsuchungen, nur Hiobs Leben muss er schonen.

Leben? Was heißt hier Leben? Da wird ein Mensch körperlich und seelisch gequält, dass es seinen Freunden die Sprache verschlägt, er selbst den Tag verflucht, an dem er geboren wurde, und sein Leben verwünscht. Wäre er doch bei seiner Geburt gestorben, dann hätte er jetzt Ruhe und müsste nicht so sinnlos leiden. Nach wie vor ist er sich seiner tadellosen Lebensführung bewusst. Immer rätselhafter erscheint ihm der Gott, der ihm solche Schmerzen zufügt und sich weigert, ihm zu sagen, warum: Warum schenkt Gott Menschen überhaupt das Leben, wenn er es ihnen später doch nur verleidet?

Jeder Ehrlose darf Hiob verspotten: „Jetzt verlachen mich die, deren Väter ich nicht wert geachtet hätte, sie zu meinen Hunden bei der Herde zu stellen“, klagt er. Und leidet selbst wie ein Hund unter der Hand Gottes. Doch was ist das für ein Gott, der solche Leiden auferlegt? Hiob erfährt ihn als Unterdrücker, Zerstörer, Gewalttäter, als unverständlich Grausamen, der kein Recht hat, die Treue eines Menschen zu fordern.

Der zwar verzweifelt klagende, aber standhafte Hiob erhält am Ende Wohlstand und Gesundheit zurück. Er hat mehr Kamele und Rinder, mehr Esel und Schafe als zuvor. Alles wird doppelt ersetzt. Die Verwandten wenden sich ihm wieder zu, es werden ihm so viele Kinder geboren, wie er früher hatte. Und keiner im Land hat schönere Töchter. Vor Hiob liegt noch ein langes Leben, das viel Segen erfährt.

Daran kann man doch sehen, dass Hiob geistig gewachsen ist und trotz schweren Zeiten Vertrauen in Gott hatte. Gott gab dem Teufel die Erlaubnis, uns heimzusuchen, aber der Teufel handelt zum Teil auch eigenmächtig und will uns von Gott fernhalten.

Alles im Leben hat seinen Sinn, sowohl das Positive, als auch das Negative. Sowohl Freude als auch Leid und Leid dient dem geistigen Wachstum!

Lies einfach mal die ganze Offenbarung. Spätestens, wenn das neue Jerusalem da ist und Jesus zurückkommt, wird es kein Leid mehr geben. Die Offenbarung endet mit dem Frieden auf Erden. 

Offenbarung 21, 3-7

Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß! Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.

1 Tag mit Gott verbringen, das tu ich schon mein ganzes Leben lang. Ich, mein Bruder, meine Oma, meine Mutter und mein Vater, wir sind alle Christen und gläubig. Gott ist unsere Bezugsperson. Gott ist unser himmlischer Vater. Ihr könnt mir erzählen was ihr wollt. Die Welt mit Gott ist für uns wunderschön. Ja. Die Welt ist grausam, aber Gott hat damit nix zu tun. Ist nicht sein Problem. Wir sind für unser Leben und für unsere Handlungen selbst verantwortlich. So ist nun mal das Leben.

Gott hilft den Menschen. Nur manche Dinge im Leben müssen wir nun mal selbst in den Griff bekommen. So ist nun mal das Leben. Durch all die negativen Dinge im Leben lernen wir doch erst, das Gute und das Gute im Leben zu schätzen und Leid und Schmerz dient dem geistigen Wachstum, wenn wir lernen, damit umzugehen.

Erziehung bedeutet nicht immer da zu sein, sondern durch die Entscheidungsfreiheit alles zu ermöglichen. So hat man die Möglichkeit, aus Fehlern zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen. Man gewinnt immer mehr an Erfahrung dazu und lernt immer wieder etwas Neues dazu und somit bietet sich die Möglichkeit, auch anderen, die in der gleichen Situation stecken zu helfen, ihnen Rat und Tipps zu geben, wie sie es beim nächsten Mal anders und besser machen können oder wie sie mit einer schwierigen Situation umgehen können.

In Johannes 3,16 heißt es:

Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Also. Denke daran. Hab keine Angst. Gott liebt dich. Hab Vertrauen in Gott/Jesus Christus. Bete. Gott ist liebevoll und barmherzig. Er wird dir vergeben, wenn du deine Sünden wirklich bereust. Er wird in dein Herz sehen und erkennen, ob du es wirklich ehrlich meinst oder nicht. Kein Mensch ist perfekt, aber allein durch Jesus Christus können selbst Sünder gerettet werden und sie werden nicht in die Hölle kommen.

Hab Vertrauen in Jesus Christus, denn er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater (Gott), denn durch ihn (Jesus Christus).

Jesus vergab am Kreuz einem Verbrecher und Sünder seine Sünden und sagte: "Wahrlich, ich sage dir, noch heute wirst du mit mir im Paradies sein."

Hab Vertrauen in Jesus Christus und alles wird gut. Hab keine Angst. Leb dein Leben. Sei nicht verkrampft. Versuche Gutes zu tun, aber tu es von Herzen und nicht weil du vielleicht gezwungen bist, es zu tun.

Gott liebt dich so wie du bist. Er weiß, dass wir nicht sündenfrei sind. Nur Jesus Christus ist es und Jesus kann uns unsere Sünden vergeben. Durch ihn kommen/gelangen wir zu Gott.

Ich finde die Idee hübsch, dass Gott ja eigentlich allwissend sein soll, so müsste er ja auch erkennen warum du das gemacht hast, was du beschrieben hast. Ich finde auch die Vorstellung von einem Gott der dir nicht hilft und dann nur verurteilt, sehr komisch. Eigentlich sollte er dir alles vergeben können solange du es ernst meinst und einen guten Grund für dein Verhalten hattest.

So wie sich das bei dir anhört hoffe ich einfach nur, dass du Trost in deinem Glauben finden kannst und es eigentlich eher krass ist, dass du dich nicht von ihm abgewendet hast.