Vermutung: Barren? Wie soll ich vorgehen?

Burritone  06.01.2025, 16:41

Wie alt ist dein Pferd?Ist er Turniere beim Vorbesitzer gelaufen?

L4828 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 16:51

Er ist 13 und professionell Turniere gegangen. Als "springliebendes" Pferd.

6 Antworten

Er hatte Beritt oder Du eine Stunde mit dem Pferd und Reitlehrer?

Je nach allgemeinen Erfahrungsschatz im Umgang mit Hindernissen, kann das Pferd allgemein skeptisch sein, jetzt noch ein anderer Reiter oder noch schlimmer ein unerfahrener Reiter im Springen.

Gibt dem Tier die Chance in Ruhe anzukommen, Dir unterm Sattel folgen zu wollen und erst dann übers Hindernis tragen zu "müssen".

Das Pferd ist früher professionell gesprungen worden also auch echt hoch.

Das ist leider ein Widerspruch, je besser ein Springpferd je weniger springt man wirklich hoch, richtig hoch gibt es eh nicht mehr(tierschutzrechtliche Gründe).

Bei guten Springpferden arbeitet man viel mehr an der Rittigkeit, der Schubkraft, springen können die Pferde, was fehlt ist den cm genau anzureiten, so das Pferd den optimalen Winkel bekommt, die optimale Wegeführung.

 Dennoch würde es mich und ihn wahrscheinlich sehr fordern und ganz sicherlich auch stressen.

Was soll das den für ein Stress sein? Dressur bis zum Umfallen, Zeit und Raumtrainig, bis die Augen nur noch Streifen sehen. Immer Entspannt und Locker. Wenn Du Dich stresst, wird das Pferd nur Sauer werden beim Springen! Es bekommt das ja mit, das DU die Stangen unheimlich findest.

Wir haben ein Springpferd für einen Kunden aufbereitet, der ging beim Azubi richtig gut, ist halt etwas nervös, unsicher, als der Kunde das Pferd übernehmen wollte wurde es trotz Unterstützung eher schlechter.

Jetzt hat der Kunde ein anderes Pferd, das ist selbstsicher, ruhig, ausgeglichen, es gleicht die Schwächen" des Eigentümers aus. So geben sich beide halt, der Reiter vertraut dem Tier, das Tier vertraut dem Reiter und sich selbst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

L4828 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 17:59

Er hatte Beritt von einer Stallkollegin. Ich hab leider keine genauen Info's was mit ihm gemacht worden ist, wie hoch welche Klasse usw. Er ist erfahren im Springen aber leider halt einfach nicht unter guten Umständen geritten worden. Er gehörte keiner Privatperson sondern dem Oldenburgerspringverein International persönlich und lief für sie. Mit Stress meine ich, dass das Training zur Entspannung bei Stangen jede einzelne Einheit Stress für ihn verursacht.

L4828 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 18:12
@L4828

Und die Stallkollegin ist Profi also kann sie ausreichend Sicherheit vermitteln.

StRiW  06.01.2025, 19:01
@L4828

Nicht jeder passt auf jedes Pferd.

L4828 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 20:35
@StRiW

Das stimmt, aber ich kann mit Sicheheit sagen, dass der Reiter hier nicht das Problem ist. Er hat einfach schlechte Erfahrungen gemacht und jetzt bleibt mir halt nichts anderes übrig als das beste daraus zu machen.

Mit so einer Behauptung lehnt sich deine Reitlehrerin ganz schön weit aus dem Fenster!

Ich habe schon etliche (ehemalige) Springpferde kennengelernt, die solche Verhaltensweisen bei Stangen zeigten. Ich glaube kaum, dass all diese derartigen Maßnahmen unterzogen worden sind. Sie waren aus dem,Sport genommen worden, weil sie sauer geritten oder eine Verletzung gehabt hatten, oder einfach nur „glotzig“.

Bei den Pferden, die dann nach nach der Sportkariere als Schulpferd Dienst taten, hat man da garnicht viel Aufhebens drum gemacht. Wenn ich der Dressurstunde Stangen und Cavaletti eingebaut wurden, ist man einfach „drüber weg geritten“ und hat kein Drama draus gemacht, wenn sie eben nen Satz dran vorbei machten statt sauber drüber zu gehen, und sie eben wieder abgefangen, wenn sie eilig wurden. Je mehr es dem jeweiligen Reiter gelang, sie bei sich zu behalten und auf die Dressurarbeit zu konzentrieren, um so selbstverständlicher gingen sie dann auch über die Stangen. Oft aber auch dann tagesformabhängig, und je nach dem, wie die Atmosphäre in der Gruppenstunde ist.

Es gibt auch tatsächlich Pferde, die „richtige“ Sprünge anziehen, aber „bodenscheu“ sind; also ein Probelm mit allem haben, was am Boden irritiert. Solche gehen auch draußen meist nicht gern durch Pfützen, und scheuen vor einer vorbeilaufenden Maus, während ein unheimlicher schwenkender Kran an einer Baustelle sie völlig kalt läßt.


L4828 
Beitragsersteller
 07.01.2025, 00:16

Leider macht er nicht nur einen Satz auf die Seite denn das wäre für mich finde ich leichter zu korrigieren. Er weigert sich Meter vor dem Sprung hinzugehen und fängt an den Rückwärtsgang einzulegen. Steigert sich da dann so hinein und füßelt auf der Stelle herum. Ich bin nur froh, dass er so ein lieber Kerl ist und mit Reiter oben so vorsichtig, dass er nicht anfängt zu steigen.

Urlewas  07.01.2025, 00:28
@L4828

Kein Mensch, der nicht dabei gewesen ist, kann wissen, warum das so ist. Einfach Rückschlüsse auf eine bestimmte Art der Tierquälerei zu schließen ist jedenfalls ziemlich unverschämt, und könnte als Verleumdung geahndet werden.
Wäre das Pferd „professionell“ Turniere gegangen , könntest du das ja in den einschlägig Medien sehen.

Man hat dir womöglich ein angebliches Springpferd aufgeschwemmt, dass im Leben noch nie einen Parcours gelaufen ist.

Aber völlig egal, ob dem so ist oder nicht: Du wirst wohl entweder dieses Pferd, oder den Traum vom Springreiten abgeben müssen.

L4828 
Beitragsersteller
 07.01.2025, 16:44
@Urlewas

Ich will hier ja auch keinen schlecht machen sondern nur das Beste für mein Pferd. Na klar ist es immer noch "nur" eine Vermutung, dass er korrigiert worden ist aber wenn die Anzeichen da sind versuche ich darauf einzugehen und ihm bestmöglich über sein Trauma zu helfen. So kann ich Ansätze versuchen, die man ohne die Vermutung vl. nie in Betracht gezogen hätte.

Urlewas  07.01.2025, 21:42
@L4828

Ein Pferd ist kein Mensch, den man beim Pychiatsr auf die Couch legt. Meist ist es eher hinderlich, in der Vergangenheit herumzustochern.
Das gleiche wie bei Straßenhunden… Menschen, die solche Tiere ganz einfach in ihrem Ist -Zusstand annehmen und kontinuierlich genauso daran arbeiten, als wenn es keine Vergangenheit gäbe, schaffen es gewöhnlich sehr gut.
Vergiss einfach diese Vermutungen. Ehrlich gesagt Zweifel ich die Kompetenz deiner Reitlehrerin an. Sie weiß die nicht zu helfen, und kommt dann mit derartigen Ausreden um die Ecke. Sorry, aber das ist mein Eindruck.
Und schlussendlich ist es auch egal, warum das Pferd nicht will - du wirst wohl damit leben müssen, das die Wahrscheinlichkeit , dass du mit ihm niemals über einen Parcours springen wirst, relativ hoch ist. Wenn doch - sei es dir von Herzen gegönnt! Aber ich würde dir sehr abraten, da so hartnäckig drauf aus zu sein. Und vor allem könntest du wegen Verleumdung angeklagt werden, wenn du mit solchen Äußerungen daher kommst. In deinem Umfeld wird es ja Leute geben, die das Pferd und ihren Vorbesitzer kennen.

Was spricht denn dagegen, an der Angst zu arbeiten? Natürlich in kleinen Steps, völlig ohne Druck und vor allem ohne den Hintergedanken "unbedingt springen zu wollen". Such dir einen guten Bodenarbeitstrainer, der kann dich da super unterstützen.

Natürlich hat das Pferd damit anfangs Stress - was aber ja nicht heißt, dass man nicht daran arbeiten kann. Und mit dem richtigen Trainingsaufbau lässt sich der Stress ja auch zeitig abbauen. Ich würde es also definitiv angehen - im Bedarfsfall eben mit der richtigen Unterstützung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Trainer & Trainingstherapeut für Pferde

Natürlich ist dein Traum vertretbar. Jedes Pferd, was Angst hat, kann diese Angst meist auch überwinden mit viel Zeit und Ruhe. Ich würde anfangen ihn wirklich bei jedem richtigen Schritt und jeder mutigen Situation an der Stange zu belohnen. Erst im Schritt eventuell auch mitführen Anfang und dann immer mehr steigern, so dass dein Pferd die Sicherheit bekommt und einfach merkt, dass er bei dir keine Bestrafung bekommt. Ich hatte auch selbst schon mit gebarrten Pferden zu tun, und die sind auch alle geworden. Wenn du noch nicht der sicherste Reiter beim Springen bist, würde ich einen beReiter dazu holen, der dem Pferd einfach die benötigte Sicherheit am Sprung gibt

das ist nicht das verhalten eines pferdes, das gebarrt wurde, sondern ein pferd, das gerne jeden schritt erklärt haben möchte unter einem unerfahrenen reiter, der das nicht kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

L4828 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 20:55

Er wurde von einer sehr erfahrenen Reiterin geritten!

pony  06.01.2025, 20:57
@L4828

das hat damit nichts zu tun.

L4828 
Beitragsersteller
 06.01.2025, 21:16
@pony

Wie schaut für dich dann das Verhalten eines Pferdes aus, dass gebarrt wurde? Er hat Angst vor Stangen. Ich musste mit ihm schon Monate trainieren dass er mit Ruhe im Schritt über Stangen geht wenn ich ihn führe.

Urlewas  07.01.2025, 21:43
@L4828

Dann tu das eben noch ein paar Monate. Und dann weitere Monate führen mit Reiter auf dem Rücken.

pony  07.01.2025, 23:38
@L4828

nein. es hat keine angst vor stangen.

aber es kann gut sein, dass es völlig durchdreht, wenn dem stallmitarbeiter beim misten mal die schaufel umfällt und er sie aufhebt. oder dass es sich keine gamaschen anziehen lässt. oder dass es die hufe nicht gibt. oder du hast das falsche oberteil an. es kommt halt immer drauf an.

ich habe täglich umgang mit zwei traumapferden. die reagieren auf sachen, die du nicht für möglich halten würdest.