Trauzeuge, der aus der Kirche ausgetreten ist?

6 Antworten

Man braucht für eine kirchliche Trauung keine Trauzeugen. Von dem her stellt sich die Frage eigentlich nicht.

Nebenbei bemerkt braucht man fürs Standesamt auch keine mehr.

Wenn man den Trauzeugen natürlich eine Aufgabe im Gottesdienst übertragen möchte, sollte man das schon irgendwie absprechen.

Wenn z.B. die Trauzeugen für das Brautpaar beten sollen, halte ich das für problematisch, allerdings auch weniger wegen fehlender Kirchenzugehörigkeit, als vielmehr weil es unpassend ist, wenn jemand öffentlich und laut ein Gebet sprechen muss, der nichts damit anzufangen weiß.

PaulPeter44  15.07.2018, 19:02

Du hast recht, für eine standesamtliche Trauung braucht man keine Trauzeugen mehr.

Für eine katholische Trauung braucht man mindestens zwei Zeugen, daher sind 2 Trauzeugen verpflichtend. Allerdings ist die Konfession unwichtig.

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kindgottes92  15.07.2018, 20:14
@PaulPeter44

Ok, es kann sein, dass ich etwas vorschnell geantwortet habe, ohne mich über die Gepflogenheiten der katholischen Geschwister zu informieren. Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass es ähnlich ist, wie in den Lutherischen Kirchen.

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Die römisch-katholische Kirche verlangt gemäß Can. 1108 und Can. 1116 CIC die Anwesenheit zweier Zeugen als Mindestnorm für eine gültige Eheschließung. Denn auch eine kirchliche Trauung ohne Priester ist möglich.[3] Die Trauzeugen haben die Kundgabe des Ehekonsenses der Eheschließenden entgegenzunehmen und im Kirchenbuch zu testieren.[4] (wikipedia)

Allerdings ist die Religion oder Konfession unwichtig, daher ja, auch ein Muslime oder ein Ausgetretener Christ darf theoretisch Trauzeuge sein.

Aber auf jeden Fall vorher mit dem Pfarrer besprechen, besonders beim Muslime!

Und auch mit dem Muslimen gut besprechen, denn schließlich nimmt er an einem Gottesdienst einer anderen Religion teil und unterstützt deren Rituale .

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Trauzeugen müssen keiner bestimmten Konfession angehören. Aber trotzdem würde ich Rücksprache mit dem zuständigen Pfarrer halten. Sicher ist sicher.

Deutschland, das Land der Beliebigkeit in fast allen vormals bedeutenden Fragen!

Bei einer standesamtlichen Trauung braucht man keine Trauzeugen mehr. Bei einer kirchlichen Trauung gilt für die "lauwarmen" Protestanten, dass man ebenfalls keine Trauzeugen mehr benötigt, ja, dass, wenn man solche wünscht (was weiterhin möglich ist!) diese nicht einmal denselben Glauben teilen müssen und sogar aus der Kirche ausgetreten sein können. Quo vadis ihr Protestanten?

Einzig die katholische Kirche hält hier noch das Fähnlein hoch. - Sie verlangt bei einer katholischen Trauung weiterhin die Anwesenheit von 2 Trauzeugen, wobei ich nicht sicher bin ob diese katholisch sein müssen oder auch einer anderen christlichen Konfession angehören dürfen.

Der Trauzeuge in der Kirche sollte schon einer Religion angehören, bei Muslimen weiß ich es nicht, ev. oder kath. ist egal wegen der Ökumene. Ausgetreten aus der Kirche bedeutet kein Kirchenmitglied mehr, ist dann Atheist.

kindgottes92  15.07.2018, 18:47

Ich kenne viele Leute, die sind aus Überzeugung aus der Kirche ausgetreten und definitiv keine Atheisten, sondern Christen.

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JTKirk2000  15.07.2018, 18:53
@kindgottes92

Wenn sie trotz Austritt aus einer Kirche immer noch Christen sind, aber keiner Kirche angehören, haben sie (bisher) vermutlich nur nicht zu der Kirche gefunden, die ihrem persönlichen Glauben möglichst entspricht, so wie es bei mir in 15 Jahren meines Lebens der Fall war.

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kindgottes92  15.07.2018, 18:59
@JTKirk2000

Viele Freikirchen empfehlen ihren Mitgliedern auch, aus der Kirche auszutreten. Andere treten aus, weil sie mit verschiedenen Entscheidungen der Kirche nicht einverstanden sind.

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JTKirk2000  15.07.2018, 19:13
@kindgottes92

Wie ich schon geschrieben habe, bin ich aus Gründen, die ich meines Erachtens hier nicht erläutern brauche, da ich diese ohnehin bereits in meinem vorherigen Kommentar angedeutet habe, als Jugendlicher in der evangelischen Kirche inaktiv geworden und schließlich aus dieser ausgetreten, fand aber zu einer ganz anderen Kirche, die in ihrer Lehre meinem persönlichen Glauben aus irdischer Perspektive in fast allen Punkten, außer dass ich eine konsequentere Haltung zu geistigen Gaben, wie die Bibel sie nennt, bevorzugen würde, so nahe kommt, wie keine andere mir bekannte Kirche, insbesondere nicht der großen Kirchen, etwa der katholischen, der evangelischen oder der orthodoxen Kirche(n).

Allerdings was ich in so manchen Freikirchen und auch bei Zeugen Jehovas selbst erfahren habe, ist für mich auch nicht erstrebenswerter, als das was ich in Landeskirchen erlebt habe. Aber das ist für jeden eine persönliche Entscheidung und als solche respektiere ich das, aber für mich kämen solche mit Sicherheit nicht in Frage.

Meiner Ansicht nach hat der Glaube an Gott auch nicht und bedingt mit einer Kirchenzugehörigkeit zu tun. Denn wirklicher Glaube ist kein Etikett, dass man sich beispielsweise durch eine Taufe zulegen kann, sondern wirklicher Glaube kommt von einem selbst. Es ist mit dem Glauben, wie mit wirklicher geistiger Stärke. Man bekommt sie nicht geschenkt, und man hat sie auch nicht einfach so, aber man findet sie, wenn man sie braucht und wirklich danach trachtet.

Eine Tochter, der es wegen Krebs gesundheitlich relativ schlecht ging, sagte zu ihrer Mutter, die ebenfalls in ihrem Leben sehr großen Herausforderungen standgehalten hat: "Ich wünschte, ich hätte Deine Stärke." Die Antwort der Mutter war: "Stärke ist nicht, was man hat, sondern was man findet." Es ist also abhängig, wie Wir Herausforderungen begegnen (sogar und insbesondere den schlimmsten Herausforderungen) ob wir diese Art von Stärke finden.

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Ontario  10.09.2020, 14:51
@kindgottes92

Bin katholisch und aus der Kirche ausgetreten. Man erklärte mir seitens der Pfarrei, dass ich mit dem Abschied aus der Kirche meine Patenschaften die ich eingegangenen, somit verloren habe.

Fühle mich nach wie vor als getaufter Christ. Die Taufe kann mir keiner nehmen. Meinen Glauben habe ich mit dem Kirchenaustritt nicht abgelegt. Es hat andere Gründe, warum ich diese Gemeinschaft verlassen habe, was ich dem Pfarrer auch mitteilte.

Ich gehe davon aus, dass der Pfarrer entscheiden kann, ob einer der aus der Kirche ausgetreten ist, Brautzeuge sein darf. Wenn der Obulus ausreichend ist, den der Ausgetretene bereit ist zu geben, dürfte es kein Problem sein.

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Kevidiffel  15.07.2018, 18:54
Ausgetreten aus der Kirche bedeutet kein Kirchenmitglied mehr, ist dann Atheist.

Das ist ja mal sowas von falsch...

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Liesche  15.07.2018, 19:50
@Kevidiffel

Weshalb tritt man aus der Kirche aus? Wegen der Steuern oder aus Überzeugung? Beides können keine Christen mehr sein!

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kindgottes92  15.07.2018, 20:12
@Liesche

Doch, als Christ kann man auf keinen Fall mit allem einverstanden sein, was unsere Landeskirchen an Blödsinn verzapfen. Ob man deswegen austritt, ist eine andere Frage, aber ich kenne viele, die das genau deswegen getan haben.

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Liesche  15.07.2018, 22:14
@kindgottes92

Dann gehört man aber nicht mehr zur Kirche, ist vielleicht noch gläubig, trotzdem kein Christ der Kirche.

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kindgottes92  15.07.2018, 22:42
@Liesche

Christen sind Menschen, die mit Jesus leben und nicht Menschen, die in einer Kirche Mitglied sind. Es gibt zwar Schnittmengen, aber das sind zwei völlig unterschiedliche Sachen.
Und selbst wenn jemand mangels Glauben aus der Kirche austritt, ist er deswegen noch lange kein Atheist. Ein Atheist ist der festen Überzeugung, dass es keinen Gott gibt. Die breite Mehrheit, der das relativ egal ist, zählt da nicht dazu.

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Kevidiffel  15.07.2018, 23:20
@Liesche
Beides können keine Christen mehr sein!

Wikipedia: "Als Christ wird eine Person bezeichnet, die sich zu Jesus Christus bekennt."

Erst informieren und dann was von dir geben. Natürlich kannst du noch Christ sein, wenn du aus der Kirche ausgetreten bist. Du bist aber auch kein Christ, wenn du in der Kirche bist, dich aber nicht zu Jesus Christus bekennst.

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