Trans Menschen, wie geht ihr mit euren Eltern mit dem Thema um?
meine Pronomen sind they/er, ich bin afab und hatte mein Coming out bei meinem Vater. Seine Reaktion war nicht besonders gut und ich fange gerade an alles an mir zu hassen, es fühlt sich an als würde ich ihm seine Tochter wegnehmen und als würde ich meine Vergangenheit ausradieren indem ich meine Pronomen und meinen Namen ändere und mit testo anfange und ne top surgery machen lasse. Ich will immer noch ich sein, ich hab so Angst. Ich bin in vielerlei Hinsichten feminin und möchte so bleiben, ich radiere nicht meine weibliche Seite an mir aus, ich möchte mich nur Wihl mit meiner Identität und meinem Körper fühlen und respektiert werden.
Es fühlt sich an als würde ich meinen Vater verraten
4 Antworten
Ich kann aus deinem Text deine Gefühle recht gut nachvollziehen. Dein Coming Out war für dich sicherlich ein großer Schritt und wahrscheinlich hast du dir gewünscht, dass dein Vater positiv, liebevoll und verständnisvoll darauf reagiert und nicht derart reserviert. Vielleicht hilft es dir weiter, wenn du dir bewusst machst, dass du vermutlich mehrere Jahre gebraucht hast, zu verstehen, dass du trans bist, während dein Vater nur wenige Minuten dafür hatte. Gerade wenn ihr zuvor wenig über eure Gefühlswelten gesprochen hat, braucht das manchmal alles etwas Zeit, bis sich das Verständnis aufgebaut hat. Du hast ihm schließlich nichts weggenommen, du hast ihm im Gegenteil das Vertrauen entgegen gebracht, zu zeigen, wer du wirklich bist.
Vielleicht könnte es helfen, wenn ihr gemeinsam mal zu einer Transberatungsstelle geht. Es gibt auch Beratungen oder Gruppen, die sich speziell nur an die Eltern richten. Das Queer-Lexikon hat eine Broschüre, die sich speziell an Eltern richtet. Wenn du dich schon einer anderen Person gegenüber anvertraut hast, könntest du diese mal fragen, mit deinem Vater zu sprechen und ihm diese Angebote vorzuschlagen.
Hey, das klingt echt nach einer schwierigen Situation, und ich kann total verstehen, dass du gerade mit so vielen widersprüchlichen Gefühlen kämpfst. Du bist nicht allein damit – viele trans Menschen machen ähnliche Erfahrungen, und es ist absolut okay, Angst zu haben und trotzdem einfach du selbst sein zu wollen.
Vielleicht könnte es helfen, dich mit anderen auszutauschen, die das auch durchgemacht haben. Ich kenne www.meetyourfellows.de, eine Online-Plattform, wo du mit Leuten reden kannst, die deine Gedanken und Ängste wirklich nachvollziehen können – ohne Angst, jemanden aus deinem Umfeld zu treffen. Es gibt dort Gruppen zu allem Möglichen, auch zum Thema Geschlechtsidentität, und wenn du keine passende findest, kannst du selbst eine gründen. Du kannst das Ganze kostenlos testen und einfach mal schauen, ob es dir guttut. Vielleicht wäre das ja ein guter Ort für dich. :) alles gute dir!
Ich bin ebenfalls afab, meine Mutter, bei der ich mich vor Weihnachten endlich geouted habe, hat äußerst ungehalten reagiert (wohl bemerkt, ich bin 38 und weiß nun seit ca. 32 Jahren, dass ich kein/e Mädchen/Frau bin, mit ca. 18 wollte ich eine Transition beginnen, hab es dann aber aus Gründen gelassen). Ich habe allerdings nicht das Gefühl, dass ich ihr die Tochter nehme, denn sie hatte sie nie, ich war nie feminin, habe mich nie besonders weiblich gekleidet, gegeben oder sonstwas. Für mein gesamtes Umfeld war ich immer zu kerlig für ne Frau.
Ich lass sie maulen, irgendwann gibt sich das. Langsam wird sie gechillter. Wahrscheinlich wird sie nochmal ausflippen, wenns ernster wird. Ist dann halt so.
Testosteron nehmen und sich Operationen zu unterziehen sind harte Maßnahmen gegen die eigene Gesundheit. Das solltest du dir äußerst gut überlegen.
Da wäre ich als Vater auch alles andere als begeistert.