tragen die Taliban auch einen Stahlhelm unter der Kapuze oder reicht eine Kappe aus Wolle aus?

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, sie tragen in der Regel auch bei Kampfhandlungen keine Helme, denn sie haben erkannt, dass Helme im Kampfeinsatz völlig überbewertet sind. Streitkräfte, deren Soldaten in den letzten großen Kriegen keine Helme trugen, hatten auch keine größeren Verluste als andere Streitkräfte.

Das hatte sogar der brave Soldat Schweijk im ersten Weltkrieg erkannt, als er fragte: „Herr Hauptmann, was nützt mir Stahlhelm, wenn ich bekomme Bauchschuss?“

bachforelle49 
Fragesteller
 19.08.2021, 09:44

ok, ja, die Frage ist bloß, warum diese Erkenntnisse nicht bei weisen literarisch gebildeten studierten oder besser überstudierten Offizieren und politischen Entscheidern vorherrschen, oder ihnen Zitate eines "Jaroslav Hasek" böhmische Dörfer sind

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Stahlhelme verwendet heut so gut wie keine Armee der Welt mehr, wenn dann sind das Gefechtshelme.

Weder Stahl- noch Gefechtshelm sind darauf ausgelegt direkten Beschuss abzuwehren. Das könne die schlicht nicht. Ihre Aufgabe ist es Schutz vor Granatsplittern oder Querschlägern, also Geschossen mit relativ wenig kinetischer Energie, zu bieten.

In asymmetrischen Kriegen bzw. irgendwo in der afghanischen Wüste ist die Gefahr von solchen Projektilen aber im Vergleich zu früheren Schlachten mit Artillerie- oder Bombenüberfällen relativ gering bzw. steht bei heutigen Granaten und Bomben die Splitterwirkung nicht mehr im Vordergrund.

Auch modere Armeen haben das erkannt und setzen immer mehr auf leichte Helme wie den Ops-Core. Das Bundesheer (A) hatte m.W. geplant damit den Großteil der Kader und Milizeinheiten auszurüsten und in auch in D gehört er als Bestandteil zum IdZ-ES.

Die Taliban hatten einmal eine Versammlung, in der die Sache mit dem Helm erörtert wurde, weil einige besorgt waren, daß ein zerschossenes Gehirn den Tod bedeuten könnte. Doch dann kamen sie übereinstimmend zu der Überzeugung: Dieses winzige Ding treffen unsere Gegner nie.

bachforelle49 
Fragesteller
 29.08.2021, 10:52

womit bewiesen ist, daß "Gehirn" allein bei Krieg und Einsatz, Kampf und Hilfe allein nicht zwingend vorgegeben sein muß, es reichen auch Geld und Opportunismus, Abhängigkeit und Verdienstmedaille.. bei "Gehirn" alleine, so denn selbiges vorhanden wäre, bräuchte es ja keinen Krieg, usw ..

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und den gestandenen Streitmächten das Fürchten zu lehren

Die gestandenen "Streitmächte" fürchten sich nicht vor den Taliban. Ich weiß nicht, wie du darauf kommst. Keine Einheit der Taliban hätte die geringste Chance gegen Einheiten der westlichen Armeen in einem offenen Kampf. Die Taliban sind eher eine feige Brut, die aus dem verborgenen heraus hinterlistig operieren, sie meiden den offenen Kampf.

Wenn aber selbst die reguläre Armee Afghanistans ihr Land für nicht verteidigungswert halten, und ihre Uniformen ausziehen und sich verstecken, dann muss auch kein fremder Soldat für diese Bevölkerung sterben.

bachforelle49 
Fragesteller
 19.08.2021, 22:32

ja, das ist aber Politik, warum hat man denn überhaupt Streitkräfte, Bundeswehr usw.. dahin geschickt?? Wenn schon die sogenannten Regierungssoldaten kneifen, warum sollte dann ein fremder Soldat dort im fremden Land seinen Kopf hinhalten?? Das Thema ist, daß die Mär verbreitet wurde, daß die Freiheit des Westens am Hindukusch verteidigt wird, so ein Quatsch.. wir werden aufpassen müssen, daß nicht hier durch dies ganze Durcheinander und Willkommenseuphorie die Freiheit im eigenen Land in Gefahr gerät

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Die Taliban mussten nicht kämpfen, um in Kabul einzurücken. Sie waren sich sicher, dass die überwältigende Mehrheit der Afghanen auf ihrer Seite steht oder zumindest ihre Herrschaft hinnimmt. Also konnten sie in Alltagskleidung und z. T. auf Mopeds wie bei einem Ausflug in die Stadt hineinfahren.

bachforelle49 
Fragesteller
 19.08.2021, 08:34

ja wenn das so ist, warum wollen dann alle Afghanen jetzt nach Deutschland ausgeflogen werden .. (??!). wir haben doch selbst genug eigene Wohnungsbau-, Schul- und andere Bundeswehridentifikationsprobleme

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batu1997  19.08.2021, 08:51
@bachforelle49

Wohnungsbauprobleme und Schulprobleme sind aber nicht gleichzusetzen mit dem Tod.

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bachforelle49 
Fragesteller
 19.08.2021, 09:07
@batu1997

was bei dem Durcheinander erst noch nachweislich genau wie die wahren Hintergründe bewiesen und eruiert werden muß.. sonst bleibt nur Populismus, mit Tod und Sterben läßt sich natürlich vorteilhaft Regierungspolitik betreiben, wenn man selbst nicht davon betroffen ist und daran auch noch verdient..

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musmontis  19.08.2021, 09:41
@bachforelle49

Alle Afghanen? Sicher nicht. Das sind die Ortskräfte, die wegen der Zusammenarbit mit dem Westen bedroht sind. Das sind 1 % der Bevölkerung. Während der Taliban-Herrschaft sind kaum Afghanen ausgewandert.

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