Tod eines Bewohners. Pflege. Wie geht man damit um. FSJ?

4 Antworten

Man muss sich halt im Klaren darüber sein, dass der Tot zu diesem Beruf dazugehört.

Man muss sich bewusst machen, daß das Sterben zum Leben dazu gehört.
Es klingt hart, aber so ist das in der Natur.
Ich hatte in den letzten 3 Jahren 3 herbe Verluste, beide Eltern und ein Geschwisterteil sind gestorben, letzterer viel zu früh !!
Natürlich ist das traurig, aber nun müssen sie auch nicht mehr leiden.
Das ist ein schwacher Trost, aber so ist es leider.
Besonders bei diesen Berufen ist der Tod oft allgegenwärtig....
Mein Vater sagte immer, das Pflegeheim sei ein Rentnerknast, und danach kommt nur noch der Friedhof.

Mhh, naja, also recht hatte er damit.

Das ist schwere Kost und du tust dir keinen Gefallen damit, wenn du sehr enge Beziehungen zu Menschen aufbaust.

Es ist in solchen Berufen außerordentlich wichtig, eine grundsätzlich positive Einstellung zu Menschen zu haben, gerade auch zu denen, die sich selbst nicht mehr helfen können und die auf Mitmenschen wie dich angewiesen sind. Das ist es auch, was den Beruf für viele, die ihn ausüben, so wertvoll und wichtig macht.

Was man in diesem Job aber lernen muss, ist nach Feierabend die Tür hinter sich zuzumachen und die hilfsbedürftigen Menschen der nachfolgenden Schicht zu überlassen. Denn es geht auch um einen Job, den man nur dann gut machen kann, wenn es im eigenen Leben noch andere wichtige und schöne Dinge gibt, bei denen man die Belastungen aus dem Job wieder kompensieren kann.

Zu diesen schönen Dingen kann nach Feierabend durchaus auch das Feierabendbier gehören. Es kann aber auch schädlich sein, ebenso wie der Joint, wenn es in erster Linie dazu dient, Belastungen zu überdröhnen.

Ich will da jetzt wirklich keinen Vortrag bringen, aber die Lösung deiner gesundheitlichen Probleme kann durch einen Job, den du gerne machst, sehr gefördert werden, sie läuft aber gegen die Wand, wenn du aus dem Job Belastungen mit nach Hause bringst, die du wiederum zu verdrängen suchst.

Wer in der Pflege arbeitet, muss wissen, dass dort Menschen sterben, darf um diese Menschen auch trauern, muss diese Trauer aber auch professionell überwinden, um für die nächste "Generation der Todgeweihten" bereit zu sein.

Sinn des Jobs ist es nicht, alte Menschen zu lieben, sondern sie würdevoll auf der letzten Etappe ihres Lebens zu begleiten. Gerade deswegen sind viele von ihnen auch so dankbar dafür und deswegen ist dieser Job auch so wichtig.

Noeru  19.12.2023, 19:22

Wunderschöne Antwort. Danke!

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Naja man weiß ja schon vorher wenn man im Heim oder im Krankenhaus arbeitet dass es mal zum Tod kommen wird man darf das auf jeden Fall nicht zu hart nehmen und ich weiß nicht wie man das sagt man darf es halt nicht so ernst nehmen es ist zwar traurig aber man muss halt damit umgehen können