Sündhafte Gefühle?

6 Antworten

Unsere Gefühle sind Mitteilungen unserer Emotionen und spiegeln lediglich unsere Befindlichkeit. Unsere Emotionen filtern und bewerten Informationen aus der Innenwelt (von unseren Organen) sowie aus der Außenwelt. (Z.B. "es geht mir heute gut" oder "ich bin traurig") ist so eine Mitteilung.

Unsere Emotionen filtern also Informationen, bewerten diese und dann informieren sie uns in unserem Bewusstsein. Diese Information nennen wir Gefühl.

 Unsere Emotionen sind für das biologische Leben lebenswichtig.

Unsere Emotionen sind nur an unserem (biologischen) Leben - an unserem Wohl - interessiert. Daraus ergibt sich die Selbstbezogenheit. Unser Nächster z.B. ist unseren Emotionen völlig egal.

Jedoch kennen Emotionen/Gefühle keine Moral, wissen nichts von Gesetzen und sind an Gott nicht interessiert. Emotionen/Gefühle können nicht denken oder einen Sachverhalt analysieren. Das müssen wir schon mit unserem Verstand tun.

Lassen sich Menschen von ihren Emotionen steuern, ist ein egoistisches Leben ohne Gott völlig normal. Die Auseinandersetzung Emotionen versus Verstand/Geist begleitet uns ein Leben lang, weil wir eben in einem Körper leben, für dessen Erhalt die Emotionen so wichtig sind. Es liegt an uns zu entscheiden, ob wir uns von unseren Emotionen oder von unserer Vernunft und unserem Geist leiten lassen.

Createolux  11.11.2023, 10:30

Unsere Emotionen sind nur an unserem (biologischen) Leben - an unserem Wohl - interessiert. Daraus ergibt sich die Selbstbezogenheit. Unser Nächster z.B. ist unseren Emotionen völlig egal.

Auf die Grundemotionen angewendet, scheint dies denkbar, jedoch unter Berücksichtigung der sekundären Emotionen (u. a. Empathie, Scham, Schuld), pauschal in der Form nicht zutreffend. 

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Nordlicht979  11.11.2023, 10:40
@Createolux

Sekundäremotionen bilden sich erst im Rahmen menschlicher Beziehungen, innerhalb der Einbettung in sozialen Strukturen, heraus. Die Herausbildung erfolgt aufgrund verschiedener Einflussfaktoren (z.B: Verstand, Wille) . Insofern der Mensch emotional gesteuert ist, damit auch Verstand und Wille, wird auch die Herausbildung der Sekundäremotionen bzw. der Umgang mit ihnen emotional beeinflusst bzw. gesteuert.

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Createolux  11.11.2023, 14:43
@Nordlicht979

Aus Wissenschaftlicher Sicht gibt es keine Emotion ohne Verstand und keinen Verstand ohne Emotion.

Generell gilt, dass es für Emotionen in ihrer Komplexität, Entstehung und Beschaffenheit, selbst in der Wissenschaft bis heute weder eine einheitliche Theorie noch eine interdisziplinär akzeptierte Definition gibt.

Sicher aus meiner Sicht ist, dass es Emotionen gibt, die sich durchaus für das Leid und Wohl anderer interessieren und nicht ausschließlich selbstbezogen geartet sind.

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Nordlicht979  11.11.2023, 14:57
@Createolux
Aus Wissenschaftlicher Sicht gibt es keine Emotion ohne Verstand und keinen Verstand ohne Emotion.

Ich nehme an, dass Du Gehirn meinst

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Nordlicht979  11.11.2023, 16:51
@Createolux

nur eben die gesamte Palette kognitiver Fähigkeiten u. Prozesse wird von den Emotionen eben nicht erfüllt.

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Createolux  11.11.2023, 22:43
@Nordlicht979

Dass a) Verstand und Emotionen nicht voneinander zu trennen sind, da Emotion und Kognition in einer engen Wechselwirkung zueinander stehen

und b) Emotionen nicht ausschließlich selbstbezogen sind.

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Nordlicht979  11.11.2023, 23:08
@Createolux

a) Verstand ist eine Einheit, die mit Emotionen interagiert. Kognition im Sinne von z.B. Wahrnehmung ist den Emotionen zuzuordnen (dient den Emotionen)

b) leider doch

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Createolux  12.11.2023, 00:14
@Nordlicht979

a) Verstand ist die Fähigkeit, zu denken und Schlüsse zu ziehen. Wahrnehmung ist ein kognitiver Prozess, wie auch das Denken.

Kognition und Emotion sind voneinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig.

b) Nein, eben nicht, da bspw. Mitgefühl oder Schuldgefühle nicht selbstbezogen sind.

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Nordlicht979  12.11.2023, 12:08
@Createolux
Kognition und Emotion sind voneinander abhängig und beeinflussen sich gegenseitig.

Das ist aus meiner Sicht richtig, jedoch auch eine etwas grobe Beschreibung. Die Rolle des Willens ist dabei noch nicht berücksichtigt.

Zu b)

Das Thema "Mitgefühl sowie Schuldgefühl" ist spannend - aber auch etwas kompliziert. Wie Du schon oben mitteiltest, ist Mitgefühl eine Sekundäremotion. Das gilt auch für das Empfinden von Schuld. Beide Gefühle sind "blind". Sie sagen nichts über die Realität aus. Nur weil ich mich z.B. schuldig fühle, bin ich nicht zwangsläufig auch wirklich schuldig. Nur weil ich Mitgefühl für z.B. Udo empfinde, ist Mitgefühl angebracht bzw. zielführend.

Sekundäremotionen wachsen nicht, wie uns Beine und Arme wachsen. Sie werden erst im Umfeld unserer Sozialisierung entwickelt. Eine wichtige Rolle dabei spielen unsere unbewussten sowie unsere bewussten Entscheidungen. Damit ist z.B: gemeint, dass wir bereit und willens sind, Gelerntes und Erfahrenes zu hinterfragen, zu ergänzen - oder auch nicht.

Ob wir das aber tun, hängt wieder davon ab, ob wir emotional gesteuert sind oder nicht. Unsere Emotionen präferieren aus bekannten Gründen den Energiesparmodus. ==> Denken kostet Energie! Und das wieder steht dem Hinterfragen, dem Lernen, dem Verändern gelernter Prozesse entgegen. Man könnte das auch mit einer Frage ausdrücken: "warum soll ich über meine eventuelle Schuld nachdenken, wenn das a) nur anstrengend ist (mögliche Energieverschwendung) und b) mir keinen ersichtlichen Vorteil bringt? Diese Fragen zeigen die Selbstbezogenheit des Menschen bzw. seiner Emotionen auf. (Das Gleiche gilt für den Begriff Mitgefühl)

Der Vernunft gesteuerte Mensch wird oft oder meistens Gründe erkennen, warum es gut ist, Energie für die Beantwortung der Fragen aufzuwenden. Ob er sich dabei auf Gründe stützt, die eher egoistischer oder eher altruistischer Natur sind, wäre dabei noch zu prüfen.

Wichtig dabei ist: Der Mensch wählt unbewusst oder bewusst die Gründe aus, auf die er sich bei seiner Entscheidung stützen will. Sind die Gründe eher egoistischer Natur, festigt das die natürliche Selbstbezogenheit des Menschen. Sind die Gründe eher altruistischer Natur, bildet sich ein Widerstand gegen die Selbstbezogenheit mit der Folge, dass dieser Mensch zunehmend bereit ist, Energie aufzuwenden, auch wenn das keinen eigenen Vorteil bringt.

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Createolux  12.11.2023, 13:54
@Nordlicht979

Das ist aus meiner Sicht richtig, jedoch auch eine etwas grobe Beschreibung. Die Rolle des Willens ist dabei noch nicht berücksichtigt.

Die Rolle des Willens ist nicht außen vor gelassen, denn das Denken und der Wille wird von Emotionen beeinflusst und umgekehrt. Wie stark der jeweilige Einfluss ist, hängt von verschiedenen Faktoren, wie auch der Willenskraft ab.

b) Zur Entstehung und Beschaffenheit der Emotionen, ob durch Evolutionäre oder Sozial-Gesellschaftliche Entwicklungen, gibt es selbst in der Wissenschaft bis heute weder eine einheitliche Theorie noch eine interdisziplinär akzeptierte Definition.

Aus welchen Gründen Emotionen erlernt wurden und ob man bereit ist, darüber zu reflektieren, hat nichts damit zu tun, welches Ziel von der jew. Emotion verfolgt wird.

Empathie bspw interessiert sich für die Bedürfnisse anderer, was idR fürsorgliches Verhalten zur Folge hat und demnach nicht selbstbezogen ist.

Auch zB. Schuldgefühl zielt auf das Erkennen und ggf Beheben von verursachten Schäden an anderen ab. Es ist keine selbstbezogene Motivation dahinter zu erkennen, sondern das Gegenteil.

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Es ist relativ einfach "sündhafte" Gefühle los zu werden.

Du lässt alle absurde "Götter" - Religion hinter Dir und steigst in die Realität auf. In der Realität angekommen stellst Du fest das es so etwas wie "Sünden" nicht gibt.

"Religion" ist kein unabwendbares Schicksal.

"Religion " ist nachweislich heilbar.

Wir dürfen Sünde an Gott abgeben und darauf vertrauen, dass Er sie und vergibt!

Gott sieht und dann als reingewaschen von aller Schuld an ("in weißen Kleidern"). Wenn Gott das so sieht, dürfen wir das auch annehmen und uns so sehen!

Das nicht aus uns, sondern weil Jesus alles für uns getan hat, was für unsere Errettung und die Vergebung unserer Sünden notwendig ist. Wir brauchen dies nur noch im Glauben anzunehmen und um Vergebung zu bitten!

Gott vergibt uns alle unsere Sünden gern, wenn wir Ihn im Gebet darum bitten:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Das Ziel ist, nicht zu sündigen. Wenn wir aber in Sünde fallen, gibt es Vergebung in Jesus Christus:

  • "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).

Weil Gott uns liebt:

  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

" Aber man darf nicht auf diese Gefühle hören, korrekt? Wieso habe ich überhaupt noch Verlangen nach weltlichen Sündhaften Dingen, manchmal?

Ist das normal auch als Christ? "

1.Petrus 1.13-16 " Darum umgürtet eure Lenden und stärkt euren Verstand, seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch dargeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi. Als gehorsame Kinder gebt euch nicht den Begierden hin, in denen ihr früher in eurer Unwissenheit lebtet; sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.« 

Darum geht es in der Heiligung, welcher ein Prozess ist der ein Leben lang dauern kann. Wir sind zwar geheiligt durch den Glauben an Jesus Christus, doch muss diese Heiligung in uns wachsen und Gestalt annehmen.

Deshalb hat Johannes der Täufer auch gesagt : Johannes 3.30 " Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. " Johannes hat die Menschen zur Buße gemahnt, also zur Abkehr/ Umkehr von der Sünde zu einem Sündenfreien Leben. Jesus Christus war frei von Sünde, daher können auch wir, wenn wir an ihn glauben frei sein von Sünde.

Sünde ist in dem Fall alles, was unserer Heiligung im Wege steht, wie z.B. an schlechten Gewohnheiten festhalten, persönliche Erfolge in was auch immer nicht als Geschenk Gottes anzusehen, sondern sich seiner eigenen Leistung zuzuschreiben ( Stolz ), sich von seinen Emotionen beherrschen zu lassen, ohne sie disziplinieren zu wollen...usw. Es gibt genügend Beispiele in der Bibel, die den ALTEN MENSCHEN in uns aufzeigen, den wir ablegen sollen, wie z.B. in diesem:

Epheser 4. 25-32 " So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, dass ihr nicht mehr leben dürft, wie die Heiden leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes. Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind entfremdet dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, und durch die Verstockung ihres Herzens. Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, um allerlei unreine Dinge zu treiben in Habgier. Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt; ihr habt doch von ihm gehört und seid in ihm unterwiesen, wie es Wahrheit in Jesus ist: Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Weisungen für das neue Leben in Christus.

Epheser 4.25-32 " Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen und gebt nicht Raum dem Teufel. Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Das soll normal werden für jeden Christ.

Epheser 4.11- 16 " Und er selbst gab den Heiligen die einen als Apostel, andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi, damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch das trügerische Würfeln der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus. Von ihm aus wird der ganze Leib zusammengefügt und zusammengehalten durch jede Verbindung, die den Leib nährt mit der Kraft, die einem jeden Teil zugemessen ist. So wächst der Leib und erbaut sich selbst in der Liebe. "

Wir können auf Gott vertrauen, das sich alles so erfüllt, und dabei mitwirken, wie es geschrieben steht :

Jesaja 55.10,11 " Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. "

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das ist tatsächlich nicht möglich. Es ist unsere Neigung zur Sünde. Der Grund ist die durch die Erbsünde verwundete Natur des Menschen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.