Weltliche Dinge?

12 Antworten

Ich habe beides kennen gelernt. Weltliche Dinge und extremen Glauben. Beides allein für sich machte mich selber nicht glücklich.

Wenn man weltliche Dinge nicht hat, dann kann das auch sehr belastend sein. Genau so, als wenn man so zu viele Dinge hat. Bei mir kam beides gleichzeitig aufeinander. Jahrelange Armut, ohne weltliche Dinge im Überfluss. Verzicht ohne Ende. Und dann kam eine Zeit in der es mir besser ging. Ein wenig mehr weltliches, mehr Geld. Von der Sozialhilfe ins BaföG, dann in ein Beschäftigungsverhältnis und dann ins Hartz 4 und dann kam ein Wechsel im Glauben. Von der evangelischen Kirche hin zu den Zeugen Jehovas.

Der Glaube stand da im Mittelpunkt. Es ist sogar so, das die Zeugen fast alles Weltliche ablehnen, da sie sich nicht als Teil dieses Systems sehen. Viele Verbote, vieles von dem man sich fern halten soll und auch muss. Das Leben bestand nur noch aus Bibelstudium, Wachtturmstudium, öffentliche Vorträge, Predigtdienst, Zeugnis geben und und und. Im Hartz 4 mag das gehen. Und dann kam der Tag, an dem ich wieder Arbeit bekam. 10 Stunden Dienste. Aber das Pensum bei den Zeugen durfte nicht nachgelassen werden, sonst galt man als schlechtes Vorbild und das zog Konsequenzen nach sich. Verpasste Termine waren sehr schlecht. Predigdienststunden, also das von Tür zu Tür gehen, das wurde minutiös aufgeschrieben und berichtet. Und wehe da ließen die Stunden nach. Wehe man gestattete sich eigens in der Bibel nachzuforschen. Wehe man setzte sich zu zweit oder zu dritt zusammen ohne das ein Ältester dabei war, und das kam raus.... Das gab Ärger wenn das raus kam. Das Dienstpensum und der Druck steigerten sich enorm.

Meine Vergangenheit hat negative Spuren hinterlassen. Bleibende. Der strenge Glaube ebenso wie die Armut. Es sollte im Leben ein Gleichgewicht zwischen beiden Bereichen geben. Und Menschen die das gefunden haben, die sind echt gut dran.

Du solltest nicht davon ausgehen, dass jeder wie du ist.

Es hört sich eher an wie "Atheisten können nicht glücklich sein" an, was du da schreibst.

So oder so. Es ist Unsinn zu glauben, dass man ohne illusorischem Glauben nicht glücklich sein kann.

Du bist offenbar noch nicht lange auf gutefrage und hast dich "wachtauf" genannt. Da zweifle ich daran, dass du nicht einfach aus missionarischen Gründen hier bist. Ich zweifle daran, dass das eine richtige Frage ist und du eher die Behauptung aufstellst, dass alle Atheisten depressiv und nihilistisch seien.

Siehst Du, was Du tust? Du gehst nur von einem Vorurteil aus, von dem Du meinst, das wäre so, Du hättest recht damit, und es träfe auch für alle Atheisten zu, von denen Du womöglich gar nicht mal einen einzigen wirklich kennst oder mit ein paar von denen geredet hast, auf die Du nicht herabschaust, und es könnte ja doch möglich sein, daß sie sich irgendwie auf Deiner Augenhöhe befänden.

Allein schon Deine Frage, schon der erste Satz davon, und auch das, was so danach noch folgt, können Leute wie mich, der ich nun nicht an Deinen Gott oder überhaupt an Religion glaube und auch nichts im Geringsten davon nötig habe, nämlich schon dazu bringen, wenn man sich nur ein wenig darauf einlässt, solche Menschen wie Dich wirklich nur zu bedauern, dabei gibt es noch ausgesprochen viele andere, denen es so wie Dir oder nicht viel anders geht, und würde man sich das wirklich alles so richtig zu Herzen nehmen, dann könnte man sogar auf der Stelle an Mitleid sterben, so ist das, dermaßen schlimm.

"Ich verstehe nicht"

Das erste Wort Deines ersten Satzes, ganz genau, Du verstehst nicht.

Soll ich Dir jetzt etwa erklären, wieso Atheisten sagen können, warum weltliche Dinge erfüllend genug sind? Soll ich Dir vielleicht auch erklären, warum mir, einem Atheisten eben, solche erfüllenden Dinge dieser Welt, wie überhaupt diese ganze materielle Welt und alle ihre Lehren und die Gedanken aller anderen und alles, was es sonst noch gibt oder geben mag, völlig wurscht und gleichgültig und unbedeutend ist und sind? Ich selbstverständlich auch, ebenso das Gestern, das Heute und auch das Übermorgen? Und wieso ich dennoch am Leben bin und mich daran bestens erfreuen kann und mich trotz allem nicht schön längst dreiphasig an 400 Volt angeschlossen habe? Ohne FI dazwischen?

Du sagt, Du wärest Atheist gewesen? Du bist damals schon nicht mit der Welt zurechtgekommen, und heute bist Du Christ, und Deine Frage zeigt, daß Du auch heute nicht mit der Welt zurechtkommst. So also hat diese Zurechtkommerei mit der Welt in Deiner Angelegenheit auf alle Fälle nichts mit Atheismus zu tun, sonst wäre das doch wohl anders.

Dein erster Satz, Deine erste Frage, nenne das von mir aus auch Feststellung, ist völlig falsch und daneben.

"Ich verstehe nicht"

Eben. Nachdenken bitte der Herr, nachdenken!

Jedenfalls zum Missionar bist Du eher nicht geeignet, das haben Dir aber auch schon bestimmt viele andere gesagt ...

🥳

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe hier schon sehr viel über Religion gelesen ..
Wie können weltliche Dinge wirklich glücklich machen?

Zu diesen weltlichen Dingen gehören auch Menschen, also Freunde, Familie und der/die Liebste.

Ich kann natürlich nur von mir reden, aber das ist es bzw. sie sind es, die mich glücklich machen. Und die da sind, wenn es mir nicht so gut geht.

Ich wüsste nicht, wie mich ein Wesen, an dessen Existenz ich erstmal glauben muss, glücklich machen könnte.
Ich muss sehen, hören und berühren können.

Sie leben nach den Überlegungen von Epikur: Lasst und essen und trinken, denn morgen werden wir sterben. - Das hier und jetzt reicht ihnen, damit haben sie ihren vollen Lohn bereits erhalten.