Stromstärke lässt nach?
Bei mir zuhause passieren in letzten Zeit komische Dinge. Meine elektrischen Geräte brauchen plötzlich ewig zum Aufladen. Die Powerbank hing gestern schon den ganzen Tag am Strom und ist gerade mal zu 20% voll. Mein Handy wird schneller leer, als es auflädt. Ich muss es heute ganz auslassen, um ein paar Prozente zu bekommen. Meine Akku-Taschenlampe hat ebenfalls nicht aufladen können.
Seit ca. 2 Wochen flackern bei mir ab und an die Lichter (also leicht). Ich weiß nicht, ob es damit zusammenhängt.
Ich habe schon sämtliche Steckdosen durchprobiert und ein paar mal die Ladekabel samt Stecker gewechselt. Ich habe zuhause auch keine Schaltungen, mit haufenweise Steckdosenleisten oder ähnliches und natürlich haben Waschmaschine und Herd ihre eigenen Anschlüsse, wie sich das gehört.
Soweit ich das mit meinen bescheidenen Elektrotechnik-Kenntnissen beurteilen kann, sind das doch alles Ladungen / Aperestunden, die man da betrachtet. Also ewige Ladezeiten spricht für geringe Stromstärke?
3 Antworten
Wenn auch die Lampen flackern, dann spricht das für starke Spannungsschwankungen. Ich würde das mal einen Elektriker prüfen lassen.
Vielleicht klaut euch jemand Strom auf recht unprofessionelle Art und Weise.
Hast Du einen Funker oder eine Fabrik in der Nähe?
Hochfrequenz kann die Regler in Netzteilen beeinflussen. Die messen dann zu viel Spannung und regeln herunter.
Einfache Schaltnetzteile wie in Handyladegeräten sind davon besonders betroffen, "dicke" Netzteile wie im PC, Fernseher oder Laptop haben einen Netzfilter der diese Funkstörungen blockiert.
Wird also eine Sendeanlage oder eine große Maschine ohne Netzfilter in der Nähe betrieben, können kleine Netzteile -. auch die in LED Lampen - verrückt spielen.
Ein normaler Elektriker ist damit überfordert, der kann so was auch gar nicht messen.
Aber erst mal einen Elektriker rufen. Als Mieter hast Du übrigens Anspruch auf einen E-Check. Also den Vermieter mal lieb bitten - nicht anschreien und einfach so fordern - und ggf den darauf hinweisen, dass es nicht nur um Deine Sicherheit der Gesundheit geht sondern auch um echten Brandschutz.
Stellt der Elektriker nichts ungewöhnliches fest und bescheinigt mit E-Check, dass die Installation in Ordnung ist, dann rufst Du bei der Bundesnetzagentur an und meldest potentielle Funkstörungen. Also die Funkstörungsannahme der Bundesnetzagentur unter 0228 14 15 16 an rufen oder eine E-Mail an funkstoerung@bnetza.de schreiben.
Keine Angst, das ist wie bei der Polizei. Einfach melden, dass da was Verdächtiges im Gange ist und die gucken sich das an ohne Geld zu verlangen.
P.S.:
Das könnte auch eine PV Anlage sein deren Umrichter nicht sauber einspeist. Also irgendwas illegales oder mit technischem Defekt.
Wie ich es mir gedacht habe:
https://www.darc.de/der-club/referate/emv/funkstoerungen-durch-fotovoltaikanlagen/
PV Anlagen können tatsächlich extreme Funkstörungen verursachen.
Damit habe ich mich bisher noch nicht beschäftigt, aber der Gedanke lang nahe. Kurze Recherche im Internet und meine Annahme ist bestätigt worden.
Da ja immer mehr PV Anlagen und "wilde Balkonkraftwerke" überall eingesetzt werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du damit Probleme bekommst recht hoch!
Das würde ganz gut erklären, warum mein Laptop bisher auch noch nicht rumgezickt hat. Die Powerbank habe ich inzwischen geladen bekommen, indem ich sie am Laptop angeschlossen habe.
Muss man sich das ähnlich vorstellen, wie die Entstörkondensatoren, die in manchen technischen Geräten verbaut sind? Wenn die fehlen, kann dann sowas auftreten?
Die Sache ist gar nicht so weit hergeholt. Mein Nachbar treibt schon seit einiger Zeit recht komische Dinge abends auf dem Dachboden (Also ein richtig alter Dachboden, der nicht irgendwie ausgebaut ist). Man hört ihn dort oft (teilweise mitten in der Nacht) vor sich hinbabbeln. Eventuell betreibt er da tatsächlich eine Amateurfunkstation. Das wäre schon eine Möglichkeit.
Ansonsten ist mir noch eingefallen, dass erst vor kurzem digitale Stromzähler eingebaut worden sind, die ihre Daten monatlich per Funk*1 übermitteln.
Außerdem habe ich vor gar nicht langer Zeit auch die restlichen Glühbirnen durch LEDs getauscht.
Vielen Dank für deine ausführliche Hilfe und diese Antwort, auf die wohl niemand gekommen wäre, der da kein Experte ist. Ich werde der Sache mal weiter nachgehen. Ggf. mal den Nachbarn fragen, was er da so treibt. Mal schauen, woran es letztlich liegt.
*1 So stand es jedenfalls in dem Ankündigungszettel.
Wenn dein Nachbar ein Funker ist, dann müsstest Du eine große Antenne sehen. Auch treten die Störungen nur dann auf, wenn der sendet, nicht dauerhaft. Außer der betreibt eine Relaisstation die automatisch sendet. Vielleicht ist der ja Youtuber oder Gamer und funkt nicht. Man braucht schon einen sehr starken Sender um solche Effekte zu verursachen. Ein "echter" Amateurfunker weiß aber auch wie er so was verhindert. Geht ja auch um seine Reichweite, die Kostbaren Funkwellen sollen ja möglichst weit weg strahen und nicht in Deiner Wohnung verpuffen. Und CB ist nicht stark genug für solche Effekte.
Was aber richtig, richtig Leistung hat sind Umrichter von Solaranlagen. und da scheint es einige zu geben die extrem starke Hochfrequenzstörungen verursachen. Hat einer in der Nachbarschaft kürzlich eine PV Anlage installiert? Oder hat ein Balkonkraftwerk? Sind die Störungen denn dauerhaft oder immer nur kurzzeitig vorhanden? Oder Wenn es draußen hell ist. Nachts speisen PV Anlagen für gewöhnlich nicht ins Netz ein, nur in den eigenen Haushalt wenn die eine Batterie haben.
Der Stromzähler hat nichts damit zu tun. Der funkt ja nicht mit vielen Watt sondern sendet seine Daten genau wie Dein Handy sich Internet holt.
Da mus salso irgendwas sein, was richtig Leistung hat. Ein Funker mit riesiger Antenne und starkem Sender, schwere Maschinen oder eben eine PV Anlage, auch ein relativ kleines Balkonkraftwerk kann das anscheinend verursachen.
Was den Regler stört ist, der erzeugt eine sehr präzise Referenzspannung von ungefähr einem Volt. Dann teilt er seine Ausgangsspannung herunter und vergleicht die mit der Referenzspannung. Das entscheidet ob der mehr Leistung durch lässt oder weniger um die Ausgangsspannung einzustellen. HF kann sozusagen ungeteilt in den Regelkreis eindringen und das Netzteil sieht dann viel mehr SPannung als es sehen sollte und regelt dann entsprechend herunter.
Bei USB teilt der die Spannung also etwa 1:5. Wenn da jetzt 100 Millivolt (also sozusagen fast gar nichts= in den Regler hinein streut, senkt der seine Leistung so, dass ein halbes Volt (5x 100mV = 500mV = 0,5V) zu wenig raus kommt. Und bei USB ist das zu wenig zum laden. Das Gerät das Stom zieht sieht die zu kleine Spannung und denkt, dass das USB Netzteil überlastet ist und schaltet seine Leistung runter bis aus.
Theoretisch ja.
Praktisch nein.
Wenn die an den Steckdosen verfügbare Stromstärke tatsächlich so stark reduziert wäre, dann wäre die Netzspannung bdei dir so weit eingebrochen, dass praktisch kein elektrisches Gerät funktionieren könnte
.
Das war im Prinzip auch mein Gedanke. Mir fällt halt nichts ein, was sowas hervorrufen kann. Ich bin sicher, dass ich mir das nicht einbilde, denn ich hatte das so noch nie.
Irgendeine Ursache muss es ja haben.
Das wäre möglich. Der Anschluss befindet sich in einem Sandsteinkeller mit Zugang zum Nachbarhaus. Möglich, dass den irgendein Nachbar angezapft hat.....