Stimmt es das ein Einkommen erst ab 60 des Median als Armut fest gilt?

2 Antworten

Bei weniger als 60% des Medianeinkommens beginnt der Bereich der Armutsgefährdung. Das bedeutet noch nicht zwingend, dass man bereits in Armut lebt, aber dass man Gefahr läuft, in diese abzudriften.

Das Medianeinkommen Betrug 2024 rund 3650 Euro brutto pro Monat. 60% davon wären rund 2190 Euro brutto. In Vollzeit mit 40 Wochenstunden mit dem aktuellen Mindestlohn von 12,82 € pro Stunde landet man bei einem Monatsbruttogehalt von rund 2220 Euro. Somit liegt man mit einem Mindestlohnjob in Vollzeit über dieser Grenze. Nicht viel, aber drüber.

Und immer bedenken: Mindestlohn ist das absolute Minimum, was für egal welche Arbeit gezahlt werden muss! Das bedeutet somit, dass die allermeisten Jobs, für die man eine Qualifikation in Form einer Berufsausbildung braucht, deutlich darüber liegen. Und das sollte auch so sein und bleiben, denn ein Land wie Deutschland ohne nennenswerte natürliche Ressourcen ist umso mehr darauf angewiesen, dass die Köpfe der Bürger*innen gut gebildet sind, weil DAS unsere wichtigste Ressource ist - Bildung, KnowHow, Entwickler- und Erfindergeist! Somit ist es wichtig, dass es immer einen Anreiz gibt, sich zu bilden - eben zum Beispiel über bessere Einkommensaussichten.

Ich verstehe nichts von der Frage

Der Median in Deutschland liegt bei 43.000€ Brutto pro Jahr, also 3.500 Brutto pro Monat, also 2.360€ Netto bei Stkl.1

In Deutschland sind ca. 14,5% der Bevölkerung von Armut gefährdet, also leben 85% der Menschen hierzulande nicht in Armut.

Wobei unsere Armut in anderen Ländern als Mittelklasse eingestuft werden würde.

Nachtrag:

Ich denke jetzt habe ich deine Frage verstanden. Ja, wenn du nur 60% vom Mediangehalt hast, also in dem Fall 1.400€ Netto pro Monat, gilt man als arm. Wobei ich niemanden kenne, der langfristig für 1.4 arbeitet. Das sind oft bloß Azubis, Dualstudenten, Werkstudenten, Wissenschaftliche Hilfskräfte etc.