Stiefkind ist unerzogen und nervt?

17 Antworten



Er sagt schon : ihr werdet euch eh wieder trennen. Ich wünsche ihr hättet nie geheiratet.


Denk doch bitte einfach mal über solch einen Satz von einem 8-Jährigen Kind nach.

Meinst Du nicht, dass er hier bereits aus Erfahrung spricht, weil er es ja am eigenen Leib bereits erlebt hat und es einfach nicht nochmal erleben möchte?!

Und außerdem nervst Du ihn, mit Deiner ablehnenden Art, mindestens genauso wie er Dich. Er kann sich nur nicht gegen Deine Ablehnung wehren - er ist ganz einfach zu klein und hilflos. Ihm bleibt nur Trotz und um Aufmerksamkeit zu betteln ..... Du würdest Dich als Erwachsener von solch einem ablehnenden Menschen einfach zurück ziehen. Denk mal bitte drüber nach!

Ich persönliche finde es auch immer so schön einfach, wenn man versucht der nicht anwesenden Mutter die Schuld für alles in die Schuhe zu schieben. In dem Moment, wo das Kind aber von Euch betreut wird, seid Ihr es die versagen!

Wenn der Junge sich bei Euch aufgehoben und akzeptiert fühlen würde, würde er sich auch ganz sicher anders benehmen!

Ich gebe Dir auch Brief und Siegel, wenn Dein eigenes Kind in solch einer Situation wäre, würde es sich genauso "daneben" benehmen.

Wie kommt übrigens ein 8-Jähriges Kind morgens um 7 Uhr an Chips? In dem Alter habe ich den Frühstückstisch gedeckt und Chips gab es nur dann, wenn ich welche verteilt habe und das ganz sicher nicht zum Frühstück!

Wendet Euch notfalls an eine Erziehungsberatungsstelle, wenn ihr allein überfordert seid. Der Vater ist übrigens genauso in der Pflicht wie die Mutter des Jungen. Und Du hast Dir einen Mann mit Kind ausgesucht, also steh jetzt auch zu Deiner Mitverantwortung. Du bist doch immerhin erwachsen und der Junge ist und bleibt für alle Zeiten das Geschwisterkind von Deinem!

Alles Gute für Euch alle


Ich bin in einer ähnlichen Situation nur ohne Baby. Was ich unerhört finde, ist, dass das Kind jedes Wochenende und alle Ferien bei euch ist. Da muss eine andere Regelung her. Wir machen einen festen Nachmittag in der Woche und die Wochenenden alle 2 Wochen sowie ca 3 Wochen Ferien pro Jahr. Feiertage werden geteilt. Das ist für alle Beteiligten gut so. Rede mit deinem Mann darüber. Das Verhalten, das du im Supermarkt beschreibst, kenne ich auch. Das ist halt ein Kind, das trotzt. Wenn sowas bei uns passiert, lasse ich ihn stehen und toben. Irgendwann kommt er von selbst. Ich diskutiere auch nicht, ich sage gar nichts. Wenn er daheim immer noch tobt, geht er auf das Zimmer bis es wieder geht. Versuche also ganz entspannt zu bleiben, dann fehlt der Reiz.

Andererseits kann ich dir zur Stärkung noch sagen, dass deine Gedanken dennoch legitim sind. Die meisten Menschen, die solche Sätze vom Stapel lassen "Aber das ist doch nur ein Kind und er hat es mit der Scheidung so schwer" haben wenig Ahnung, was als Sriefmutter alles auf einen einprasseln kann während man, leider, immer das letzte Rad am Wagen bleibt ohne, dass man etwas dafür kann."Du hast doch vorher gewusst, dass er ein Kind hat" ist der gleiche Quatsch. Fühl dich gedrückt und geht euren weg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Patchwork ist kein leichtes Unterfangen. Das muss jedem bewusst sein, der eine solche Konstellation eingeht. Auch wenn es nicht Dein leibliches Kind ist, solltest Du es als Familienmitglied annehmen, sonst machst Du Dir das Leben schwer. Erst einmal solltest Du Verständnis für den Jungen aufbringen. Für ihn ist die Situation am schlimmsten. Er sitzt zwischen zwei Stühlen, wird vielleicht negativ von der Mutter infiltriert und ist bei Euch lediglich nur Gast. Er hat ein Eifersuchtsproblem. Ein kleines Geschwisterkind ist dazu gekommen, dass ihm die Aufmerksamkeit seines Vaters nimmt und er hat Angst übersehen zu werden, deshalb dieses Verhalten. Auch negative Aufmerksamkeit bedeutet Aufmerksamkeit. Nichts desto trotz, müsst Ihr in Euren eigenen vier Wänden, wenn er zu Besuch ist klare Regeln aufstellen. Er muss wissen, was er darf und was nicht. Wenn er früh morgens keine Chips essen soll, dann nimm sie ihm weg und sage ihm, dass die für den Abend sind und nicht jetzt zum Frühstück. Da Ihr in einem HH lebt, bist Du unweigerlich mit für die Erziehung verantwortlich, wenn Du nicht möchtest, dass alles wie Kraut und Rüben verläuft. Der Junge braucht klar gesetzte Grenzen. Für den Vater ist das nicht einfach. Ein schlechtes Gewissen - wegen der Trennung zur leiblichen Mutter spielt eine große Rolle. Man will seinem Kind nur Gutes tun, da man mit der Situation selbst nicht gut klar kommt. Setzt Euch gemeinsam hin und besprecht, wie es zu laufen hat, wenn der Junge bei Euch ist. Wird sich nicht daran gehalten, müssen Konsequenzen erfolgen, die dem Jungen aufzeigen, bis hierhin und nicht weiter. Auch von DIR!!! Aber vor allem, fühlt Euch in seine Situation ein. Habt Verständnis, aber lasst nicht alles durchgehen.

Hier würde ich Eifersucht vermuten. Nicht, dass er den Vater mit einer neuen Frau teilen muss, jetzt auch noch ein Kleinkind. Das Baby bekommt aus seiner Sicht den ganzen Tag Aufmerksamkeit und er fühlt sich hinten an gestellt. Auch wenn es nicht so ist, weil der Vater z.B. am Wochenende mit ihm auf den Fussballplatz geht, so sieht er es dennoch. Dazu deine ablehnende Haltung. Er ist nicht dein Sohn und agiert nach dem Motto: die kann mir gar nichts!

Hier sind klare Regeln gefordert und dein Mann und du müsst euch zu 100% einig sein.

Chips am Morgen: wieso kommt er daran? Wann wurde innerhalb der Familie mal ein Tag eingelegt an dem er alleine der absolute Mittelpunkt ist? Baby bei der Oma abgeben und ab mit Junior in den Tierpark oder ähnliches.

Er kommt ständig ins Zimmer und du hast keine Ruhe? Abschließen möglich? Und wie ist deine Reaktion: genervt, gereizt, abweisend, laut, ärgerlich...? Dann ist es ein Heidenspass für ihn dich mit seinem Verhalten in den Wahnsinn zu treiben. Warum darf er dann nicht in das Zimmer? Du willst Ruhe - klar. Aber was macht er in der Zeit? Sich langweilen? Klare Ansagen treffen: lasse mir eine halbe Stunde Ruhe und danach spielen wir eine Runde... Nicht er braucht einen Psychiater, sondern ihr Alle vielleicht eine Familientherapie. Du kannst ein Kind nicht nach Erwachsenen Maßstäben messen. Sein Verhalten hat eine Ursache und die ist bei euch allen begründet.

Es ist zwar löblich, dass der Vater ihn jedes Wochenende hat, aber reichen nicht auch 3 Wochenenden? Nicht als Strafe für das Kind, sondern damit du zur Ruhe kommst und Kraft tanken kannst...

Und wichtig ist eine klare Linie, Konsequenz gepaart mit Liebe. Sieh den Jungen als Herausforderung an und nicht als Störenfried. Nimm ihn als "Übungsobjekt" für dein eigenes Kind. Wenn da vielleicht noch ein Kind kommt, wird euer Kind vielleicht genauso nervig?! Er meint es nicht böse, er testet Grenzen aus. Und je genervter du bist, desto lustiger findet er das Ganze... Zeige ihm Alternativen auf. Biete ihm Raum dass nur er für eine Zeit im Mittelpunkt steht. Erkläre ihm, dass er auch mal so klein war und das Baby natürlich nicht die Stunden alleine verbringen kann. Aber das das nichts zu tun hat damit, dass ihr ihn weniger liebt habt.

Überlegt euch zusammen welche "Strafen" folgen sollten, wenn er sich mal wieder daneben benimmt. Überlegt es mit ihm zusammen! Auch das ist ein Zeichen für ihn, dass ihr ihn ernst nehmt. Überlegt euch aber im Gegenzug auch Positives, wenn er ein Wochenende mal ohne Gezicke durch gehalten hat... Wahrscheinlich wird er Zuhause bei der Mutter auch zu hören bekommen, dass du die Böse bist. Sie überträgt das auf ihren Sohn. Er plappert nach was ihm gesagt wurde. Überrasche ihn mit dem Gegenteil. Ist er bockig, dann lächle! Übe dich selbst in Gelassenheit. Sage ihm, dass er dich nicht auf die Palme bringt, sondern dass du weißt, warum er das macht... Nimm ihm den Wind aus den Segeln! Und überlege dir, wann er sich wie in welchen Situationen verhält. Vielleicht kannst du diese Situationen erst gar nicht aufkommen lassen?

Isizui 
Fragesteller
 23.08.2018, 09:48

Für uns ist ein Elternschlafzimmer Tabu

0
Isizui 
Fragesteller
 23.08.2018, 09:54

Er war schon immer jedes Wochenende da. Das Baby der Oma abgeben, kein Thema, jedes Mal wenn wir ins Kino gehen. Er weiss aber nichts zu schätzen. Da müsste man wirklich 24 h nur um ihn herum tanzen das der Junge zufrieden ist.

Wir haben ein Süßigkeiten Schrank. Er bunkert sich immer wieder was.

Reden haben wir schon oft versucht, da rein da raus von dem her.

0
Kessie1  23.08.2018, 09:58
@Isizui

Reden alleine reicht nicht. Konsequenzen? Süßigkeitenvorrat auflösen? Das Elternschlafzimmer ist tabu, weil...? Darf er nicht am Sonntagmorgen zu euch ins Bett zum kuscheln kommen? Ihr müsst nicht die Rundum Bespaßung machen, sondern euch überlegen wie es euch und ihm am Besten geht. Grenzen aufzeigen - Butterbrot und Peitsche sozusagen. Feste Rituale einführen, feste Zeiten wo ihr nur für ihn da seid.

2
Isizui 
Fragesteller
 23.08.2018, 10:28
@Kessie1

Elternschlafzimmer ist Tabu weil wir beide so erzogen sind das da kinder nichts zu suchen haben. Wenn wir es erlauben dann kein Problem, aber wenn ich mich morgens nicht mal in Ruhe anziehen kann weil der kleine Pascha unbedingt bei uns TV schauen muss und nicht im Wohnzimmer, dann tut es mir leid.

0
Kessie1  23.08.2018, 13:34
@Isizui

Sucht er einfach nur die Nähe?? Ich denke, du solltest einfach etwas kompromissbereiter sein. "Pascha" ist auch so ein Ausdruck, der ihn auf eine negative Ebene hebt für dich. Ein Kind ist nicht Pascha, sondern wird dazu erzogen. wo im Einzelnen die Erziehungsfehler liegen, mag ich nicht beurteilen. Aber hier solltet ihr klare Grenzen aufzeigen und das geht schon damit los die Süßigkeiten vor zu enthalten, wenn er meint Morgens schon davon essen zu müssen... Und wenn es dir darum geht dich nur in Ruhe umzuziehen, dann schließe die Tür ab oder gehe ins Bad. Ich weiß ja nicht wie viel Schützenhilfe du da von deinem Mann bekommst. Aber lasse es nicht zu, dass sich bei dir nur noch negative Gedanken ausbreiten was dieses Kind betrifft. Auch dein Kind wird aller Wahrscheinlichkeit Phasen durchlaufen, wo du es am liebsten an die Wand klatschen möchtest und dann übertapezieren. Versuche du mal die liebe und tolerante Stiefmutti zu sein und sein Vater der "Böse". Damit geht es dir besser, weil du nicht ständig denken wirst, dass die Last der Erziehung von "diesem" Kind nur auf deinen Schultern liegt und du viel entspannter agieren kannst...

0

Deine Sorgen kann ich gut verstehen. So wie sich Dein Stiefsohn mittlerweile benimmt, muss man fast befürchten, daß er sich als nächstes an seinem kleinen Geschwisterchen rächt. Denn ganz offensichtlich kann er mit dem Familienzuwachs überhaupt nicht umgehen. Es scheint als wäre er neidisch auf alles und würde dem Baby nichts gönnen.

Wieso, weshalb, warum er jetzt so ist sei mal dahin gestellt, aber für Deinen Mann und Dich ist das ja ein täglicher Psychoterror mit ihm zuhause. Wenn ihr nicht schleunigst etwas unternehmt, wird das noch schlimmer. Deswegen kann ich Dir nur dringend dazu raten, eine Familienberatungsstelle, einen Sozialpädagogischen Dienst oder auch einen Kinderpsychologen, bzw. -Psychiater aus eurer Stadt zur Hilfe zu holen.

Nicht nur um den Familienfrieden wieder herzustellen, sondern auch damit sich das Kind wieder entspannen kann. Das ständige Herumgenerve stresst ihn mit Sicherheit genauso wie euch selber, nur ist er sich dessen nicht bewusst. Und wie schlimm das bei euch zuause ist, kann man wohl erst wirklich verstehen, weil man selber so ein Kind in der Familie hat. Ich kann Dich jedenfalls sehr gut verstehen und hoffe sehr ihr findet bald eine kompetente Unterstützung damit eure Familie zur Ruhe kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Isizui 
Fragesteller
 23.08.2018, 09:10

Wir wollten schon sogar zum Psychologe aber ohne Zustimmung seiner Ex Frau können wir nichts machen. Und sie ist der Meinung das alles gut ist. Wir wohnen 100 km von ihm entfernt, ist auch nicht möglich unter der Woche jedes Mal hin und her zu fahren um die Termine wahrzunehmen

1
kalterfrosch  23.08.2018, 09:25
@Isizui

Ohjeh, das ist natürlich schwierig für euch. Dann sollten aber zumindest Dein Mann und Du alleine zu einer Erziehungs-Beratungsstelle gehen (die gibt es eigentlich in jeder Stadt und ist kostenlos), denn ihr beide seid ja betroffen und braucht Tipps und Ratschläge wie ihr mit der Situation am besten umgehen sollt. Auch damit, daß die leibliche Mutter nicht wahrhaben will, daß ihr Sohn eine schwere Zeit durchmacht.

Evtl. kann Dein Mann das auch mal ohne die Mutter beim Kinderarzt ansprechen und natürlich könnt ihr auch ohne die Zustimmung der Mutter und ohne das Kind einen Kinder- und Jugendpsychiater oder Psychologen aufsuchen. Ich schätze, daß man dort ausreichend Erfahrung damit hat, wie man dieser Situation und mit Elternteilen umgeht, die nicht mit daran arbeiten wollen, daß das eigene Kind Hilfe braucht. Lasst euch dort mal beraten. Euch wird das gut tun nur mal mit jemanden zu reden, der euch zuhört und verstehen kann. Es gibt noch andere Familien die solche Schwierigkleiten haben, aber nicht alle wollen die Probleme lösen, sie lassen es einfach so weiter laufen bis es eskaliert.

So weit kann man Dich erstmal nur loben, daß Du es aber angehen willst und Deine Augen nicht verschließt! Dein Stiefsohn wird Dir eines Tages sehr dankbar für Dein Engagement sein. <3

0
Isizui 
Fragesteller
 23.08.2018, 09:41
@kalterfrosch

In dem Fall bin sehen mich hier alle eher als böse Stiefmutter. 😄 Danke für deine nette Wörter ❤️

2
kalterfrosch  23.08.2018, 10:50
@Isizui

Nein das bist Du aber wirklich nicht!!! Allein die Tatsache Daß Du hier um Rat bittest, zeigt doch offensichtlich, daß Du ein guter Mensch bist, der ein gutes Herz hat. Lass Dir bloß nichts anderes einreden.

Natürlich ist es hart ein Kind zu lieben, daß sich pausenlos asozial benimmt, unabhängig davon, ob es Dein leibliches Kind ist oder nicht. Daß Dein Nervenkostüm das nicht ewig durchhält ist doch logisch. Und jetzt brauchst Du Hilfe genauso wie Dein Stiefsohn und Deine ganze Familie. Ich kann nur wiederholen: sei stolz auf Dich, Du machst das richtig so und Du wirst auch einen Weg finden, damit sich wieder alle wohlfühlen können bei euch zuhause.

0