Sollten Transgender die kosten für ihre Geschlechtsumwandlung selber übernehmen (habe gelesen dass das der staat übenimmt)?


16.09.2022, 08:10

Bin zwar nicht transphob aber meiner Meinung nach sollten sie das. Denn es ist nichts komplett notwendiges und nicht lebenswichtig und man würde nicht sterben. Es ist eher ein "luxus" ähnlich wie Schönheitsoperationen und es ist auch ungerecht gegenüber cisgendern die für Schönheitsoperationen Geld zahlen müsssn weil diese sich ja auch im Körper unwohl fühlen. Ich sehe nicht ein wieso mein steuergeld für sowas ausgegeben werden soll. Es ist medizinisch nicht notwendig zum überleben.

Das Ergebnis basiert auf 84 Abstimmungen

Nein sollten sie nicht 60%
Ja sollten sie 40%

24 Antworten

Nein sollten sie nicht
Sein Geschlecht umzuwandeln ist ja nichts komplett notwendiges

Scheinbar hast du keine Ahnung von Transsexualität. Erstens nennt sich das Angleichung und nicht Umwandlung, da eine Umwandlung derzeit (leider) noch nicht möglich ist. Und zweitens leiden Betroffene oftmals an einem enormen Leidensdruck aufgrund ihrer Inkronguenz zu ihrem biologischen Geschlecht/Körper. Um diesen Leidensdruck zu mindern und Betroffenen ein gesundes und erfülltes Leben in ihrer Geschlechtsidentität, die sie nun mal haben (und nichts dafür können), zu ermöglichen, wird der Körper angeglichen und die Kosten für eben diese, oftmals auch lebensnotwendigen, Operationen werden von den Krankenkassen übernommen. Aber eben auch nicht immer jede.

Andernfalls würde man riskieren, dass die Betroffenen aufgrund des enormen Leidensdruckes Suizid begehen, würde man ihnen nicht helfen. Und im Endeffekt würde man so einen viel grösseren Schaden anrichten, bei Betroffenen und Angehörigen der Betroffenen, wenn man ihnen eben diese von den KK übernommenen Behandlungen grundsätzlich verbieten würden.

Ausserdem sind diese Operationen sehr kostenintensiv und kaum eine Durchschnittsperson wäre in der Lage sämtliche anfallenden Kosten komplett selbst zu tragen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Trans und bi und beschäftige mich damit.
Dioaolp 
Fragesteller
 16.09.2022, 08:50

Aber wieso sollte der normale steuerzahler das mitfinanzieren?

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SeemannsgarnPD  16.09.2022, 08:56
@Dioaolp

Warum sollte der normale Steuerzahler irgendetwas medizinisches Mitfinanzieren?

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Dioaolp 
Fragesteller
 16.09.2022, 09:00
@SeemannsgarnPD

Geschlechtsumwandlungen sind nicht überlebenswichtig. Andere medizinische sachen aber schon.

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kugel  16.09.2022, 09:13
@Dioaolp

Es gibt so viele Therapien und OPs, die absolut nicht überlebenswichtig sind und dennoch zu hauf und täglich mehrfach durchgeführt werden!

Und... Damit du gleich den nächsten Aufreger hast: einem kinderlosen Ehepaar werden drei Versuche der künstlichen Befruchtung von der Krankenkasse bezahlt.

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sneprr  16.09.2022, 09:32
@kugel

das mit der künstlichen Befruchtung dient der Allgemeinheit ist also nicht zu vergleichen. Sinnlose OPs gehören abgeschafft

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kugel  16.09.2022, 09:48
@sneprr

Psychisch gesunde Menschen "dienen" auch der Allgemeinheit.

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emyness  16.09.2022, 10:51
@Dioaolp
Geschlechtsumwandlungen sind nicht überlebenswichtig. Andere medizinische sachen aber schon.

Doch sind sie, in einem gewissen Rahmen. Lies den 2. Abschnitt meiner Antwort nochmal.

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Senbu  16.09.2022, 14:16
@kugel

Nur wird die Person nicht psychisch gesund sondern verdrängt es quasi nur bis sie wieder an Tatsachen erinnert wird. Dann beginnt entweder Wut / Hass als Reaktion, Abgrenzung / Zweifel oder die Gedanken an schlimmes. Das Thema wird also nicht aufgearbeitet sondern nur verdrängt und versucht zu verstecken.

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kugel  16.09.2022, 14:31
@Senbu

Ach? Erkrankungen mit psychischer Ursache sind nicht heilbar?

Ganz was neues.

Um es anders zu formulieren: ein neues Hüft oder Kniegelenk für einen ü-80jahrigen dient weder der Gesundheit und auch nicht zwangsläufig dem Patient

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Senbu  16.09.2022, 16:26
@kugel

"Ach? Erkrankungen mit psychischer Ursache sind nicht heilbar?"

Doch doch, nur muss man zwischen unterdrücken und Heilung unterscheiden. Zudem gibt es auch offiziell nicht heilbare Krankheiten, die man ein Leben lang hat und mit denen man lernen muss zu leben.

"Um es anders zu formulieren: ein neues Hüft oder Kniegelenk für einen ü-80jahrigen dient weder der Gesundheit und auch nicht zwangsläufig dem Patient"

Ist jedoch medizinischer Natur und nicht psychischer. Durch das neue künstliche Gelenk kann er sich mehr bewegen und sein physisches Problem wird behoben, bis eben dieses defekt ist was bei sowas vorkommen kann, da Verschleiß.

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marlynator  16.09.2022, 20:28
@Dioaolp

Sie sind nicht überlebenswichtig? Nicht überlebenswichtig?

Schätzchen, bitte lies dich doch einmal durch und informiere dich über die Suizidrate und die grottenschlechte mentale Verfassung von über 60% der Transmenschen, ja?

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Nein sollten sie nicht

"Sein Geschlecht umzuwandeln ist ja nichts komplett notwendiges wie lebenswichtige operationen"

Das ist eine Frage dessen, wie man "Notwendigkeit" definiert. Diese Menschen leben in einem Körper, der nicht zu ihrer Geschlechtsidentität passt. Das bedeutet für die Betroffenen eine enorme psychische Belastung, viele Transpersonen sind sogar suizidgefährdet. "Der Steuerzahler" zahlt auch für andere nicht lebensnotwendige Operationen z.B. die Rekonstruktion von Gesichtern nach schweren Verbrennungen, die Beinprothesen für den verunglückten Motorradfahrer, Hautstraffung bei Menschen, die extrem an Gewicht verloren haben, künstliche Hüft- und Kniegelenke, sogar kosmetische Brust-OPs, wenn es dafür ein psychologisches Gutachten gibt.

Es ist Aufgabe der Solidargemeinschaft jedem Einzelnen die bestmögliche gesundheitliche Versorgung zuteil werden zu lassen - und das bedeutet in ganz vielen Fällen nunmal auch, dass OPs gemacht werden, die zwar nicht lebensnotwendig sind, aber eine deutlich bessere Lebensqualität mit sich bringen.

Dafür zahl ich gern meine KK-Beiträge.

sneprr  16.09.2022, 09:36

diese Argumentation könnte man auf alles übertragen, es ist und bleibt sinnfrei. frag dich mal warum die Krankenkassen eben nicht alles bezahlen!

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Senbu  16.09.2022, 14:13

Wie wahrscheinlich ist es das der Psychologe einer Frau eine Brustvergrößerung "verschreibt", weil sie sich unwohl mit ihren Brüsten fühlt? Bedenke, Implantate können entfernt werden, entfernte und oder irreversibel deformierte Organe können nach Jahren nicht wieder hergestellt werden.

1
Nein sollten sie nicht

Nein. Sie können ja nichts dafür, dass sie in dieser Situation sind.

Bevor sie das selber zahlen müssen, würde ich eher alle Leute, die wissentlich schlecht mit ihrer Gesundheit umgehen, zur Kasse bitten, z.B. Raucher, Leute, die Alkohol trinken, oder Leute, die zu dick sind. Die belasten die Krankenkassen, und das zahlen wir alle mit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich war auch mal in deinem Alter.
Jack98765  16.09.2022, 08:15
Sie können ja nichts dafür, dass sie in dieser Situation sind.

Dafür können Brillenträger auch nichts.

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Jack98765  16.09.2022, 08:24
@sleepingbeautyy

Da hast du durchaus nicht unrecht, aber wenn man so argumentiert, kann man das für viele andere Bereiche auch machen.

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sleepingbeautyy  16.09.2022, 08:25
@Jack98765

Nicht unbedingt. Man sollte alles immer aufteilen und nicht alle über denselben Haufen schmeissen. Raucher sind selbst Schuld, Brillenträger nicht. Etc.

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Jack98765  16.09.2022, 08:29
@sleepingbeautyy

Wie du erkennen kannst, passiert genau das in der Antwort unter der wir hier jetzt diskutieren ;)

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Nein sollten sie nicht

Weil diese Antwort in Zusammenhang mit der Frage gefallen ist:

Mal ganz abgesehen davon, dass solche Eingriffe grundsätzlich verboten gehören. Es gibt auch Menschen, welche sich als "transabled" bezeichnen und davon träumen sich etwas amputieren zu lassen. Das macht auch kein Arzt, völlig zurecht.

Es gibt genug Ärzte, die sowohl bei Männern als auch bei Frauen eine schnöde Sterilisation NICHT durchführen.

Ganz unabhängig davon, wer die Kosten trägt.

Ich kann und darf entscheiden und bezahlen, ob ich mir die Nase brechen und neu herrichten, die Brüste vergrößern und verkleinern, fett absaugen etc darf. Aber wenn der Besitz meines linken Beines genauso Probleme bereitet wie ein Hocker auf der Nase darf und wird mir dieses nicht abgenommen.

Genauso die Entwicklung vieler Frauen, die sich sterilisieren lassen wollen.

Fazit: es gibt noch nicht mal die Möglichkeit, auf eigene Kosten eine geschlechtsangleichende Operation durchführen zu lassen.

Und selbst wenn es mit all der vorigen Therapie auf eigene Kosten möglich wäre findest du für diesen Eingriff keinen Arzt. So wie bei einer selbstentscheidenden Sterilisation.

Oder einer total-op. Wie bei mir und ich mit genau dem gleichen Arzt, der die medizinische Relevanz festgestellt und eindringlich nahegelegt hat herumstreiten musste, als die Brustkrebstherapie ausgelaufen war und diese OP anstand.

"Frau Kugel. Mit der OP warten wir noch bis sie in die Wechseljahre kommen..bis dahin können sie ja noch Kinder bekommen. Und selbst wenn ich die OP durchführe, dann nur die Eierstöcke. Die Gebärmutter bleibt drin. Dann können sie noch per invitro schwanger werden. Und außerdem, Gebärmutterkrebs ist ja nicht sooo schlimm und kann gut behandelt werden...." Ich hab leider vergessen zu fragen, mit welchen Eiern er mich denn hätte befruchten wollen...

Ähm? Davon abgesehen, dass ER die total-op dringend angeraten hat (und dies auch im Nachsorgeheft und Unterlagen genau so vermerkt ist und von einer genetischen Professorin auch bestätigt): ich war 36 als ich an Brustkrebs erkrankte. Weit unter dem normalen Durchschnitt und Statistik. Meine Mutter noch nicht mal in den Wechseljahren war, weil sie mit 48 an Gebärmutterkrebs starb.

Meine/unsere Kinderplanung bereits abgeschlossen war (ich hatte zu dem Zeitpunkt bereits zwei). Meide Therapie und auch die nachfolgenden Medikamente (die ich dennoch weiter nehmen musste) eine Schwangerschaft ausschlossen UND selbst wenn ich warum auch immer schwanger geworden wäre, das Kind schwerste Behinderungen gehabt hätten.

Dass dieser Arzt noch auch noch gefragt hat, was mein Ehemann von diesem Eingriff hält, hat noch gefehlt

Die Willkür der Ärzte ist grenzenlos.

So viel zum Thema: sollen se doch selbst bezahlen wenn sie die OP unbedingt wollen...

Holzzwergi  16.09.2022, 09:15

Krass. Hat er die OP dann gemacht oder bist du zu einem anderen Arzt?

Hoffe, es geht dir gut und bist gesund

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kugel  16.09.2022, 09:22
@Holzzwergi

Ja hat er;-)

Nachdem ich ihm SEINEN Befund nochmal unter die Nase gehalten und gesagt habe, dass mir EINE Krebserkrankung vollkommen ausreicht. Und meine Familienplanung schon längst abgeschlossen ist. Lange vor meiner Erkrankung.

Hab ihn vor die Wahl gestellt: entweder er führt sie OP durch oder ich geh in eine andere Klinik

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Erstens gibt es keine Geschlechtsumwandlung. Also braucht das auch keiner zu finanzieren.

Zweitens ist es notwendig und lebenswichtig, da man sonst natürlich ggf sterben kann, wenn man Dysphorie hat. Doch es ist medizinisch notwendig um zu überleben, da unbehandelte Dysphorie zu suizid führen kann. Also völlig unnützes Argument.

Drittens ist da gar nichts ungerecht, denn eine Schönheitsoperation ist natürlich nicht annähernd vergleichbar mit einer lebensnotwendigen Geschlechtsangleichung.

Drittens: ich sehe auch nicht ein, warum ich meine Steuergelder dafür verschwenden sollte, einem Cisgender eine Nierentransplantation zu ermöglichen. Man kann auch mit einer Niere leben.

Oder eine Operation, um (wieder) laufen zu können. Das ist nicht lebenswichtig. Schließlich gibt es Rollstühle. Selbiges bei einem gebrochenen Bein oder Arm. Man kann schließlich auch mit einem Arm oder Bein leben.