Sollten Männer ein Mitentscheidungsrecht bei Abtreibungen haben?

14 Antworten

Vor allem sollten auch Männer sich schon im Vorfeld mit der korrekten Verhütung beschäftigen.

Natürlich sollte man im Idealfall als Paar, bzw. als ungewollte werdende Eltern, miteinander über die Entscheidung reden und diese so treffen, dass beide damit im reinen sind.

Denn ich kann schon auch nachvollziehen, dass es für Männer nur schwer zu ertragen ist, wenn ihr Kind, auf das sie sich eigentlich freuen würden, von der Frau abgetrieben wird.

Andererseits kann ich auch nachvollziehen, dass es Männer als unfair empfinden, wenn sie ungewollt Vater werden und dann auch noch Unterhalt zahlen müssen.

ABER: Das Ding ist, es gibt halt nicht "ein bisschen schwanger". Und zwischen Abbruch und Nicht-Abbruch gibt es keinen Kompromiss.

Auch wenn es für den Mann so aussehen mag: eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht ungeschehen. Die Frau IST schwanger, es wächst ein konkreter Embryo in ihr und an dieser Tatsache waren alle beide beteiligt.

Das konkrete Kind haben beide gezeugt und beide müssen dafür Verantwortung übernehmen. Nochmal: der Embryo EXISTIERT bereits und dafür sind beide verantwortlich, nicht nur die Frau.

Wie auch immer man Abtreibungen moralisch und ethisch beurteilen mag, an einer Tatsache kommt man nicht vorbei: es wurde ein Kind gezeugt und das wächst in der Schwangeren. Es hat in der 6. Woche bereits ein schlagendes Herz und in der 14. Woche (der letzten Woche, in der Abtreibungen hierzulande straffrei möglich sind) einen Mund, den es öffnen kann, Finger mit Fingernägeln dran und es kann nach der Nabelschnur greifen.

Eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht ungeschehen, sie beendet sie. Und dieser konkrete Embryo wird niemals geboren werden.

Eine Abtreibung bedeutet nicht, dass die Frau sich der Verantwortung entzieht - auch da übernimmt sie ja Verantwortung für sich und für ihren Körper. Alle körperlichen und psychischen Folgen muss ebenso sie alleine tragen.

Da es nun eben keinen Kompromiss geben kann, muss man fragen, wer von der Entscheidung letztendlich schwerer betroffen ist, und diesem jenigen das letztliche Entscheidungsrecht überlassen. Und das ist nun mal die Frau, die schwanger ist, die neun Monate lang das Kind austragen muss und die alle körperlichen Folgen tragen muss (die im übrigen gravierend sein können), sowohl die Folgen einer Abtreibung als auch einer Schwangerschaft.

Und in der Regel ist es die Frau, die dann das Kind am Hals hat und finanzielle Einbußen (niedrigere Rente usw.) und Nachteile im Job (Stichwort Teilzeitfalle) hinnehmen muss.

Ein Mitspracherecht (im Sinne von Mitentscheidungsrecht) des werdenden Vaters kann es hier nicht geben, das liegt in der Natur der Sache. Denn wenn die Schwangere für ihre Entscheidung (egal, für welche) das "OK" des Erzeugers bräuchte, wäre es ja nicht mehr ihre Entscheidung, sondern die des werdenden Vaters. Also würde so die (neben dem Kind) hauptsächlich betroffene Person entmündigt, wenn sie entweder zu einer Abtreibung oder dem Austragen der ungewollten Schwangerschaft gezwungen würde, weil ihr Partner durch sein "nein" das so wollte.

Außerdem ist bis zur Geburt ja auch gar nicht zu 100% feststellbar, wer denn nun der Vater ist. Also wer sollte im Zweifelsfall entscheiden dürfen? Alle Männer, die in Frage kommen?

Nein, es gehören da halt zwei zu und so wie es die Natur eben will ist es der Körper der Frau. Sollte man allerdings eine starken Verdacht haben dass die Frau zu Mittel gegriffen hat wie ein Loch in das Kondom zu stechen oder die Pille trotz bejaung nicht nehmen. Dann denke ich wäre es Fair den Mann aus Unterhalt und Aufzucht raus zu nehmen.

Die Entscheidung liegt bei der Frau, denn sie muss letztlich das Ungeborene austragen. Wichtig finde ich, dass beide Parteien das gemeinsame Gespräch suchen, insofern sollte der Mann eingebunden werden, ja. Ändert aber wie gesagt nichts an der Macht des "letzten Wortes" der Frau.

kommt drauf an, wenn der Mann nicht bereit ist Vater zu werden, sollte er dann zumindest keine Hilfeleistungen zahlen müssen, wenn sich die Frau offen verweigert hat abzutreiben.

Aber sonst nicht.

Elli113  06.10.2023, 08:01

Warum? Das Kind hat er mit gezeugt und eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht ungeschehen.

1
1Siuto  06.10.2023, 15:14
@Elli113

okay, dann sollte der Vater aber auch im falle ein mit recht auf das Kind haben, immerhin hat er es mit gezeugt.

Nein, ich glaube dass eine Mutter die Verantwortung für das Kind tragen muss, da sie sich entscheidet das Kind auszutragen. Für das Kind wird es doch auch nicht schön sein, wenn es keinen richtigen Vater hat, sollte man das extra noch unterstützen?

Die Frau ist doch genau so schuldig wie der Mann für die Schwangerschaft, wenn es ein versehen war (immerhin haben sich beide dazu entschieden Sex zu haben) und ich würde sagen sogar vollkommen dafür verantwortlich, wenn sie absichtlich nicht verhüten würde.

0
Elli113  06.10.2023, 18:49
@1Siuto
dann sollte der Vater aber auch im falle ein mit recht auf das Kind haben

Hat er. Nennt sich Umgangsrecht, und auch gemeinsames Sorgerecht ist möglich.

, ich glaube dass eine Mutter die Verantwortung für das Kind tragen muss, da sie sich entscheidet das Kind auszutragen

Aber ER hat es gezeugt!

.Für das Kind wird es doch auch nicht schön sein, wenn es keinen richtigen Vater hat, sollte man das extra noch unterstützen 

Nein, sollte man nicht. Der Vater hat sich entschieden, ohne ausreichende Verhütung Sex zu haben, also muss er auch entsprechend Verantwortung übernehmen.

Die Frau ist doch genau so schuldig wie der Mann für die Schwangerschaft, wenn es ein versehen war

Exakt. Beide waren sich einig, Sex zu haben, also tragen beide auch Verantwortung für die Folgen.

würde sagen sogar vollkommen dafür verantwortlich, wenn sie absichtlich nicht verhüten würde

Verhütung ist nicht "Frauensache". Männer können (und sollten!) Kondome benutzen, wenn sie kein Kind wollen. Schützt auch vor Geschlechtskrankheiten.

0
1Siuto  07.10.2023, 08:32
@Elli113

Die Mutter hates gezeugt, zusammen mit dem Vater. Die Mutter spielt aber immer noch die Hauptrolle.

Wenn du es richtig findest, dass man Kinder zur Welt bringt, welche in Haushalten leben, die nicht für eine Familie funktionsfähig ist, dann schreite fort. Ich denke nicht so.

Persönlich würde ich auch sagen, dass der Vater Mitsorgen müsste, jedoch gibt es immer Sonderfälle, in dem der Vater nicht wirklich viel dafür kann und die Verantwortung dann auf der Frau liegt. Generell glaube ich auch, sollten Männer für ihre kinder Mitsorgen, aber es sollte keine finanzielle anreize geben, ein Kind unter miserabelen Umständen großzuziehen.

0
Elli113  07.10.2023, 09:35
@1Siuto
Die Mutter spielt aber immer noch die Hauptrolle

Nein, nicht bei der Zeugung. Dazu braucht es ein reifes Ei UND Sperma.

Wenn du es richtig findest, dass man Kinder zur Welt bringt, welche in Haushalten leben, die nicht für eine Familie funktionsfähig

Wüsste nicht, wo genau ich das gesagt hätte. Aber nur weil jemand alleinerziehend ist oder jedenfalls nicht das klassische Vater-Mutter-Kind-Klischee erfüllt, muss es den Kindern nicht automatisch schlecht gehen.

immer Sonderfälle, in dem der Vater nicht wirklich viel dafür kann und die Verantwortung dann auf der Frau liegt

Nein, die gibt es nicht. Männer können IMMER Kondome benutzen, wenn sie keine Kinder zeugen wollen.

aber es sollte keine finanzielle anreize geben, ein Kind unter miserabelen Umständen großzuziehen.

Die gibt es auch nicht. Was der Vater an Unterhalt zahlen muss, ist viel zu wenig, als dass sich die Mutter daran bereichern könnte. Du hast anscheinend keine Ahnung, was ein Kind so kostet.

Wenn der Vater überhaupt bezahlt. Es gibt jede Menge Väter, die sich arm rechnen oder einfach nicht zahlen.

Und außerdem zahlt auch die Mutter Unterhalt an ihr Kind, nur halt in Naturalien. Im Gegensatz zum Vater fragt bei ihr aber niemand nach Selbstbehalt oder ähnlichem. Nicht ohne Grund haben Alleinerziehende das höchste Armutsrisiko.

0
1Siuto  07.10.2023, 10:02
@Elli113

Weißt du was, ich denke zwar immer noch, dass man zusammen entscheiden sollte ob man ein Kind gebärt oder nicht, insbesondere zum Wohl des Kindes, aber es kann mich eigentlich nicht weniger interessieren, also von mir aus.

0
Elli113  07.10.2023, 10:12
@1Siuto

Ja, man sollte zusammen überlegen, ob man ein Kind bekommen will. Und zwar VOR dem Sex, nicht erst, wenn die Frau schon schwanger ist.

Was willst du denn machen, wenn sie das Kind will und er nicht? Die Frau zur Abtreibung zwingen? Das ist eine Straftat.

Oder wenn sie das Kind nicht will, er aber schon? Willst du dann die Frau zwingen, neun Monate lang schwanger zu sein und am Ende noch ein Kind von der Größe einer Wassermelone durch ihre Vagina zu drücken?

Es gibt halt keinen Kompromiss mehr, wenn die Schwangerschaft erst einmal entstanden ist.

Deswegen sollte man einfach VORHER schon dafür sorgen, dass eine ungewollte Schwangerschaft gar nicht erst entsteht und das betrifft selbstverständlich BEIDE Geschlechtspartner.

1

Ja, sie können damit, anfangen Verhütung nicht als „Frauensache“ zu sehen.

Dann könnten mögliche ungewollte Schwangerschaften sehr gut vermieden werden.

in einer Beziehung werden angehende Väter bestimmt ein Mitspracherecht haben, da bin ich ganz sicher. Keine Frau macht das heimlich mit sich aus.

In anderen Fällen, ist es in der Regel so, dass die Frau alleine mit ihrer Entscheidung leben muss, denn die potentiellen Väter, machen sich sehr häufig aus dem Staub und lassen die Frauen allein.

Ich würde mal davon ausgehen, dass es diesen Männern auch ganz recht ist, sich damit nicht plagen zu müssen.