Sind meist Männer Abtreibungsgegner?
Die Frage soll nicht provokant sein. Ich stelle die Frage, da ich es schlichtweg nicht weiß. Bin übrigens auch ein Mann. Außerdem geht es um eure Vermutungen.
Sind meist Männer diejenigen, die gegen Abtreibungen oder gegen eine Lockerung von Abtreibungsgesetzen sind? Vielleicht, weil sie selbst nicht entscheiden müssen, ein Kind zu bekommen oder es eben abzutreiben?
PS: AG steht für "Abtreibungsgegner", musste ich abkürzen, weils nicht mehr in die Zeile gepasst hat.
Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen
15 Antworten
Natürlich sind es mehr Männer.
Es geht den selbsternannten Lebensschützern nicht wirklich um das Kind. Diesen Heuchlern ist das Kind piepegal, sobald es aus dem Bauch seiner Mutter raus ist, es ist ihnen auch piepegal, unter was für menschenunwürdigen Umständen, in welcher Armut Mutter und Kind dann vielleicht leben. Oder ob die ungewollt schwangere Frau sich dann etwa noch schwerer von einem gewalttätigen Partner lösen kann, wenn sie (noch) ein Kind von dem Kerl hat, und so weiter.
Die Lebensschützer kommen hinterher nicht für Lebensunterhalt, Bildung und Betreuung für diese aufgezwungenen Kinder auf.
Es geht nicht um die Kinder, es geht drum, die Frauen zu kontrollieren und zu unterdrücken.
EIN Mann kann sich nicht in diese Situation versetzen. Weder verändert sich sein Körper, noch ist er unmittelbar 1 Bezugsperson. Und zum anderen wer ist in erster Linie verantwortlich für das Baby? Sicherlich hilft er mit wenn alles gut läuft.. Wenn nicht muss man sich darüber im klaren sein das man ein Baby / Kind groß zieht ggf. auch allein. Und wenn man dafür nicht bereit ist dann ist es so.
Schwer zu sagen. Ich kann nur vermuten. (Ich meine nur hier in Deutschland!)
Viele Frauen könnten es sich nicht vorstellen etwas sterben zu lassen, dass sie unter ihrem Herzen tragen. Und vielen Männer fehlt das Vorstellungsvermögen zu verstehen wie eine unfreiwillig schwangere Frau sich fühlt.
Ebenso gibt es auch Frauen, die eben ihre eigene Entscheidung, ihren freien Willen hoch schätzen und nicht aufgeben wollen. Und Männer, die es ebenso sehen oder Abtreibung als einfache Lösung ansehen.
Dabei geht es in der Endkonsequenz nicht um die Kindern, sondern schlichtweg um die Kontrolle über den Körper der Frau.
Folgende Statistiken (USA) sind übrigens sehr interessant:
Wenn es für jede Schwangerschaft in Zukunft verpflichtend Vaterschaftstests geben würde und der Vater dazu verpflichtet wäre, das Kind zu versorgen, würden über 40% der Männer das extrem unfair und sogar daran verzweifeln.
Nur etwa 30% der Befragten wären ohne Weiteres dazu bereit sich dieser Verantwortung zu stellen.
Gleichzeitig befürworten nur etwa die Hälfte der Männer das Grundrecht der Frauen auf einen Schwangerschaftsabbruch --> merke: Hier gibt es eine Diskrepanz. Gleichzeitig sind einige dieser Männer also gegen Abtreibungen, gleichzeitig wollen sie aber auch keine Verantwortung für ein etwaiges Kind übernehmen.
Es geht also am Ende (zumindest für diesen Teil der Männer) nicht um das Kind, sondern nur um Kontrolle.
In Deutschland befürworten übrigens Männer und Frauen mit einem sehr hohen Prozentsatz das grundsätzliche Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch. Es sind 85% der Frauen und 84% der Männer.
https://www.ipsos.com/de-de/jeder-zweite-deutsche-fur-uneingeschranktes-recht-auf-abtreibung
Ich habe auf die Schnelle keine belastbaren Zahlen dazu gefunden, ich würde aber vermuten, dass es tendenziell mehr männliche Abtreibungsgegner gibt wie weibliche.
Wobei das eben nur eine Vermutung ist.
Na schau mal an. Das hätte ich tatsächlich nicht erwartet. Danke für den Link.
Zumindest in Deutschland ist das Verhältnis relativ ausgewogen.
https://www.ipsos.com/de-de/jeder-zweite-deutsche-fur-uneingeschranktes-recht-auf-abtreibung