Sollten Kinder, welche nicht am Religionsunterricht teilnehmen, das Fach "Integration" verpflichtend belegen?

Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen

Nein, bin dagegen. 84%
Ja, bin dafür. 16%
Fuchssprung  19.01.2024, 17:45

Was soll das Fach Integration sein?

slimshadyback 
Fragesteller
 19.01.2024, 17:46

Dort lernt man Integration, wie man sich in eine Gesellschaft eingliedert etc.

AngelAlix1980  19.01.2024, 17:50

Würde das auch für Kinder gelten, die eben bspw. katholisch/protestantisch (getauft) sind, aber eben nicht den Religionsunterricht besuchen wollen, weil sie nicht gläubig sind?

slimshadyback 
Fragesteller
 19.01.2024, 17:52

Ja klar, sonst würden ja die Kinder einen Anreiz haben eine Freistunde vor dem Religionsunterricht vorzuziehen.

AngelAlix1980  19.01.2024, 17:53

Und was nützt Integrationsunterricht bei bereits integrierten Personen? Oder lernen sie da, wie man sich "religiös" integriert, bzw. man ihnen den Religionsunterricht näher bringt?

slimshadyback 
Fragesteller
 19.01.2024, 17:55

Was nützt Musikunterricht, bei bereits musikalischen Kindern? Die Frage kann man bei jedem Fach stellen. Nein, in Integration lernt man nicht Religion wie im Religionsunterricht.

22 Antworten

Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Die Alternative zwischen Religion und Ethik verstehe ich ja noch irgendwo, aber "Integration" schließt doch eigentlich Atheisten ohne Migrationshintergrund irgendwie aus, wenn man "Integration" als zum Religionsunterricht alternativ verpflichtend ansieht. Ich wäre eher für das bisherige Konzept von Religion und Ethik, unabhängig davon, ob jemand einen Migrationshintergrund hat, oder nicht, sondern einzig und allein relevant, ob sich jemand für Religion interessiert oder nicht. Und bei Interesse für Religion sollte der Religionsunterricht gegenüber allen Religionen und Glaubensrichtung rein informativ sein, nicht wertend, nicht werbend, also auch nicht missionierend.

Von Experte stufix2000 bestätigt
Nein, bin dagegen.

Warum?

Ich meine... damit würdest du jedem Unterstellen, der nicht katholisch oder evengelisch ist bzw. nicht dem entsprechenden Unterricht besucht oder besuchen möchte, dass er nicht in der Lage ist sich in die Gesellschaft einzugliedern.

Ich denke ich verstehe den Hintergrund deines Gedankens... halte aber wenig davon. Denn es gibt unzählige Leute, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind und nie irgendetwas anderes als Deutsch gesprochen und mit deutschem Recht und Gesetz aufgewachsen sind... und die trotzdem einfach keiner Konfession angehören.

Ich war nur im katholischen Religionsunterricht, weil meine Mutter das so entschieden hat. Ich gehöre keiner Konfession oder Kirche an... ich hab es halt einfach durchgezogen. Allerdings würde ich mich auch als 'integriert' bezeichnen.

Bei uns gab es nebenbei Ethik als Ersatzfach, das man verpflichtend belegen musste wenn man keinen Religionsunterricht besucht hat. Das war dann eher Philosophisch und stellt in meinen Augen auch ein deutlich besseres Pendant zu Religion dar als 'Integration'.

Nein, bin dagegen.

Was würde man dort vermitteln? Und was hätte das mit Religion zu tun? Das sind doch zwei Bereiche, die sich wenig berühren?

Alternative zu Religion war bisher Ethik oder manchmal Philosophie. Man könnte auch Literatur stattdessen unterrichten.

Im Prinzip befasst man sich in Religion mit Gottesbüchern, da könnte man als Alternative auch Bücher der Weltliteratur unterrichten, die sonst im Deutsch- oder Fremdsprachenunterricht nicht vorkommen.

Und die Schüler, die Religion als Fach wählen, hätten dann auch den Integrationsunterricht nicht nötig?

Was wäre das denn genau? So eine Mischung aus Geschichte, Politik, Diskussion von Alltagsnormen?

Nein, bin dagegen.

Hallo!

Ich kenne den Inhalt dieses Fachs nicht. Auch klingt es nicht so, als hätte es mit irgendeiner der Weltreligionen zu tun.

Auch gibt es viele, die gar nicht "integriert" werden müssen, auch wenn sie keinem christlichen Glauben angehören.

Das nenne ich "Schubladen-Denken".

Zu meiner Schulzeit, die schon etwas länger zurück liegt, gab es das alternative Fach "Werte und Normen".

Dort kamen alle unter, die nicht dem ev. oder kat. Glauben angehörten, oder nicht im normalen Religionsunterricht mit machen wollten.

Und später gab es dann "für alle die wollten" das alternative Fach "Weltreligionen".

Dort hatten wir über den Tellerrand hinaus blicken können. Und haben während dessen sehr viel über unsere Gemeinsamkeiten gelernt.

Ich fand das hoch interessant.

Gruß

Martin

Dafür gab es vor 20+ Jahren das Fach "Ethik". Das Fach "Integration" sollte verpflichtend für alle Nichtdeutschen und Menschen sein, die hierherkommen, um hier zu leben.