Note für den Religionsunterricht an der Grundschule

10 Antworten

Das geht wohl nicht. Es ist zwar menschlich, dass einem bestimmte Fächer weniger geben. Ich z. B bezweifle den Sinn von Schulnoten in Sport und Musik. Aber konsequent weitergedacht bedeutet dein Vorschlag, nur die "Lieblingsfächer" einzelner Schüler zu benoten, und da bevorzugt jedes Kind was anderes. Das ist nicht machbar, außerdem käme irgendwann jeder nur noch wann er Bock hat. Denn ohne Noten fällt der Druck weg, überhaupt kommen zu müssen.

hermanngustav 
Fragesteller
 22.06.2012, 19:59

Wer nur wegen der Noten zur Schule kommt ist doch ein armes Lebewesen. Schön wäre es, wenn der Druck der Noten nicht wäre und man zur Schule kommen würde um zu lernen. Dann macht das Lernen sicher auch wieder Freude.

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Ich als gläubiger, wenn auch nicht frommer, evangelischer Christ meine, dass Religionsunterricht in der Schule niemandem schadet. Im Gegenteil: Wenn alle Menschen die 10 Gebote und die Einzelteile der Bergpredigt befolgen würden, wäre die Welt besser als sie jetzt ist. Warum sollten Kinder nicht die 10 Gebote lernen. Noten kann es auch dafür geben, wenn sie nicht versetzungsrlevant sind.

Dann red doch mal mit dem Lehrer/Rektor, ob es nicht möglich ist, dass Deine Kinder keine Note und auch keinen Vermerk im Zeugnis haben. Ich konnte meine Kinder vom Religionsunterricht befreien, dieser fand aber immer in der 1. Stunde statt.

hermanngustav 
Fragesteller
 21.06.2012, 20:46

Danke schon Mal. Wohnst du auch in Niedersachsen? Es gibt es ja unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern.

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Testwinner  22.06.2012, 11:09
@blondie1705

Dann kannst du ja gleich fragen, ob man die Kinder nicht gleich vom Sportunterricht befreit. Am Besten noch von Mathe und Geschichte.

Zumindest keine Zensuren in dem Fach.

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hermanngustav 
Fragesteller
 22.06.2012, 19:54
@Testwinner

Gar kein schlechter Gedanke. Leider gibt es solche Schulen meines Wissens noch nicht in Deutschland.

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Die Benotung bezieht sich ja nicht auf die Intensität der Gläubigkeit sondern auf das vermittelte Wissen über verschiedene Religionen, deren Entstehung und Verbreitung, Rituale, wichtige Namenstage & Feiertage usw. Für mich gehört das auch zur Allgemeinbildung dazu! Ich wäre sogar dafür das es für jeden Schüler zum Pflichtfach gehört und auch entsprechend benotet wird! Es geht ja im Religionsunterricht nicht nur um die Frage "Woher kommen wir Menschen, welche Aufgabe haben wir usw sondern es ist ja auch reines Wissen welches gelernt und abgefragt werden kann - warum soll eine Benotung dann keinen Sinn machen?

Gerade wenn deine Kinder sonst keinerlei Berührung mit Religion haben, ist es doch von enormer Bedeutung ihnen das Wissen schulisch zu vermitteln! Ob sie es jemals im späteren Leben brauchen oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Ein Jeder lernt doch auch wo Afrika liegt und welcher der höchste Berg ist, wo welcher Fluss entspringt & mündet - ohne jemals da gewesen zu sein :-) Und wer weiß ob er jemals da sein wird! Religion wird oftmals damit abgetan das man sagt "Hab ich nicht, brauch ich nicht" Religion spielt aber auf unserer Welt eine größere Rolle als sich manch einer vorstellen mag!

Meine Tochter besucht eine evangelische Grundschule (wir sind auch konfessionslos) und ich bin verdammt froh das sie Religionsunterricht hat. Und auch wenn sie vermutlich selbst nie einer Religion angehören wird, hat sie dennoch das Wissen über deren Vielfältigkeit. Sie kann ihr Wissen nutzen um Verständnis & Akzeptanz für andere Kulturen zu entwickeln und um mit ihren Mitmenschen respektvoller umzugehen.Und wer weiß, vielleicht findet sie doch in der einen oder anderen Religion ihren Glauben woraus sie Kraft schöpfen kann?!? Ich will & werde sie dahingehend nicht bestimmen,sondern ihr die Freiheit lassen sich ein eigenes Bild zu machen. Ich sorge lediglich dafür das man ihr das nötige Werkzeug gibt. Ob & wann sie es jemals anwenden wird, liegt an ihr :-)

hermanngustav 
Fragesteller
 27.06.2012, 08:56

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Ich kann mich ihr grundsätzlich anschließen, bin auch dafür, dass Kinder in der Schule viele Religionen kennen lernen und dass sie sich einmal selbst entscheiden, ob sie sich einer Religionsgemeinschaft anschließen. Wenn der Unterricht so ideal abgehalten wird, wie du ihn schilderst, ist er wirklich eine Bereicherung. Leider sieht das im konkreten Fall etwas anders aus. Mein Sohn wird gerügt, weil er im Unterricht zur evangelischen Religion (von Vielfältigkeit und Verständnis und Akzeptanz anderer Kulturen sind wir weit entfernt) diktierte Texte zu langsam mitschreibt (er hat auf Grund einer dem Lehrer (= örtlicher Pastor) bekannte Verletzung an der rechten Hand Probleme in der Feinmotorik, eine schwer lesbare Handschrift, wenn er zu schnell schreibt und Schmerzen, wenn er zu viel Text schreibt) und zu malende Bilder nicht farbig genug ausmalt. Er interessiert sich sehr für die Geschichte und Geschichten um Jesus und um Gott (er ging in einen evangelischen Kindergarten und hat dort besser viele Informationen bekommen) und auch ich würde es schön finden, wenn ein Glaube ihm eine Quelle wäre, aus der er Kraft schöpfen könnte. Der konkrete Unterricht mit den ihm gegenüber ausgesprochenen, nicht besonders mitfühlenden Rügen stößt ihn aber eher zurück. Ich wünsche mir halt, dass er ohne Notenstress Informationen zu Religionen bekommt. Ich schildere hier die Situation unseres Sohnes etwas auführlicher, weil unsere Tochter noch nicht in der Situation ist, benotet zu werden und auch eine andere Religionslehrerin hat. Gespräche mit dem Religionslehrer (Pastor) waren übrigens ohne Ergebnis.

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YJYjY  27.06.2012, 10:51
@hermanngustav

Dann geht es also weniger um die Frage ob Religionsunterricht Sinn macht & deren Benotung angemessen sit, sondern viel mehr um die Unterrichtsgestaltung. Nur dazu gibt es ja die Möglichkeit mit der Klassenlehrerin oder dem Schulleiter Gespräche zu führen und einen Elternrat der die Interessen auch unterstützend begleiten kann.

Das er Schreibprobleme hat, sollte auch in anderen Unterrichtsfächern auffallen, oder? Ich könnte mir vorstellen das er generell benachteiligt ist.

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hermanngustav 
Fragesteller
 12.07.2012, 08:46
@YJYjY

In den anderen Fächern und bei den anderen Fachlehrer/ínne/n ist es mit professioneller Unterstützung in mühevoller jahrelanger Arbeit gelungen, den Pädagogen klar zu machen, dass sie Rücksicht nehmen.

Ich wollte bei dem im Religionsunterricht jetzt wieder neu auftretenden Problem (s. oben "Gespräche mit dem Religionslehrer (Pastor) waren übrigens ohne Ergebnis.") das Durchlaufen dieser Mühle vermeiden, denn am Ende der Mühen steht dann die Versetzung in eine weiterführende Schule ohne Religionsunterricht mit diesem Religionslehrer/Pastor.

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Ich hatte mal im Gymnasium einen Muslim im Unterricht. Damals wurde kein "Ausgleich" angeboten, also kam er bei den Evangelischen unter. Der Junge war der Beste, die Notengebung hat ihn sogar motiviert.

Von Indoktinierung konnte weder an dieser noch an einer anderen Schule in der Stadt eine Rede sein.

Ein Jahr später fuhr er in den Ferien nach Istanbul zum Koran-Unterricht.

Wenn ihr die Kinder sowieso im Unterricht lasst, dann lasst ihnen auch die Motivation, eine Note für das erlernte Wissen zu bekommen.

SanoVX  22.06.2012, 18:17

wissen hust

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