Sollte man seinen Kindern immer sagen wie etwas wahrlich ist oder es z.B. wie mit Biene und Blume usw. umschreiben und es so erklären?
Weil ich schaue grad Captain Fantastic und der sagt seinen Kindern alles wie es ist. Ist das besser?
17 Stimmen
7 Antworten
Wenn man möchte, dass sein Kind die Dinge versteht und nicht möchte, dass es unter Umständen sogar "verstört" wird, dann findet man altersgerechte Formulierungen, die beides gewährleisten.
Was ich gerade gelesen habe - einem Kleinkind beim Wickeln zu erzählen, dass man nun den "Penis" oder die "Scheide" putzt, halte ich für etwas weltfremd. Meine Eltern haben sicher so nicht mit mir gesprochen, aber ich war trotzdem in der Lage, in der Grundschulzeit, als diese Themen berührt wurden, zu folgen und die Sache mit meinem derzeitigen Wissen in diese neue Ausdrucksform zu überführen.
Ich glaube, dass das meisten Eltern (evtl. intuitiv) ganz richtig machen.
Nachfolgenden Artikel finde ich sehe passend, auch zu dem, was ich zum Ausdruck bringen wollte.
Reden kann doch jeder“ mag man denken, doch spätestens, wenn man eigene Kinder hat, wird klar: Es ist gar nicht so leicht, Gespräche mit Kindern gut zu führen. Denn mit Kindern kann man nicht genauso reden wie mit Erwachsenen. Die Kunst liegt darin, auf ihre Entwicklung Rücksicht zu nehmen – und gleichzeitig zu zeigen, dass man sie ernst nimmt und ihnen auf Augenhöhe begegnet.
Hmmm ... Das solltest du aber jetzt doch etwas genauer erklären. Ich bin schon groß.
altersgerechte Formulierungen
was ist da der rote Faden, an dem ich mich orientieren kann, wenn ich Kinder hab
Ich glaube, dass Eltern voneinander lernen und Bezeichnungen übernehmen. Man bekommt so etwas doch gegenseitig mit. Vielleicht übernehmen sie auch Bezeichnungen/Erklärungsmodelle von ihren eigenen Eltern.
Man kann sicher auch auf der "Kinderebene" die Dinge verständlich erklären.
Zum Penis: Ich kenne wirklich! nichtmal einen Erwachsenen, der "dazu" im normalen Umgang mit anderen, die nicht in der Medizin tätig sind, "Penis" sagt. Weil dieser Begriff irgendetwas an sich hat, dass er nicht gern genutzt wird - Vielleicht zu "unpersönlich". Dann sagt man das doch erst recht nicht zu einem Kind, das auf dem Wickeltisch liegt.
Ein Film entspricht nicht immer dem, was man richtig erkären kann.
Kinder stellen ab einem gewissen Alter, manche ab 4 Jahre, sobald sie sprechen können, auch mal Fragen und dann sollte man auf die Frage eingehen und dabei muss man nicht ins Detail gehen, sondern kindgerecht erklären.
Das reicht vollkommen, man erklärt ja auch nicht wie Kinder entstehen, indem man ihnen spezielle Filme zeigt.
Aufklärung fällt vielen Eltern auch schwer, vielleicht weil sie als Kinder nicht von ihren Eltern aufgeklärt wurden.
Es ist wie bei allem im Leben: Das gesunde Mittelmaß ist ideal.
Man sollte Kindern auf jeden Fall die Wahrheit sagen, es aber natürlich entsprechend dem Alter so beschreiben, dass das Kind es auch verstehen kann. Meine Mama war diesbezüglich sehr talentiert, sie hat mir immer alle Fragen ehrlich beantwortet und es dennoch so erklärt dass ich mir darunter etwas vorstellen kann.
Fragen altersgemäß beantworten.
Ich kenne den Film nicht, aber habe dein Beispiel gelesen. Das ist natürlich übertrieben. Man muss es nicht im Detail beschreiben. Aber ja, man soll die Wahrheit sagen.
Man sollte Kinder nicht anlügen. Natürlich sollte man es kindgerecht erklären.
Nur mal als Beispiel. Der Schwiegervater von meiner Freundin ist vor 2 Jahren gestorben. Sie haben ihrem Kind, mittlerweile 5 bis heute nicht gesagt, dass der tot ist. Er kommt halt einfach nicht mehr. Find ich ganz schön dumm, diese Taktik.
Hmmm