Sollte die Gesellschaft Eltern und ihre Kinder mit monatlich 1000€ pro Person alimentieren, wegen der Geburtenarmut/ Nachwuchskräftemangel?
Alimentieren = mit Geldmittel unterstützen.
Bis zum Erreichen des 18. Lebensjahr des Kindes?
Durchschnittlich rund 148.000 Euro kostet ein Kind bis zum 18. Lebensjahr. Das hat das Statistische Bundesamt 2018 in einer Studie ermittelt. Die Mehrkosten für eine größere Wohnung oder Verdienstausfall, wenn die Eltern ihre Arbeitszeit reduzieren, sind da noch gar nicht drin.
Jeder Deutsche zahlt in seinem Leben mehr als 800.000 Euro an Steuern und Abgaben an den Fiskus.
Rentenfalle Mutter: Wenn Kinder im Alter arm machenLange Erziehungszeiten, Scheidung oder ein Erwerbsleben mit wenig Verdienst und wenigen Arbeitsstunden sind die größten Risikofaktoren für Altersarmut. Und diese treffen überdurchschnittlich oft auf Frauen zu. Auch heute noch.
https://www.commerzbank.de/blog/familie/luxus-kind/
https://www.br.de/nachrichten/bayern/rentenfalle-mutter-wenn-kinder-im-alter-arm-machen,TDGoD4g
https://www.br.de/nachrichten/bayern/rentenfalle-mutter-wenn-kinder-im-alter-arm-machen,TDGoD4g
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5 Antworten
Das Problem sind die Kinderwunschzahlen. Unabhängig von ihrem materiellen Status wünschen sich die Leute heute nicht mehr als 1,5 Kinder im Durchschnitt, falls diese Zahl nicht noch weiter runter gegangen ist mittlerweile.
Viele Länder haben es nun mit finanziellen Anreizen versucht. Es passiert immer das Gleiche. Die Geburten gehen kurz hoch, fallen aber dann schnell wieder unter das vorherige Niveau, so dass sich langfristig nicht geändert hat.
Man muss aber langfristig denken. Eine niedrige Geburtenrate über 10 Jahre ließe sich drehen, eine niedrige Geburtenrate über ganze Generationen wie bei uns nicht, denn nach 25 Jahren fehlen die jungen Frauen, die Kinder bekommen könnten. Eine Rate auf dem Selbsterhaltungsniveau hatten wir zuletzt 1970. Das heißt, dass sich die stammdeutsche Bevölkerung halbieren würde, selbst wenn ab heute wieder alle Frauen im Schnitt gesunde 2,1 Kinder kriegen würden. Doch selbst das ist völlig auszuschließen. Erfolgreiche politische Maßnahmen schaffen es vielleicht, die Rate kurzfristig auf 1,7 anzuheben, mehr aber nicht.
Ja, möglicherweise. Die Entkopplung der Altersvorsorge von der Zahl der eigenen Kinder hat die Geburtenrate bestimmt nicht angehoben. Doch ich bezweifele, dass das so entscheidend war. Kinder in unserer urbanen Lebenswelt sind einfach lästig. Sie machen Arbeit, müssen, besonders wenn sie klein sind, ständig beaufsichtigt werden und sind teuer. Sie stören.
Ganz anders Kinder in einer noch nicht elektrifizierten und mechanisierten Welt. Hier waren Kinder willkommene Hilfskräfte, man konnte sie freier laufen lassen und schließlich waren sie unterhaltsam, sind sie eigentlich von Natur aus. Witzigerweise hat man in Indien und auch in Südamerika feststellen können, dass die Geburtenraten überall genau dort zurück gehen, wo die Leute Fernsehgucken können.
Man führte das auf die Rollenbilder zurück, die den Leuten dort in den Soaps vorgeführt werden, doch ich meine, der Grund sitzt tiefer, ist banal wie auch gemein: Kinder stören, das Fernsehen hat sie ausgestochen.
Nun, das Internet potenziert die Angelegenheit. .
Falsch!!! Nicht jeder! Zieh mal die Hartz 4 Empfänger, Lanzeitarbeitslose, Migranten, Frührentner etc. ab, und was bleibt dann? Warum müssen denn Renten, die eh nur minimal sind versteuert werden? Minimiert lieber unseren riesigen Regierungsapparat, die kosten nämlich einen Großteil unserer Steuern, zahlen nichts in die Kasse ein, und kassieren bis Lebensende...
Lustig, du spielst die finanziell Ärmsten der Gesellschaft gegeneinander aus, genau so wie es von den konservativen Parteien erwünscht ist, dass das Volk (der Pöbel) sich mit sich selbst beschäftigen und gegeneinander kämpfen, damit sie im Hintergrund und weitgehend unbemerkt die Milliarden Steuergelder für Wirtschaftsubventionen verschieben können. Seltsamerweise berichten darüber aber die privaten wie öffentlich rechtlichen Medien kaum, die ja gerade von der Wirtschaft und Politik (größtenteils) gesteuert werden.
Aber bitteschön, wenn dir diese Brot und Spiele Spaß machen, nur zu, weiter so, lass dich von diesen Gruppen instrumentalisieren und für deren Interessen manipulieren!
Das würde ein falsches Anreizsystem schaffen. Damit würden nicht die gut ausgebildeten und gutverdienenden Paare dazu bewegt, mehr Kinder zu bekommen, sondern vor allem die Familien in prekären Verhältnissen. Der durchschnittliche Bildungsstand der nachfolgenden Generation würde dadurch sinken, die Maßnahme wäre damit kontraproduktiv.
Diesen Standpunkt kann ich verstehen und du hast damit wahrscheinlich auch recht, nur sind es ja gerade die Bildungsnahen, Gutsituierten die vergleichsweise wenig Nachkommen haben.
Warum kontraproduktiv? Auch weniger gut ausgebildete Leute können gute Konsumenten sein. Sie halten den Binnenmarkt stabil, eine Voraussetzung für Innovationen in der Wirtschaft. Ohne innovative, gute Produkte kein Profit.
"Auch weniger gut ausgebildete Leute können gute Konsumenten sein. Sie halten den Binnenmarkt stabil, eine Voraussetzung für Innovationen in der Wirtschaft. Ohne innovative, gute Produkte kein Profit."
Weniger gut ausgebildete Leute haben jedoch ein geringeres Einkommen und weniger Anspruch, bzw. Kenntnis über gute, innovative Produkte, weshalb die Produkte nach und nach von immer schlechterer Qualität sein werden.
Versuche doch mal herauszufinden ab welchen Preisen die bisherigen Premiumwarenhersteller qualitativ gute Waren anbieten. Fast alle Hersteller haben mittlerweile ein Billigsegment in ihrer Produktauswahl, doch selbst die höherpreisigen Artikel (bisher ein Garant für bessere Qualität/ längere Haltbarkeit) sind nun auf dem Qualitätsniveau angelangt was bis vor wenigen Jahren noch die Standardqualität war, dieser Trend lässt sich queerbeet bei fast allen Konsumgütern beobachten und wird sich durch weniger Kaufkraft sicherlich noch beschleunigen.
Lange Erziehungszeiten, Scheidung oder ein Erwerbsleben mit wenig Verdienst und wenigen Arbeitsstunden sind die größten Risikofaktoren für Altersarmut. Und diese treffen überdurchschnittlich oft auf Frauen zu. Auch heute noch.
Die Problematik von wegen Altersarmut wird aber nicht dadurch geändert, wenn man Familien Geld in den Rachen stopft, das der Staat realistisch gesehen nicht hat.
Offensichtlich ist es aber so das Kinderkriegen finanziell höchst unrentabel ist und es daher immer weniger spätere Steuerzahler gibt.
Wir zahlen ohnehin schon genug Steuern. Und warum sollten wir komplett das Leben anderer finanzieren? Ist doch deren Entscheidung, ob sie vögeln, oder nicht. Reicht schon, den eigenen Unterhalt zahlen zu müssen, wenn man einen Unfall in diese Welt gesetzt hat.
Bis 2035 gehen jedoch 7 Millionen Erwerbstätige in Rente, wer soll die versorgen, wenn es immer weniger Kinder gibt die in Deutschland geboren werden?
Wo soll man die monatlichen 1000€ pro Kind herholen, wenn man nichtmal die Renten finanzieren kann?
Tja, dann bleibt mir nur noch das Auswandern im Alter.
Welche gesellschaftlichen Änderungen siehst du also als Grundlage die Motivation zum Kinderkriegen zu steigern und so das Dilemma zu lösen? Möglicherweise das Abschaffen von sozialen Sicherungssystemen, damit Kinder wieder zur Altervorsorge herangezogen werden müssen?