Sind hochsensible Persönlichkeiten Autisten?
Oder wird hohe Sensibilität und Feinfühligeit eher nicht dem Autismus zugeordnet
7 Antworten
Autismus ist eine wissenschaftlich sehr wackelige Angelegenheit und würde es eher als Pseudowissenschaft abtun, weil jeder dort mit anderen Kriterien rangeht.
Wenngleich es autistische Personen gibt, oder "Autismus" als solchen. Den verstehe ich aber eher darin, dass man eben Schwierigkeiten hat, die Innenwelt und Außenwelt richtig zu deuten. Dadurch kommt es zu Irritationen und Meltdowns.
Meiner Meinung nach kann es sein, dass einige hochsensible Persönlichkeiten hochfunktionale Autisten sein können, aber an und für sich, sind das zwei völlig zu trennende Bereiche.
Das kann beides zusammen vorkommen, ja.
Es kann auch getrennt vorkommen.
Es kann auch sein, dass der Autismus nicht erkannt und lieber mit Hochsensibilität abgetan wird. Und natürlich auch andersherum.
Oder wird hohe Sensibilität und Feinfühligeit eher nicht dem Autismus zugeordnet
Tatsächlich machen viele Menschen, die keine oder nur wenig Ahnung von Autismus haben, diesen Fehler, ja. Es gibt einige Leute, die denken, Feingefühl, Empathie, Sensibilität u.Ä. würden nicht zu einer Autismus-Spektrum-Störung passen, wenn das so nicht generell stimmt.
Leider denken mehrere Horden von ignoranten Trotteln, sie hätten auch nur zwei Milligramm Ahnung von der Thematik (Autismus)* und weil wir Autisten anders sind und daher unsere Empathie usw. auch anders ausdrücken, wird schnell behauptet, wir hätten einen Empathiedefizit.
*Falls sich jemand angesprochen fühlt: Keine Sorge. Jeder kann dazulernen. Also mich würds freuen!
Was man sich aber auch mal fragen muss: Wie wenig Empathie müssen Menschen haben, die einer (marginalisierten) Personengruppe verallgemeinernd einen Empathiedefizit vorwerfen?
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei Menschen, die sowohl Autismus haben, als auch hochsensibel sind, manche Aspekte der Hochsensibilität "verdeckt" werden können, durch den Autismus. Oder, dass die hochsensiblen Charaktereigenschaften anders zum Vorschein kommen bei einer autistischen und hochsensiblen Person, als bei einer neurotypischen und hochsensiblen Person.
Also nur, weil eine autistische Person z.B. sehr empathisch ist, bedeutet das noch lange nicht, dass sie nicht autistisch ist. Themen wie das Double-Empathy-Problem, Alexithymie (bezüglich Empathie), die verschiedenen Arten von Empathie, Hyperempathy sowie Object personification sind hier sehr interessant.
Um deine Frage im Titel zu beantworten: Manche, sicherlich. Gibt nicht wenige (besonders Frauen), die mit "bist nur hochsensibel" abgespeist werden. Aber ist jeder hochsensible Mensch ein Autist? Nein. Diese beiden Dinge sind noch immer ziemlich unterschiedlich, auch, wenn es Überlappungen gibt.
Autismus kann schließlich eine Behinderung sein. Autismus ist eine neurologische Entwicklungststörung. Autismus kommt mit so viel mehr Hindernissen im Alltag und im Leben einher, als "nur" solche, die hochsensible Menschen haben.
Hochsensibilität haben nicht nur Autisten und nicht alle Autisten sind hochsensibel.
Die hohe Sensibilität bei Autisten ist die Folge der mangelhaften Reizfilterung, die eine der Eigenschaften des Autismus-Spektrums ist.
Bei vielen Autisten funktioniert die Filterung und Auswertung von Reizen anders als bei neurotypischen Menschen. Reize und Eindrücke, die belanglos sind, werden bei normalen Menschen als berets vor der eigentlichen Wahrnehmung ausgefiltert. Diese Filterung funktioniert bei Autisten nicht richtig und so gelangen auch die eigentlich belanglosen Eindrücke ins Bewusstsein und werden ebenso intensiv wahrgenommen wie wichtige Reize.
Ein Beobachter, der die Reaktionen auf verschiedene Reize beobachtet, bemerkt, dass ein Autist stärker auf belanglose Eindrücke viel stärker anspricht als ein neurotypischer Mensch und das wird als Hochsensibilität eingestuft.
Es muss nicht unbedingt Autismus sein vielleicht Automatische Züge aber muss nt.
Nein, Hochsensibilität hat nichts mit Autismus zu tun:
*Autistische Züge wenn denn….