Reizüberflutung Hund?

4 Antworten

Wenn Hundetrainer im Moment nicht möglich ist, würde ich damit anfangen, dem Ersthund das Gekläffe an der Haustür abzugewöhnen.

Ich denke, das Problem ist nicht unbedingt die neue Hündin, die macht nur ihren Job. Zumindest glaubt sie das. Der erste Hund ruft sie ja wenn draußen irgendwas ist.

Die Frage ist jetzt wie reagierst du? Es macht keinen Sinn, die Hündin zurückhalten zu wollen und sie damit quasi an ihrer "Arbeit" zu hindern

Wenn du das ändern willst, müsstest du wirklich mit richtigem konsequentenTraining anfangen. Die Hunde müssen lernen, dass du den Job machst und nicht sie. Und das am besten noch getrennt voneinander am Anfang.

Das wird sicherlich Monate dauern und ist ein anstrengender und langer Weg. Man kann ja selber auch seine Verhaltensweisen nicht so schnell ändern. Aber darin liegt halt meistens der Schlüssel zum Erfolg.. wenn du dein Verhalten und deine Vorgehensweise nicht änderst, werden sich auch die Hunde nicht ändern.

Ich empfehle bei solchen Bellproblemen immer das gleiche. Kein Geschrei, kein Geschimpfe - stehe jedes Mal auf und geh zu den Hunden oder zur Tür und schau, was draußen los ist. Und zwar, so dass die Hunde das sehen können, dass du dich darum kümmerst. Selbst wenn da draußen gar nichts ist, schau einfach raus entweder bei der Tür oder beim Fenster oder was auch immer.

Und dann drehst du dich wieder um. Rufst die Hunde zu dir in die Küche oder sonst wohin und gibst denen ein Leckerchen. Und dann setzt du dich wieder aufs Sofa. Alles völlig unaufgeregt. Und du kannst auch einfach mit den Hunden sprechen so nach dem Motto "ja, danke fürs melden. Ich hab's gesehen, da ist nichts gefährliches., alles okay" je ruhiger und entspannter du und deine Stimme sind, umso schneller, werden sich die Hunde beruhigen.

Wenn du das eine Zeit lang konsequent durchziehst, reicht es irgendwann Wenn man nur noch sagt, "ist alles okay alles gut" und die Hunde beruhigen sich.

Das funktioniert mit einem Hund sehr gut. Bei zwei Hunden ist es natürlich problematischer, weil die sich gegenseitig Hochstacheln.

Ich hatte mal zwei Chihuahuas, die waren zusammen eine Katastrophe. Wenn einer anfing, hat der andere natürlich mitgemacht.😁

Aber selbst da hat es geklappt, indem ich jedes Mal nachschauen gegangen bin und den Hunden signalisiert habe, dass ICH es gesehen und gehört habe und dass es keinen Grund gibt, stundenlang zu bellen.

Man muss dann natürlich auch noch aufpassen, welcher der beiden Hunde der Anstifter ist 😁 und den muss man als erstes unter Kontrolle bekommen.

draußen ist es das gleiche Problem. Die Hündin ist überfordert mit der Aufgabe, die sie ihrer Meinung nach bekommen hat.

Da musst du auch am besten mit ihr alleine arbeiten, damit sie versteht, dass sie draußen keinen Job hat, sondern dass du das machst.

Und hier ist natürlich wirklich besser, wenn ein Trainer euch vor Ort begleitet und dir zeigt, wie du das erreichen kannst


Fery24918 
Beitragsersteller
 23.06.2025, 15:10

Hmm, verstehe, danke dein Kommentar ist der einzige nützliche und klasse erklärt. danke!

Holt euch professionelle Hilfe durch einen Hundetrainer.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Verkauf von Hundetransportsystemen

Fery24918 
Beitragsersteller
 23.06.2025, 13:54

Ja, danke dir.

Hallo,

wer auch immer einen Schäferhund mit einem Pitbull gepaart hat, gehört meiner Meinung nach eingesperrt. Kannst du jetzt natürlich aber nichts für. Aber bei so einer Mischung überraschen mich deine Probleme nicht.

Akut helfen könnte dir ein "No- Pull- Geschirr" (WICHTIG: Kein Halti) und Maulkorbtraining. Langfristig solltest du dir einen Fachmann suchen, der mit dir stromfrei mit dem Hund übt. Das hört sich nicht nach etwas an, was du selbst in den Griff bekommst.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe einen Assistenzhund.

Für Übersprungshandlung immer eine Alternativhandlung aufbauen bei solchen Hunden! Das erste was meine lernen ist Kommando "Ball". Soll sich jetzt wirklich nicht Kamikazehaft anhören, aber diese Hunde neigen dazu schnell hoch zu fahren und um sich zu schnappen, gerade wenn sie jung sind. Alternative ist in ein Spielzeug zu beißen und dort den Frust auszulassen. Besser wie in dich, diese Handlung sollte nicht verinnerlicht werden. Bei mir liegen im Garten immer Bälle rum und die werden gut genutzt, wenn Aufregung herrscht. Im Alter und mit der gelernten Impulskontrolle verliert sich das und sie neigen nicht mehr zu Übersprungshandlungen, aber bis dahin ist das wirklich zu empfehlen. Der Hund will dir ja nicht weh tun, aber er weiß in dem Moment oft nicht wohin mit seiner Aufregung. "Ball" hat sich bei mir wirklich bewährt 😅. Auch draußen beim Gassi gehen. Lieber ganz kleinschrittig auf Entfernung die einzelnen Reize kennen lernen. Immer den Moment abpassen, wo der Hund noch ansprechbar ist und mit einem Kommando zu dir sehen kann. Nicht den Hund sinnlos hochpuschen. Lieber eine Situation erst einmal vermeiden, wenn man weiß, dass das Aufregung und Kontrollverlust bedeutet. Aus der Entfernung üben, nur soweit, wie der Hund noch auf dich reagiert und dann langsam vortasten. Leine muss immer locker sein, sonst baust du zusätzlich Spannung auf beim Hund denn Druck erzeugt Gegendruck! Geh in reizarmen Gebieten und übe vorrangig, dass der Hund sich auf Kommando auf dich fokussieren kann, sei es durch ein Markerwort, dass er dich ansieht oder durch den Rückruf- ganz egal - aber das ist vorrangig beziehungsarbeit, dass auch du lernst, wann du dem Hund auf dich fokussieren musst, damit er nicht ausbricht. Wenn er ausbricht ist es zu spät, du musst lernen, davor zu reagieren :) viel erfolg