Reicht es aus, WordPress zu lernen, um Webdesigner zu werden?

5 Antworten

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Hi etrim,

nein das reicht nicht aus. WordPress ist eines von vielen CMS-Lösungen und es gibt viel bessere Systeme, die aber komplexer sind. Als Webdesigner solltest du auch Grundkenntnisse in der Webentwicklung haben. Also Grundkenntnisse in HTML, CSS und JavaScript. Jede Webseite benötigt HTML als Grundgerüst. Das Grundgerüst wird mithilfe von CSS formatiert/gestaltet. Und damit man mit dem User agieren kann sollte man Grundkenntnisse in JavaScript haben.

Zum Thema KI

Die KI übernimmt derzeit viele Gestaltungsprozesse, aber es kann in zukunft zu rechtlichen Problemen kommen, da KI von vielen Seiten zum Teil 1zu1 Designelemente übernimmt. In zukunft werden Rechteinhaber auch KI verwenden, um solche Verstoße zu finden und auch abzumahnen. Man kann KI nutzen um Designprozesse zu optimieren, aber es muss immer noch jemand geben der das macht. Daher wird KI nie komplett alles ersetzen, aber vieles.

WordPress und PageBuilder

Viele User verwenden WordPress in Zusammenhang mit Pagebuilder oder Sitebuilder. Mit diesen lassen sich in WordPress eigene Webseiten erstellen. Dies bringt aber auch Nachteile mit sich. Viele Seiten sehen damit relativ ähnlich aus und haben Einschränkungen in der Umsetzung. Webseiten mit mit Pagebuilder erstellt worden sind wie DiVi oder Elementor haben eine sehr schlechte Performance und brauchen mehr Traffic. Ein weiterer Nachteil ist das die Webseiten barrierefrei sind. Das kann gleich zwei große Probleme nach sich ziehen. Das eine Problem ist das bald bestimmte Webseiten nach dem Gesetztgeber barrierefrei arbeiten müssen. Sowas kann dann richtig teuer werden, falls die Seite nicht den Standards entspricht. Das zweite Problem ist die Lesbarkeit durch Suchdienste und Suchmaschinen. Wenn ein Screenreader die Seite nicht lesen können, dann können es auch nicht Suchmaschinen. Es wird zum Teil noch schlimmer. In Zukunft nutzen Suchmaschinen vermehrt KI. Die KI ist darauf bedacht das die Seiten gut lesbar sind. Falls nicht, werden Inhalte garnicht gecrwalt von Suchmaschinen oder falsch interpretiert. Das wertet die Seite ab oder die Inhalte werden garnicht wahrgenommen.

Was wäre die Lösung?

Ganz einfach: Auch in WordPress lassen sich Inhalte barrierefrei gestalten ohne Einschnitte im Webdesign einbüßen zu müssen. Das bedeutet das jede Seite semmantisch aufgebaut werden sollte genauer gesagt nach den Vorgaben und Empehlungen des W3C nach dem HTML5-Standard. Das hilft KI bzw. Suchmaschinen Inhalte von deiner Webseite lesen zu können und auch Menschen mit einer Sehbehinderung die einen Screenreader verwenden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin gelernter Mediengestalter Digital und Print(IHK)

Nein, Webdesign stirbt aus. Leider...

K.I

Auch Wordpress alleine reicht nicht aus. Du brauchst UX/Ui Design auch etwas HTML und CSS Kenntnisse

Für einen Wald- und Wiesenwebdesigner würde es wohl ausreichen.

Auf professioneller Ebene würde ich von einem Webdesigner allerdings erwarten, dass er zunächst einmal die Kompetenzen vorweisen kann, die generell mit dem Bereich Design einhergehen (nur eben mit größerem Fokus auf das Web). Das heißt:

  • du weißt mit Farben, Schriften und Formen umzugehen, um gewünschte Stimmungen (und generell ästhetische Oberflächen) zu erzeugen.
  • du kennst dich mit der Bearbeitung von Mediendaten (Bilder, Videos, ...) aus, kannst entsprechende Hilfssoftware bedienen.
  • du weißt, wie du Layouts/Dummys in einem Designtool wie Figma, Adobe XD, o.ä. erstellen kannst.
  • du kannst Zielgruppenanalysen (Personas) durchführen.
  • du kannst konsistente Nutzeroberflächen konzipieren, die benutzerfreundlich und barrierefrei sind.
  • du weißt, wie du Nutzer führen und Inhalte dementsprechend sinnvoll strukturieren kannst.

Für eine zusätzliche technische Ausrichtung (Webentwicklung) solltest du:

  • dich mit HTML, CSS, SVG und zumindest ein wenig mit JavaScript auskennen.
  • Maßnahmen kennen, um eine Webseite für Suchmaschinen sinnvoll zu optimieren.
  • Basiswissen mitbringen, wie Browser funktionieren (Cookies, Sessions, Request-Methoden, TLS/Zertifikate, u.ä.).

Das sind soweit Aspekte, die nicht unbedingt mit dem Erlernen der Bedienung von WordPress einhergehen. Soziale bzw. organisatorische Kompetenzen sind hierbei auch noch nicht inkludiert.

Wenn du mit WordPress beruflich aktiv werden möchtest, würde ich dir empfehlen, ebenso PHP in den Lernplan aufzunehmen und dich zumindest grundlegend mit rechtlichen Themen (DSVGO, BFSG, Impressumspflicht, u.ä.) sowie Sicherheitsaspekten (Absicherung gegen Bruteforce, Injections, u.ä.) vertraut zu machen. Außerdem wäre es förderlich, sich mit dem Plugin-Ökosystem zu beschäftigen (welche Plugins gibt es so, welche sind besonders nützlich).

Nein. Genauso wenig wie es ausreicht, Teig kneten zu können, um Torten zu backen.

Das ist noch nicht mal der Anfang!