Probleme im Wochenbett (Baby)?
Hallo liebe Community,
ich hoffe euch geht’s gut
Ich komme direkt zur Sache. Ich bin nun Mama von einer einmonatigen Tochter 👧🏻
Die Kleine war geplant ungeplant, sprich wir wollten Eltern werden, aber für mich hätte es auch 2026/2027 getan.
Die Schwangerschaft verlief super. Ich hatte im Vergleich zu anderen kaum Probleme. Die Geburt war jedoch die Hölle. Bedeutet meine Tochter kam zu spät, ich wurde eingeleitet, ich bekam eine PDA, dann entwickelte ich Fieber und das Kind hatte eine schlechte Sauerstoffsättigung. Zum Schluss kam sie per Notkaiserschnitt auf die Welt und wir wurden getrennt. Sie kam auf eine spezielle Station und ich durfte sie nicht besuchen, da auch ich im schlechten Zustand war.
Für meinen Mann und mich war diese Situation sehr schwer. Alles was ich mir vorgenommen hatte für die Geburt fiel ins Wasser. Er hat mich da sehr gut unterstützt. Bedeutet er hat die Tage im Krankenhaus verbracht, mich mit Allem was ich brauchte versorgt, mich gewaschen und auch alle Botengänge in die andere Klinik gemacht.
In der Zeit habe ich gemerkt, dass er sich jedoch mental von der kleinen distanziert hat. Wahrscheinlich weil er dachte, dass sie sterben könnte.
Nun sind wir seit ein paar Wochen zuhause und im Wochenbett. Anfangs haben wir das zusammen gemacht, jetzt mache ich das jedoch alleine. Er geht schließlich auch arbeiten und ich wollte ihn nicht überlasten.
Jeder Tag ist bei uns gleich. Er geht arbeiten und ich schmeiße Kind und Haushalt. Ab und an gehen wir raus aber für mehr als ein bis zwei Stunden reicht es nicht aus.
Leider kommt er nie auf die Idee mal zu sagen, dass er die Kleine füttert oder wickelt. Stattdessen zockt er mit seinen Freunden oder telefoniert mit Verwandten.
Anfangs habe ich ihn auch oft mit seinen Jungs raus gelassen. Was nur zwei bis drei Stunden werden sollten wurden aber 6-8.
Meine Familie unterstützt mich sehr und war auch oft hier und hat auf die Kleine aufgepasst. Das was mich entlasten sollte, hat er natürlich auch beansprucht und ja das sollte er auch, aber nach einer Zeit fand meine Familie das frech. Statt zu schlafen, hat er gezockt und obwohl er nichts mit dem Baby zu tun hatte, war er hundemüde.
Im Haushalt engagiert er sich auch kaum bis gar nicht. Er bringt den Müll raus - das war’s. Stattdessen habe ich jetzt unsere Putzfrau öfters beordert. Eigentlich kommt sie auch nur für größere Putzzwecke und nicht jedes Mal.
Er beschwert sich auch ständig und rät Leuten von Kindern ab. Ab und an sagt er auch wie sehr ihn die Kleine nervt und es fällt auch mal ein Schimpfwort.
Natürlich ermahne ich ihn und sage immer wieder, dass alles nur eine Phase ist. Außerdem habe ich ihm auch gesagt, dass er checken muss, dass sie nicht für immer so klein bleibt und er alles verpasst.
Manchmal ist er echt lieb zu ihr und ich denke mir, dass ich vllt übertreibe. Aber dann kommt wieder der Alltag und ich werde extrem unzufrieden.
Ich bin damit auch an ihn herangetreten und er meinte nur ich müsste lernen die Dinge mit der Kleinen zusammen zu erledigen. Sie soll in mein Leben eingebunden werden und ich soll mich nicht immer von ihr aufhalten lassen. Ich kann mich ja nicht das ganze Leben zuhause verschanzen. Dass es mir aber unangenehm ist, wenn sie draußen weint oder dass ich mich in meinem Körper nicht wohl fühle, das versteht er nicht. Zudem denke ich mir, wieso nimmt er sie denn nicht überall mit. Die ist ja nicht nur meine Aufgabe.
Wieso fühle ich mich unwohl: Mein Bauch ist noch existent. Menschen gratulieren mir zur Schwangerschaft, wenn sie mich sehen und ja das tut weh. Er sagt dann immer, dass er mich immer noch toll findet und er freut sich schon, wenn wir wieder was intimes haben. Ich will aber gar nix mehr mit ihm. Ich bin extrem hässlich in meinen Augen, habe leine Nägel mehr, die Haare sind nicht gemacht und schick machen mit der Wampe ist auch nicht. Es liegt auch nicht am Gewicht. Ich wog in der Schwangerschaft 80 kg und jetzt 60 und ich bin 1,67m groß.
Viele fragen sich jetzt woher der Unmut:
Hier ist ganz wichtig zu sagen, dass mein Mann nicht die Brötchen für uns verdient. Wir gehen beide arbeiten. Ich verdiene auch mehr als er und beteilige mich an allem zu 50% auch mit dem wenigen Elterngeld, welches ich bekomme. Man kann eigentlich sagen, dass wir jetzt in einer 90/10 Partnerschaft leben.
Zudem kommt, dass ich immer auf ihn achte. Sei es, dass ich Freiräume biete, damit er seine Identität nicht verliert oder dass er immer warmes Essen auf den Tisch hatte. Ich habe selbst drei Tage nach dem Kaiserschnitt gekocht (ich liebe Kochen, darum geht’s aber nicht).
Wo bleibt die Rücksicht bei mir oder der Support. Er sagt zwar dass ich raus soll aber er stellt das Kind nur ab und sorgt nicht richtig. So oft sehe ich wie er die Kleine einfach mit Flasche ins Bett verlagert oder in die Federwiege. Das ist doch kein Umgang und auch keine Liebe.
Deswegen mache ich auch alles alleine aber ich verliere mich langsam in der Rolle
Kennt das jemand und was soll ich tun ?
7 Antworten
Dein Partner beschwert sich über das Kind, nutzt Schimpfwörter, rät anderen von Kindern ab und du verteidigst ihn noch, gibst ihm Freiräume, kümmerst dich um alles und stehst drei Tage nach dem Kaiserschnitt am Herd. Das ist keine Partnerschaft, das ist emotionale Selbstausbeutung.
Ein Kind ist keine Phase. Es ist ein Leben, das Verantwortung fordert.. jeden Tag aufs Neue. Wer Vater wird, entscheidet sich nicht für ein romantisches Ideal, sondern für echte Hingabe. Und wenn ein Mann in dieser frühen Zeit schon abwesend, genervt oder herablassend reagiert, zeigt das nicht Überforderung, sondern fehlende Reife.
Das kommt davon, wenn man sich damit nicht tiefer befasst, was es überhaupt beduetet Eltern zu werden. Es ist eine große Verantwortung. Man muss auf vieles gefasst sein.
Dass du alles auffängst, dich kümmerst, dich rechtfertigst, zeigt, dass du mehr trägst, als du solltest. Wenn er nur zehn Prozent zur Familie beiträgt.. emotional oder finanziell.. und du neunzig, dann stimmt das Gleichgewicht nicht. Und du musst dich fragen: Warum trägst du ihn noch mit?
Das Kind ist nicht das Problem. Die Situation ist es. Du bist allein mit einer Last, die eigentlich geteilt werden müsste. Und wenn er sich wie ein Single verhält, soll er auch wie einer leben.. nur ohne dich. Denn seine „Freiheit“ ist nichts anderes als Verantwortungslosigkeit auf deine Kosten.
Du bist nicht zu schwach. Du bist einfach erschöpft, weil du zu viel getragen hast. Es ist Zeit, Grenzen zu setzen.. für dich, für dein Kind, für ein Leben in Würde. Wer nicht mit dir wächst, hat keinen Platz in deinem Zuhause.
LG
Sandy
Väter sehen die "Betreuung" eines Säuglings durchweg anders als Mütter. Mit so kleinen Säuglingen können wir nicht viel anfangen. Wenn es schläft, kann man sich anderen Dingen zuwenden. Was sollte ich auch mit einem schlafenden Säugling anfangen? Es anschauen stundenlang? Alle drei Minuten begrabbeln um die Atmung und den Herzschlag zu überprüfen?
Für mich kam das Interesse sich mit den Kindern zu befassen erst, als sie selbst anfingen aktiver zu werden. Wenn sie krabbeln und Reaktionen zeigen. Schlafen konnten die Zwerge auch ohne mich. Die richtig coole Zeit (und die, in denen Du als Mutter abgeschrieben sein wirst) kommt für Väter dann, wenn die Kids anfangen eigene Interessen zu entwickeln. Wenn sie dies oder jenes machen wollen, dir erklären wie ihre Welt funktioniert und wie Du Dich gefälligst darin zu verhalten hast ;-)
Ist für Mütter dann das umgekehrte Problem, wenn die Kids fast ausschließlich mit Papa spielen oder was unternehmen wollen und Mama wegen "Langweilig" abgeschrieben ist. Aber auch das normalisiert sich im Teenager-Alter.
Meine Frau und ich haben drei Töchter und gerade von der ersten kenne ich die Klagen von Dir. Ändert aber nix. Wenns schläft, schläft es. Man kann anderes machen in der Zeit.
In den ersten Monaten ist die Mutter das wichtigste für das Kind. Ja, es ist anstrengend, man fühlt sich als Frau "allein gelassen", aber das gibt sich. Und ja, beim ersten Kind war meine Meinung ebenfalls "Auf was habe ich mich da eingelassen, das ist ja schrecklich!". Kaum Schlaf und Nachts immer wieder raus. Weil Du schläfst auch als Vater nicht friedlich weiter, wenn ein Säugling brüllt. Und wenn dann jemand kommt (wie Deine Familie) um zu unterstützen, nimmt man auch als Vater diesen "Urlaub" gerne mit.
Eine traurige Sichtweise, aber immerhin eine Sichtweise. Aber wie wäre es dann damit, dan den anderen (Bau-)stellen, entsprechend mehr zu leisten? Ebenso der gesamte Haushalt bleibt an der Fragerin hängen und als Hauptverdiener kann sich der besagte Herr auch nicht bezeichnen. Er hat insofern an 4 Fronten (Vatersein, Haushalt, Arbeit und Partnersein) versagt. Da wäre es noch am ehesten tolerabel, wenn es "nur" die eine Sache mit dem Kind wäre.
Mit so kleinen Säuglingen können wir nicht viel anfangen.
Ich konnte mit meiner Tochter als Säugling auch nicht viel anfangen, ich wusste nicht, was ich mit dem kleinen Wesen anfangen sollte und ich bin nicht der Vater sondern die Mutter.
Mütter können auch nicht großartig was mit einem Säugling anfangen.
Klingt wie mein Ex. Ich hab mich getrennt als unsere Kinder dann 3 und 1 waren und seitdem ist er wie vom Erdboden verschwunden 🤷♀️ großkotzig kinder wollen, dann aber nix machen (meiner war zum schluss sogar arbeitslos und hat bis morgens um 5 gezockt und bis mittags um 13 Uhr gepennt), er hat nix gemacht, er könne erst was mit den Kindern anfangen wenn sie größer wären.. naja.. Nach der Trennung hat man dann gesehen wieviel Interesse bestand. Sind jz knapp 10 Jahre in denen kein Kontakt besteht, trotz meinem Versuch 2017 übers Jugendamt vllt doch Kontakt den Kids zu liebe herzustellen.
Sprich mit ihm. Wenn sich nix ändert, ist er einfach unreif und das wird dann nicht besser... man braucht keine 5 Jahre um sich an die Vaterrolle zu gewöhnen.. er hat das Kind auch gezeugt, also kann er Verantwortung übernehmen. Tut er das nicht, sage ich dir das du allein besser klar kommen wirst mit der kleinen, da dann dieser Stressfaktor wegfällt
Puh, das war ganz schön heftig.
Ich habe keine Erfahrung mit Kindern oder einer Schwangerschaft, daher kann ich Dir nicht Rat aus eigener Erfahrung geben, aber ich möchte Dir trotzdem mitteilen, dass es - zumindest aus Deiner Antwort - für mich so klingt, als müsstet ihr euch beide erst noch an die neue Situation gewöhnen und das macht ihr auf unterschiedliche Arten.
In euren beiden Fällen lese ich da viel Überforderung. Er kann sich in seiner Situation nur leichter zurückziehen als Du. Und das hilft natürlich, wenn er den Umgang mit eurem Kind lernen soll.
Wie ist das, wenn er mal auf sie aufpassen soll? Du schreibst, dass er sich nicht so kümmert, wie Du es gern hättest, aber kümmert er sich denn überhaupt oder hat er das Kind neben sich liegen und zockt? Hintergrund der Frage: wenn Du von ihm verlangen würdest, dass er sich so und so um das Kind kümmert bzw. x macht und nicht y, dann findet er nicht SEINEN Zugang zum Kind und auch nicht SEINE Art, für es zu sorgen. Vielleicht wäre es ein Versuch wert, ihn einfach mal machen zu lassen.
Und ansonsten an Rat... Ich hoffe, dass sich hier noch weitere melden und vielleicht auch mla Väter antworten, denen es vielleicht ähnlich ging wie Deinem Partner. Vielleicht erhältst Du durch sie Einblick in die Gedankenwelt Deines Partners, auf Ängste, Sorgen etc., die er vielleicht gerade noch gar nicht benennen kann.
Vielleicht schaust Du auch Mal in Foren für frische Eltern hinein. Ihr könnt ja nicht die ersten mit diesem Problem sein.
Sorry wenn meine Antwort nicht viel hilft.
Ich wünsche euch alles Gute!
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt eures Babys!
Falls Gespräche mit ihm nichts bringen und falls du möchtest, kannst du dich bei den Frühen Hilfen zu deiner Situation beraten lassen - hier findest du eine Übersicht zu möglichen kostenlosen Angeboten: https://www.elternsein.info/fruehe-hilfen/was-sind-fruehe-hilfen/
Alles Liebe für dich!
Und was kann die Mutter mit einem kleinen Säugling anfangen?