Trennung trotz Kinder, Wie sind eure Erfahrungen als Eltern aber auch als betroffene Kinder (gewesen)?
Es ist etwas was ich schon länger fühle und weiß, Sie auch. Und doch wollen wir eine gemeinsame Familie beibehalten. beide Kinder sind extrem darauf fokusiert uns beiden im Leben zu haben und ich kann mir meine Vaterrolle nicht vorstellen wenn ich nicht im selben Haushalt leben würde. Ich hab das Gefühl schon aufgrund meiner Arbeit zuviel zu verpassen.
Ich höre immer wieder eine Trennung wäre schlussendlich für alle Beteiligten besser aber mir fehlt die Vorstellungskraft wie.
Sind neue Partner der Trennungsgrund?
Nein keine neuen Beziehungen. es ist einfach das Zusammenleben als Paar schwierig geworden. Auch keine Gefühle mehr vorhanden
Dann lebt ihr aber trotzdem zusammen, aber nicht als Paar?
naja faktisch ja. Sind ein Paar oder Zärtzlichkeiten, Liebesaustausch, ohne Sex. Funktionieren halt für den Alltag als Eltern aber nicht als Paar
Ändert das was an den Schwierigkeiten beim Zusammenleben?
ja und nein. versucht die bez. zu retten. wenn man einfach nur freunde wäre und zsm lebt, das kann ich mir vorstellen. glaube aber sie nicht
5 Antworten
Bei mir ging es noch als meine Eltern sich getrennt haben.
Ich war alt genug um das verstehen zu können und meien Eltern haben das zumindest halbwegs friedlich über die Bühne gebracht, was wirklich wichtig ist.
Studien belegen, dass Kinder unter Trennungen leiden, aber viele betonen auch, dass der Krieg zwischen den Eltern der Hauptgrund dafür ist, und dass sie keine Aussage dazu treffen können, ob es den Kinder besser ergangen wäre, wenn die Eltern sich nicht getrennt hätten.
Streit und missgunst belasten die Kinder am meisten, unabhängig von einer Scheidung.
Meine Mutter kennt ein Pärchen, das ist eigentlich getrennt (heimlich), aber sie bleiben verheiratet, bis die Kinder aus dem Haus sind. Wie man es regelt kann man unter sich ausmachen, aber man muss sich eben zusammen reißen, den Kindern zuliebe.
Meine Eltern sind nur wegen der Kinder zusammengeblieben und es war der komplette Reinschiss. Man hat gemerkt dass sie sich nie irgendwie berühren, sich nicht in die Augen schauen können, dass alles was zwischen ihnen passiert kalt und pragmatisch ist und sie sich andauernd streiten. Mein 'Vater' ist dann andauernd fremdgegangen. Und sowas ist dann dein Vorbild was Beziehungen angeht, da kannst du doch nur verkacken wenn es bei dir als Jugendlicher mit Freundin etc losgeht. Ich hab dann tatsächlich immer sehr geklammert in Beziehungen und konnte nichts so wirklich einordnen, bei meinen Eltern war ja auch alles gespielt. Die Scheidung meiner Eltern kam dann als ich 19 war(ich war der Jüngste von 4 Kindern und der letzte der noch Zuhause gewohnt hat), mitten in meiner Ausbildung. Also gerade da als ich ein stabiles Umfeld am meisten gebraucht hätte. Durch die lange Zeit in denen sie sich immer wieder zusammengerafft haben obwohl sie sich nicht leiden können ist das zu einem riesigen Scheidungskrieg ausgeartet der sich(va wegen Unterhalt) bis heute hinzieht, und ich bin heute 27! Bis heute muss man Familienfeiern, Geburtstage, Weihnachten etc immer auf zweimal feiern weil die beiden sich so abgrundtief hassen.
Als Vergleich: meine Tante und mein Onkel haben sich getrennt als ihr jüngstes Kind 8 Jahre alt war und die kommen alle super miteinander aus.
Die Kinder sind beim Vater geblieben (im gewohnten Zuhause, gewohnter Schule, gewohntem Freundeskreis usw.) Da waren sie 9 und 11.
Ich war dann die Wochenendmama.
Nach großem Rosenkrieg habe ich klein bei gegeben, damit die Kinder zur Ruhe kommen.
wie meinst du das mit dem klein bei geben? im sinne der trennung zugestimmt? und wie geht es dir mit der Rolle als Wochenendmutter?
Klein bei gegeben= nicht mehr um die Kinder gekämpft, sie bei mir zu haben.
Ist lange her. Sie sind 28 und 30 und haben jetzt selber Kinder.
Die letzte Frage, da sag ich nicht viel zu. Ich war diejenige, die die Trennung wollte und mir die Kinder vorzuenthalten, war meine *Strafe* aus seiner Sicht.
Also ich finde es blöd weil ich jede Woche meine gesamten Sachen hin und her schleppen muss und Weihnachten, Østern usw. Ist jetzt auch blöd weil das alles getrennt ist. Mein Vater lästert immer über meine Mutter und ist immer genervt und meine Mutter ist auch oft genervt und fast nie Zuhause. Alles in allen also scheiße.
danke für deine Antwort. hast du es besser gefunden als sie noch zusammen waren?
Ja klar. Mein Vater war glücklicher und hat nicht immer gesagt das er bald abhaut und nur noch unterhalt zahlt oder hoffentlich bald stirbt. Wir haben oft Camping Urlaub gemacht zusamenn und oft Familienfilme geschaut. Jetzt nicht mehr.
ich rede eher von der phase wo die Liebe und zuneigung zwischen den eltern verloren ging. natürlich wäre eine harmonische beziehung und familie immer das beste
Es gab keine Phase. Die haben sich im Sommer gestritten, dann haben sie sich wieder normal verhalten und dann kam im Januar plötzlich die Nachricht das sie sich trennen.
Ihr beide seid für eure Beziehung gemeinsam verantwortlich. Was andere "immer wieder" sagen, interessiert keinen.
Wenn ihr euch verliert, dann weil zumindest einer von euch begonnen hat es zuzulassen.
Solange es in eurer keine von beiden Seiten bestätigte Sollbruch-Stelle gibt, ist noch alles drinnen.
Bemüht euch mehr darum, einander näher zu kommen.
Nicht wegen der Kinder.
Sondern wegen euch beiden und eurem Miteinander-Sein.
Ich weiß nicht ob das eine Option ist. Gefühle sind nicht mehr vorhanden alles wird als nervig empfunden. Ich habe kein Interesse an Nähe und Zeit mit ihr. ich muss mich dazu immer zwingen. Wir sind eigentlich noch an dem Punkt wo wir an unsere Beziehung arbeiten wollen. Aber weil wir wieder wegen eine Lächerlichkeit gestritten haben fühle ich mich immer mehr dazu doch die Trennung anzugehen
Du schreibst, ihr wollte in der gegenwärtigen Situation an eure Beziehung arbeiten - am besten wäre hier die Unterstützung durch Mediation (man dreht sich sonst nur im Kreis ohne Ausweg). Wenn du von heute in 5 Jahren zurücksiehst, willst du dich da getrennt haben oder in einer gesunden Beziehung leben? Du entscheidest.
danke für deine antwort. du hättest dir also eine frühere trennung gewünscht?