Preise in der ehemaligen DDR?

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Das war schon teuer dafür, dass man ja noch die Kabel selbst verlöten und das Steckergehäuse verschrauben musste, aber für DDR-Verhältnisse trotzdem normal.

Eine einzelne Leuchtdiode TYP VQA ... kostete über 2 Mark (heute 5-10 Cent), einfache IC-Schaltkreise 10-20 Mark.


RobertLiebling  21.05.2025, 14:10

Ich hab in den 1990ern für eine der ersten blauen LEDs bei Conrad aber auch ca. 5 DM gelöhnt. Deren Preis ist danach auch eher ins bodenlose gefallen.

Nectovelin  21.05.2025, 14:29
@RobertLiebling

Blaue sind auch nochmal was besonderes. Meine war rot und kostete IIRC 2,35 Mark in den 80ern.

Wenn man bedenkt, dass DDR Bürger laut satista.com 1300 Mark im Monat verdienten, war das nicht so günstig. Doch darum ging es in der DDR kaum, denn es ging mehr um das "überhaupt Bekommen". Die angepriesenen Waren gab es halt selten.


Bricole  22.05.2025, 01:31

Traue keiner Statistik, die du nich selbst gefälscht hast!
Ich bekam als Diplom-Ingenieur 1987 etwa 820 Mark im Monat (Netto).
Als Facharbeiter im Schichtdiest bekam ich 1980 etwa 680 Mark.
1300 Mark kenne ich lediglich als Gehalt eines Oberstleutnants bei der NVA (im Regiments-Stab).

steefi  22.05.2025, 07:16
@Bricole

Du hast Recht. Ich dachte erst an einen Monatslohn von 600 Mark, sah dann aber eine Statistik, wo der Betrag von 1300 Mark angegeben war und habe daraufhin meinen Eintrag geändert.

Natürlich war das nicht billig. Man verdient vielleicht um 700 M pro Monat oder 800. Dabei muss man wissen, dass fast alles Alltägliche subventioniert war. Lebensmittel. Miete. Manche zahlten 45 EUR Monatsmiete, entsprechend schrottig kann aber auch das Haus gewesen sein, inkl. undichtem Dach. Daher lässt sich alles nicht eins zu eins mit uns vergleichen.

Genauso jubeln hier diese USA-Fans und Faktenunwissenden immer wie toll es doch sei dass eine reisende Krankenschwester in den USA locker 200.000 USD pro Jahr und mehr machen könne. Verschwiegen wird aber dass die eigene Krankenversicherung nur basic ist im Vergleich zu unserer, dass Wohnen und Leben schweineteuer sind, dass eine einfache Reha fast 50.000 im Monat kostet und nicht von KK bezahlt wird, dass die Studiengebühren für Kinder die Eltern nur stemmen können von bis zu 90.000 im Jahr, wenn sie Hypotheken aufs Haus aufnehmen...


vanOoijen  21.05.2025, 12:00

Der ÖPNV hat in der DDR auch fast nichts gekostet. Ich erinnere mich an eine Zugfahrt von Rostock nach Warnemünde die 1 Mark der DDR gekostet hat. Straßenbahn innerhalb Rostock 10 Pfennig. Das berühmte Brötchen für 5 Pfennig Ost.

Die Mieten hast Du ja bereits erwähnt und genau deshalb hatten die meisten DDR-Bürger Erspartes.

Das Problem war eher, dass es viele Dinge (wie vermutlich auch Diodenkabel) nicht immer gab. Der Preis ist teuer für DDR-Verhältnisse. Auch ein neuer Trabi war teuer. Aber wenn Miete, ÖPNV und Lebensmittel so wenig kosten kann man für Technik, die man nur alle paar Jahre braucht, genug sparen.

Mitscher45  21.05.2025, 12:40
@vanOoijen

Ich erinnere mich an einem Computer im Zentrum Kaufhaus. 4000 DDR-Mark für einen ZX 81- Verschnitt. 1989. Zu kaufen gab es den natürlich nicht. Gucken ja.

vanOoijen  21.05.2025, 13:08
@Mitscher45

Ja - diese Preise stehen in keinem Verhältnis zueinander, weshalb es auch schwer ist das heute jungen Leuten zu vermitteln. Einfach Kaufkraft einer Mark der DDR mit heutzutage einem Euro zu vergleichen ist nicht. Da kommt es stark darauf an welche Waren und Dienstleistungen man vergleichen möchte.

Ja, 15,60M war schon einiges, vor allem im Vergleich zu den hoch subventionierten Grundnahrungsmitteln (Beispiele: 0,05M für ein Brötchen, 0,36M für 0,5l Milch, 0,96M für 1,5kg Brot).

Andererseits hat man sich auch nicht jede Woche ein Diodenkabel gekauft...


Animecookies007  21.05.2025, 11:53

Für Obdachlose richtig geil. Ich meine, eine Mark und gleich für 3 Tage Essen.

dumbo77  21.05.2025, 11:54
@Animecookies007

Obdachlosigkeit (auch selbst gewählte) war nicht erwünscht und nicht geduldet. Das hätte das Bild von der heilen Welt gestört.

spelman  21.05.2025, 11:55
@Animecookies007

Obdachlose gab es in der DDR praktisch nicht. Zwar waren Wohnungen knapp, aber irgendwie wurde jeder untergebracht. Andererseits: wer gegen das System rebellierte kam in den Knast, war dann auch nicht obdachlos.

Animecookies007  21.05.2025, 11:55
@dumbo77

Naja solange man nicht direkt dort sich aufhält wo die zahlenden Wessis waren, war's bestimmt nicht so schlimm.

vanOoijen  21.05.2025, 12:22
@Animecookies007

Es gab ein verfassungsmäßiges RECHT auf Wohnung und Arbeit. Insofern eigentlich auch keine Obdachlosen. Gleichzeitig gab es aber auch den Asozialenparagraphen. Gammler etc. wanderten in den Knast.

Im Vergleich zu heute extrem teuer und ich meine damit auch extrem. Alles was auch nur entfernt etwas mit Technik zu tun hat war in der DDR Luxus. Heutzutage wären das locker 30€.

Sorry wenn ich nicht gut genug geschätzt habe, ich bin kein DDR Bürger, kenne aber viele.

"Für Bastler" ist auch geil, wenn man heute was DIY an Elektrik macht wird die Versicherung sauer. In 99% der Länder wird aber alles so gemacht.


RobertLiebling  21.05.2025, 12:06
"Für Bastler" ist auch geil, wenn man heute was DIY an Elektrik macht wird die Versicherung sauer.

Irgendwelche HiFi-Kabel durftest du schon immer selber zusammenkloppen. Was soll da großartig passieren?

Das ist ja keine Elektroinstallation.