Vermisst ihr etwas an der DDR?
Die Frage richtet sich selbsverständlich an ehemalige DDR-Bürger bzw. Leute, die dort wohnten...Was war gut in der DDR, was Nostalgie bei euch auslöst?
Danke
9 Antworten
Damals suchte man noch den Konsens und interessierte sich für die Menschen als Person. Viele Menschen waren relativ offen (zumindest im Privaten) und interessierten sich füreinander. Bei langen Bahnfahrten kam es manchmal zu sehr interessanten Gesprächen (übrigens auch unmittelbar nach der Wende noch). Wenn du heute von jemandem angesprochen wirst, der nicht gerade nach dem Weg fragt, kannst du davon ausgehen, dass dieser dir etwas andrehen oder dich anbetteln will (auch wenn du von Hartz IV lebst und der Bettler einen wesentlich wohlhabenderen Eindruck macht als du selbst), oder - schlimmer noch - dein Portemonnaie oder Handy klauen und dich vorher ablenken will. In der Bahn starrt jeder nur noch auf sein Smartphone. Du bist für andere nur noch Konsument oder Geldbeschaffungsmaschine und kannst niemandem mehr trauen. Das nervt mich ganz gewaltig.
Willi Schwabes Rumpelkammer und den alten Montagsfilm.
Handwerklich hergestellte Lebensmittel (Bäcker und Fleischer)
Die alten Straßenbahnen und die herrlich gemütlichen Sitze in den Zügen der Reichsbahn
Ich vermisse die Beiträge des Fernsehmoderators "Sudelede" !
Entsprechende Beiträge in heutigen Sendungen wie Panorama, Frontal 21, Report Mainz, Kontraste sind nur ein Abklatsch dieser Sendung und lassen die innere Überzeugungskraft, mit der Sudelede seine Beiträge iin Szene setzte, vermissen.
Ich bin ein Fan von ihm und hab mir bei amazon die Best-Of-Collection auf sechs DVDs bestellt. Es lohnt sich.
Wie kommst Du darauf, so etwas zu behaupten ?
Genau so gut könnte ich von Dir behaupten, dass Du ein Alien bist, der sich durch Leugnung der Realität interessant machen möchte.
Ich denke, PeVau hat Recht. Schon deshalb, weil alles, was "Sudelede" abgelassen hat, aich in der einen oder anderen Form bestätigen sollte.
Das weiß aber nur jemand, der lange genug in der DDR gelebt hat und jetzt in der Lage ist, die Aussagen von "Sudelede" mit der Wirklichkeit zu vergleichen.
Die Art und Weise, wie er sich artikuliert hat, mag dem einen oder anderen nicht gepasst haben. Aber das sind Äußerlichkeiten.
Nenne mir eine Aussgae, die nicht stimmt!
Ich verweise dabei mal auf "Löwenqual", den Sudellöwen, den ich mit "Sudelede" nicht vergleichen möchte, und das zugunsten "Sudeledes".:)
Offensichtlich hast Du meinen Beitrag nicht richtig gelesen oder nur das heraugelesen, was Du wolltest.
Ich bin überhaupt nicht auf die Inhalte der Aussagen von Sudelede eingegangen, sondern habe mich nur auf die außerliche Form der Darstellung bezogen.
Deshalb ist jede Interpretation in Richtung Inhalte eine der eigenen Fantasie geschuldeten Fehlinterpretation.
@Novosibirsk,
ich entschuldige mich in aller Öffentlichkeit vor dir, ehrlich.
Ich habe tatsächlich etwas in deinem Beitrag missverstanden, nämlich dass du die
Beiträge in heutigen Sendungen wie Panorama, Frontal 21, Report Mainz, Kontraste als einen Abklatsch dieser Sendung von Schnitzler bezeichnest, der die innere Überzeugungskraft, mit der "Sudelede" seine Beiträge iin Szene setzte, vermissen lässt.
Ganz meine Meinung, aber nicht nur die Überzeugungskraft, sondern auch den Wahrheitsgehalt.
Schnitzler hat das als Propaganda entlarvt, was Propaganda des Westens war.
Ich vermisse das handgemachte Bäckerbrot und die Brötchen, die nicht aus vorgefertigten Industrieprodukten zusammengesetzt waren wie Baukästen, so wie das heute die alltägliche Praxis in den Bäckereien ist.
Da konnte man noch Natur und Handarbeit schmeckten.
Die Kinder heutzutage wissen gar nicht wie gut Brot und Brötchen schmecken können.
LG Lazarius
Wenn man etwas Geld (Westgeld) ausgibt, kann man derartige Brötchen auch heute noch erwerben. Es wird damit sogar Werbung betrieben: " Die guten Ossibrötchen".
Das ist richtig und Qualität hat eben seinen Preis.
Bloß finden muss man den Bäcker mit dem Brot und die Brötchen aus DDR-Zeiten.
Vielen Dank.
Das habe ich mir fast gedacht.
Bei allem Appetit wären mir die Brötchen dann aber doch etwas zu teuer.
Aber vielleicht komme ich ja mal in diese Gegend :-)
Die DDR, das Land der handwerklichen Backkunst!
Alles naturbelassen und handgemacht.
Ich bin kein Nostalgiker. War zur Wende 16 Jahre, und ich hatte bis dahin keinen Grund, mich zu beschweren, war glücklich. Aber das macht der Horizont. Von hier aus betrachtet war ich ein sich unter staatlicher Kontrolle durch die diversen Organisationen tadellos entwickelndes sozialistisches Persönlichkeitchen mit Hang zum Studium. Und ohne Freiheit. Aber ach! Es war ja anders herum! Die Bösen sollten ja draußen bleiben. Genau...
Das, was es damals gab an Positivem und heute nicht mehr, gab es auch in den alten Bundesländern - und heute nicht mehr. Mehr gemeinsames Abhängen, immer draußen sein, Lesen, neugierig forschen, Wissen wollen, Sport.
Vielleicht eins: Zum Leben notwendiges kostete vergleichsweise sehr wenig (Miete, Energie, Waren des täglichen Bedarfs). Zum Leben nicht notwendiges war extrem teuer (Fernseher, HiFi-Anlagen, generell Audio-Technik, Computer, Fahrzeuge - da musste man noch Jahre warten). Das ist jetzt umgekehrt: Technik/Elektronik kostet nix groß, dafür das Notwendige.
Aber insgesamt gibt es keinen einzigen Grund, der DDR nachzutrauern, nichts war diese Zeit, dieses Land aus heutiger Sicht wert.
Du hast von Schnitzlers Sendung nie gesehen, du weißt nicht was er dort getan hat und womit er sich dort auseinandersetzte, stimmt's?
Das hättest du übrigens mit 95 Prozent all derer gemein, die sich über ihn auslassen.